Wilson Cole 04 - Die Rebellen
gottverdammten Inspektion fertig wird, beauftragen wir vielleicht die meisten dieser Leute damit, am Ausbau Ihrer Verteidigung mitzuarbeiten.«
»Bis dahin macht es Ihnen hoffentlich nichts aus, wenn ich ein paar Bahnen hinab zu den Schiffen schicke und einen Pendelverkehr zum Kasino eröffne ?«
»Das sind erwachsene Menschen. Wenn sie an Ihren Tischen spielen möchten, ist es nicht meine Aufgabe, sie davor zu warnen.«
»Na, ich hoffe jedenfalls, dass man unter ihnen einige erwachsene Außerirdische antrifft«, sagte der Herzog. »Ich meine, verdammt, mein Kasino besteht zur Hälfte aus außerirdischen Spielen wie Dschabob und Stört!«
»Auch Außerirdische sind dabei«, sagte Cole. »Sie haben noch weniger Grund als Menschen, die Republik zu lieben.«
Cole verwandte noch einige weitere Minuten auf seinen Besuch beim Herzog und auf Antareanischen Brandy und machte sich anschließend auf den Weg zur neuen Hungry Raptor, um zu sehen, welche Fortschritte man dort mit dem Einbau der Kanone machte.
»Die Montage ist noch der leichte Teil«, erklärte Mustapha Odom, als Cole ihn danach fragte. »Die Waffe zu tarnen hingegen, das erfordert schon Geschick. Ein Schiff dieser Größe dürfte nichts Größeres haben als einen Klopfer oder Brenner der Stufe 2. Wenn die Rettungsschiffe etwas entdecken, das Stufe 5 hat, eröffnen sie entweder sofort das Feuer oder geben Fersengeld.«
»Ich verlasse mich auf Ihren Sachverstand«, sagte Cole. »Schließlich liegt darin der Grund, warum wir Ihnen so viel Sold zahlen.«
»Sie bezahlen mir gar nichts.«
»Wir täten es aber, falls wir Geld hätten.«
Cole kehrte auf die Teddy R zurück und ging direkt auf die Brücke, wo Rachel Marcos und Domak an ihren Stationen saßen.
»Rachel, haben sich Wladimir Sokolow und Braxite schon gemeldet?«
»Ja, Sir«, antwortete sie.
»Und ?«
»Mr Sokolow sagt, dass innerhalb von acht Lichtjahren keine Siedlerplaneten vorhanden sind.«
»Das müsste weit genug sein, um Schutz vor Vergeltung zu bieten«, sagte Cole. »Trotzdem, man weiß nie ...« Er zögerte einen Augenblick lang. »Was kommt von Braxite?«
»Er sagt: Falls die Rettungstruppe noch nicht in der Umgebung patrouilliert, wird sie fast mit Sicherheit von New Pata-gonia aus gestartet.«
»Okay, also wissen wir, aus welcher Richtung sie wahrscheinlich kommt. Schicken Sie Sokolow und Braxite jeweils die Nachricht, dass sie nicht zur Basis zurückkehren sollen und wir morgen Richtung Hayakawa-System starten. Ich möchte, dass sie dort auf uns warten.«
Er verließ die Brücke, ging zum Luftpolsterlift und war eine Minute später in seiner Kabine.
Alles schien glatt zu laufen. Seine vorgeschobenen Späher kannten das Einsatzgebiet. Seine neuen Bundesgenossen hatten ihm eine schlagkräftige Waffe mitgebracht. Sein Computerexperte und sein Tolobit hatten die Shooting Star gründlich getarnt. Jetzt blieb nur noch die eine Entscheidung zu treffen, die er nicht länger hinausschieben konnte.
Wer sollte die falsche Hungry Raptor steuern und die Waffe gegen eine unbekannte Anzahl anrückender Schiffe der Raumflotte einsetzen ?
Die naheliegende Wahl war Walli, aber er musste befürchten, dass sie zu früh das Feuer eröffnete. Die beiden besten Piloten, die er hatte - abgesehen von Wxakgini, der buchstäblich mit dem Schiff verknüpft war und nicht versetzt werden konnte -, waren Wladimir Sokolow und Dan Moyer, aber das machte sie zu wertvoll für die eigenen Schiffe.
Als er spürte, wie ihn der Schlaf übermannte, wusste er, dass er im Grunde nur eine Person kannte, der er zutraute, mit dieser Aufgabe fertig zu werden.
Kapitel 28
»Verdammt noch mal, Wilson!«, schrie Sharon, als er ihr seine Entscheidung beim gemeinsamen Frühstück in der Messe mitteilte. »Ich dachte, wir hätten das längst geklärt. Der Captain geht in feindlichem Gebiet nie von Bord!«
»Wir sind hier nicht in feindlichem Gebiet«, wandte Cole gelassen ein. »Es ist die Innere Grenze.«
»Komm mir nicht mit diesem Quatsch!«, schimpfte sie. »Es ist feindliches Gebiet, sobald die Raumflotte auftaucht!«
»Ich blicke auf fünfzehn Jahre Dienstzeit vor der Meuterei zurück. Es gibt kein Schiff und kein Geschütz, mit dem ich nicht umgehen könnte. Ich bin für diesen Job am besten qualifiziert.«
»Sicher«, entgegnete sie sarkastisch. »Du bist ein viel besserer Bordschütze als Walli.«
»Nein«, sagte er, »aber ein viel ruhigerer, viel vernünftigerer.«
»Wie sieht es mit Bull Pampas aus? Er war
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