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Willi von Bellden (German Edition)

Willi von Bellden (German Edition)

Titel: Willi von Bellden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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schlängelt, blieb ich abrupt stehen, sodass Basko prompt über mein Hinterteil flog. Mit Mühe rappelte er sich wieder auf.
    »Was treibst du denn da?« Vorwurfsvoll schaute er mich an.
    Statt zu antworten, reckte ich meine Nase in die Höhe und sog die klare, frische Frühlingsluft ein.
    »Genießen«, entgegnete ich verzückt. »Einfach nur genießen.«
    Mein Freund schüttelte den Kopf, während er verständnislos seine Lefzen rümpfte. Daraufhin lief er mit gebührendem Abstand neben mir her.
    »Schätze, du bist wirklich dabei, dich grundlegend zu ändern ...«, brummelte Basko vor sich hin. Ein Blick zur Seite bewies, dass meinem Freund einige Sorgenfalten im Gesicht standen.
    »So ein Quatsch! Der einzige Unterschied ist einfach nur, dass ich jetzt Vater geworden bin. Das ist alles. Ansonsten bin ich ganz der Alte.«
    Etwas beleidigt schnüffelte ich an einem Maulwurfshügel herum.
    »Wieso vermutest du das überhaupt?«, fragte ich ihn.
    »Na ja ...« Basko schaute verlegen unter sich.
    »Vielleicht weil wir beide nicht mehr so oft zum Streunen unterwegs sind!«, entgegnete er trotzig.
    Er hatte recht. In den letzten Wochen hatten wir wenig Gelegenheit gehabt, uns zu sehen. Eigentlich nur zweimal. Aber ich hatte jetzt eine gewisse Verantwortung. Kapierte Basko das denn nicht? Vielleicht war er auch einfach nur ein wenig eifersüchtig, schließlich waren wir Freunde. So unterließ ich es, ihm eine Antwort darauf zu geben. Stattdessen schoss mir ein nur allzu bekannter Geruch in die Nase. Churchill. Eine struppige Maine Coon Katze und unser Erzfeind.
    Basko witterte ihn im gleichen Augenblick. Der Vorteil von langjährigen Freundschaften ist, dass gewisse Dinge keiner Absprache mehr bedürfen. Genau wie in diesem Moment. Die Grasbüschel flogen hinter unseren Pfoten durch die Luft, während wir über das offene Feld rannten. Churchill hatte anscheinend ebenfalls unseren Geruch wahrgenommen und schoss plötzlich hinter einem kleinen Hügel hervor. Haken schlagend flitzte er in Richtung der Häuser. Elender Feigling, schoss es mir durch den Kopf. Er würde sich nie und nimmer einem fairen Duell mit uns stellen, sondern versuchte ständig, seine Kletterkunst unter Beweis zu stellen. In dieser Kategorie, das müssen wir ehrlich zugeben, war er uns haushoch überlegen. Schließlich sind wir Hunde nicht dafür gemacht, auf Bäume zu kraxeln. Ich persönlich freute mich auf den Tag, an dem wir ihn mal so richtig zwischen die Pfoten bekommen sollten. Wahrscheinlich würde ich in einen Kampfzwang geraten, mit anschließendem Blutrausch, aus dem Churchill niemals lebend entrinnen könnte.
    Basko überholte mich rechts, seine Zunge hing ihm weit aus dem Maul heraus, genau wie mir. Uns trennten ungefähr noch fünf Meter von dem blöden Kater. Mit einer Wucht, die ich Basko niemals zugetraut hätte, machte er einen riesigen Sprung auf unseren Erzfeind zu. Mein Kamerad flog sozusagen frei schwebend durch die Luft. Sein Maul hatte er dabei weit aufgerissen. Seine weißen Zähne blitzten kurz auf, bevor sie in dem strubbeligen Katerschwanz ihr Ziel fanden. Churchill schrie kreischend auf, sein Fell stellte sich in alle Richtungen, als er sich blitzschnell umwandte, die Krallen auf ein Höchstmaß ausgefahren. Basko schien in Bruchteilen von Sekunden zu ahnen, was ihn gleich erwarten würde. Seine Zähne öffneten sich im gleichen Augenblick und ließen von dem Schwanz ab, als die scharf gewetzten Krallen haarscharf an seiner Nase vorbeiflogen.
    »Schnapp ihn dir!«, schrie Basko in einem fast schon verzweifelten Ton, der seine Wut und Enttäuschung über diese misslungene Attacke ausdrückte. Noch gefangen von dem erschütternden Moment, konnte ich mich nicht von der Stelle rühren. Zu sehr war ich damit beschäftigt, die eben erlebte Situation zu verarbeiten. Mein bester Freund war zu einem wahren Stuntman mutiert, während dieses Scheißkatzenvieh dank seiner messerscharfen Werkzeuge mal wieder als Sieger hervorgegangen war. Ich kann nicht behaupten, dass ich in diesem Moment keine furchtbaren und Blut dürstenden Mordgelüste verspürt hätte. Mit engschlitzigen, wütend dreinblickenden Augen drehte ich mich zu Basko um. Und mit einer ebenso gefährlich klingenden Stimme, die keinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass ich meine Versprechen halten würde, entgegnete ich knurrend:
    »Man trifft sich im Leben immer zweimal!«
    Als wir nach Hause kamen, erwartete mich Anka mit vorwurfsvollem Blick. Meine Kinder hingegen

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