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Will Trent 03 - Letzte Worte

Will Trent 03 - Letzte Worte

Titel: Will Trent 03 - Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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instinktiv, dass etwas Schlechtes kam. Tessa wollte eben ansetzen, als die Haustür aufging.
    » Du bist ja nichts als Haut und Knochen « , tadelte Cathy. » Ich wusste doch, dass du da oben nicht genug zu essen bekommst. «
    » Ich freue mich auch, dich zu sehen, Mutter. « Sara küsste sie auf die Wange. Eddie kam dazu, und sie küsste auch ihn auf die Wange. Ihre Eltern streichelten die Hunde und redeten mit ihnen, und Sara versuchte zu übersehen, dass die Hunde herzlicher willkommen geheißen wurden als sie.
    Eddie griff nach Saras Koffer. » Den nehme ich. « Bevor sie etwas erwidern konnte, ging er damit die Treppe hoch.
    Sara sah ihrem Vater nach und zog ihre Turnschuhe aus. » Ist irgendwas … «
    Cathy schüttelte nur stumm den Kopf.
    Tessa trat sich die Sandalen von den Füßen. Die frisch gestrichene Wand zeigte bereits wieder Flecken, weil sie das offensichtlich schon sehr oft getan hatte. Sie sagte: » Mama, du musst es ihr sagen. «
    » Mir was sagen? «
    Ihre Mutter fing mit einer Beruhigung an. » Uns geht es allen gut. «
    » Außer? «
    » Brad Stephens wurde heute Vormittag verletzt. «
    Brad war früher ein Patient von ihr gewesen, dann einer von Jeffreys Polizisten. » Was ist passiert? «
    » Als er versuchte, jemanden zu verhaften, wurde auf ihn eingestochen. Er liegt im Macon General. «
    Sara lehnte sich gegen die Wand. » Wohin gestochen? Geht es ihm gut? «
    » Die Details kenne ich nicht. Seine Mama ist jetzt bei ihm im Krankenhaus. Ich schätze, wir bekommen heute Abend noch einen Anruf. « Sie rieb Sara über den Arm. » Aber wir sollten uns keine Sorgen machen, bevor es einen Grund dafür gibt. Das liegt jetzt in den Händen des Herrn. «
    Sara kam sich vor wie vom Blitz getroffen. » Warum sollte irgendjemand Brad etwas antun? «
    Tessa gab ihr die Antwort: » Sie glauben, es hat was mit dem Mädchen zu tun, das sie heute Morgen aus dem See gezogen haben. «
    » Was für ein Mädchen? «
    Cathy schnitt jede weitere Diskussion zu dem Thema ab. » Sie wissen noch gar nichts, und wir werden zu diesen wild wuchernden Gerüchten nicht beitragen. «
    » Mama … «
    » Nichts da. « Cathy drückte Saras Arm, bevor sie ihn losließ. » Denken wir lieber an Dinge, für die wir dankbar sein sollten, zum Beispiel dass meine beiden Mädchen zur selben Zeit zu Hause sind. «
    Cathy und Tessa gingen in die Küche, die Hunde folgten ihnen. Sara blieb in der Diele stehen. Die Nachricht über Brad war so schnell abgehandelt worden, dass sie kaum Zeit gehabt hatte, sie zu verarbeiten. Brad Stephens war einer von Saras ersten Patienten in der Kinderklinik gewesen. Sie hatte zugesehen, wie aus dem schlaksigen Teenager ein gut gebauter, junger Mann geworden war. Jeffrey hatte ihn an der kurzen Leine gehalten. Er war eher ein Hündchen als ein Polizist – eine Art Maskottchen des Reviers. Natürlich wusste Sara besser als jeder andere, dass man als Polizist gefährlich lebte, auch in einer Kleinstadt.
    Sie verkniff es sich, im Macon anzurufen und sich nach Brad zu erkundigen. Ein verletzter Polizist rief immer eine Menge Leute auf den Plan. Blut wurde gespendet. Wachen wurden organisiert. Mindestens zwei Kollegen blieben die ganze Zeit bei der Familie.
    Aber Sara gehörte nicht mehr zur Gemeinde. Sie war nicht mehr die Frau des Polizeichefs. Vor vier Jahren hatte sie das Amt des Medical Examiners der Stadt aufgegeben. Brads Zustand ging sie nichts an. Außerdem war sie hier eigentlich im Urlaub. Sie hatte viele Extraschichten gearbeitet, um diese Zeit freizubekommen, hatte Wochenenddienste und dergleichen getauscht, um diesen Thanksgiving-Urlaub nehmen zu können. Die Woche würde schwer genug werden, ohne dass Sara ihre Nase in die Angelegenheiten anderer Leute steckte. Sie hatte genug eigene Probleme.
    Sara schaute sich die gerahmten Fotos an den Wänden der Diele an, vertraute Szenen aus ihrer Kindheit. Cathy hatte alles frisch gestrichen, aber wenn die Farbe nicht frisch gewesen wäre, hätte man neben der Tür ein großes Rechteck gesehen, das heller war als der Rest der Wand: Jeffreys und Saras Hochzeitsfoto. Sara hatte die Szene noch immer vor sich – nicht das Foto, sondern den eigentlichen Tag. Wie der Wind ihr in die Haare fuhr, die sich wie durch ein Wunder in der Feuchtigkeit nicht gekräuselt hatten. Ihr hellblaues Kleid und die dazu passenden Sandalen. Jeffrey in dunkler Hose und einem weißen Hemd, so steif gebügelt, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, die Manschetten

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