Will Trent 03 - Letzte Worte

Titel: Will Trent 03 - Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter

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Schwester mehr, als Worte ausdrücken konnten. » Machst du Witze? « Sara und Tessa hatte einen Großteil ihrer Kindheit damit verbracht, ihre Eltern um einen Pool anzubetteln.
    » Und Mama hat das Plastik von der Couch abgezogen. «
    Sara sah ihre Schwester scharf an, als wollte sie fragen, wann jetzt die Pointe kommen würde.
    » Sie haben das Arbeitszimmer renoviert, die ganze Stromversorgung erneuert, die Küche neu gemacht und die Bleistiftstriche übermalt, die Daddy an den Türrahmen gemalt hat … Es ist fast so, als hätten wir nie hier gelebt. «
    Sara konnte nicht behaupten, dass das Verschwinden der Bleistiftspuren sie sehr schmerzte, mit denen ihr Vater ihre Größen gemessen hatte bis hoch zur achten Klasse, denn zu der Zeit war sie bereits die Größte in der ganzen Familie. Sie nahm die Hundeleinen vom Beifahrersitz. » Was ist mit dem Arbeitszimmer? «
    » Die ganze Holzvertäfelung ist weg. Sie haben sogar Stuckzierleisten an die Decke geklebt. « Tessa stemmte die Hände in die ausladenden Hüften. » Sie haben neue Gartenmöbel. Aus gutem Korbgeflecht – nicht das Zeug, das einen in den Hintern sticht, wenn man sich daraufsetzt. « Irgendwo in der Ferne donnerte es. Tessa wartete, bis das Grollen verklungen war. » Sieht aus wie in der Southern Living. «
    Sara stellte sich dicht vor die offene hintere Tür ihres SUV , während sie mit ihren beiden Windhunden kämpfte und versuchte, ihnen die Leinen anzulegen, bevor sie auf die Straße springen konnten. » Hast du Mama gefragt, was sie dazu gebracht hat, alles zu ändern? «
    Tessa schnalzte mit der Zunge, als sie Sara die Leinen abnahm. Billy und Bob sprangen aus dem Auto und hockten sich neben sie. » Sie meinte, jetzt, da wir aus dem Haus sind, kann sie sich endlich mit schönen Dingen umgeben. «
    Sara schürzte die Lippen. » Ich werde nicht so tun, als würde mich das nicht treffen. « Sara ging um das Auto herum und öffnete die Heckklappe. » Wann kommt Lemuel? «
    » Er versucht, einen Flug zu bekommen, aber diese Buschpiloten starten erst, wenn jedes Huhn und jede Ziege im Dorf ein Ticket gekauft hat. « Tessa war bereits vor ein paar Wochen nach Hause gekommen, um in den Staaten zu entbinden. Ihre letzte Schwangerschaft hatte schlimm geendet, sie hatte das Kind verloren. Verständlicherweise wollte Lemuel nicht, dass Tessa irgendein Risiko einging, aber Sara fand es merkwürdig, dass er noch nicht bei seiner Frau war. Ihr Geburtstermin war bereits in knapp einem Monat.
    » Ich hoffe, ich sehe ihn, bevor ich wieder fahre «, sagte sie.
    » Ach, Sissy, das ist ja so nett. Danke fürs Lügen. «
    Sara wollte eben mit einer, wie sie hoffte, kunstvolleren Lüge antworten, als sie einen Streifenwagen bemerkte, der langsam auf der Straße patrouillierte. Der Mann am Steuer tippte sich an die Mütze, als er Sara sah. Ihre Blicke kreuzten sich, und wieder spürte sie einen Stich.
    Tessa streichelte die Hunde. » Die fahren schon den ganzen Vormittag hier vorbei. «
    » Woher wussten sie, dass ich komme? «
    » Kann sein, dass ich vor ein paar Tagen im Shop ’n Save was angedeutet habe. «
    » Tess « – Sara stöhnte –, » du weißt doch, dass Jill June sich ans Telefon hängen würde, kaum dass du aus der Tür warst. Ich wollte es möglichst geheim halten. Jetzt kommt so ziemlich jeder samt seinem Hund vorbei. «
    Tessa küsste Bob mit einem lauten Schmatzen. » Dann siehst du wenigstens alle deine Freunde wieder, was, mein Junge? « Der Gerechtigkeit halber gab sie auch Billy einen Schmatz. » Du hast bereits zwei Anrufe. «
    Sara zog ihren Koffer heraus und schloss die Heckklappe. » Lass mich raten. Marla vom Revier und Myrna von nebenan, die beide jedes Quäntchen Klatsch aus mir herauspressen wollen. «
    » Nein, eigentlich nicht. « Tessa ging neben Sara zum Haus. » Ein Mädchen namens Julie irgendwas. Sie klang ziemlich jung. «
    Saras Patienten hatten sie oft zu Hause angerufen, aber an eine Julie konnte sie sich nicht erinnern. » Hat sie eine Nummer hinterlassen? «
    » Mama hat sie aufgeschrieben. «
    Sara schleppte ihren Koffer die Treppe hoch und fragte sich, wo ihr Vater war. Lümmelte wahrscheinlich auf der plastikfreien Couch. » Wer hat sonst noch angerufen? «
    » Es war beide Male dieses Mädchen. Sie sagte, sie braucht deine Hilfe. «
    » Julie « , wiederholte Sara, aber der Name sagte ihr noch immer nichts.
    Auf der Veranda blieb Tess stehen. » Ich muss dir was sagen. «
    Sara beschlich eine Vorahnung, sie wusste