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Wilson Cole 04 - Die Rebellen

Titel: Wilson Cole 04 - Die Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Schiffe gewesen.
    An Bord der Teddy R berief Cole eine Versammlung ein, nicht nur für die Führungsoffiziere, sondern die gesamte Besatzung. Christine leitete seine Worte und sein Bild in jeden Winkel des Schiffs weiter und gab ihm ein Zeichen, als die Übertragung stand.
    »Paulus erlebte seine Offenbarung bei Tarsus«, begann Cole. »Ich erlebte meine vergangene Woche, als ich sah, wie sich ein tapferer junger Mann an Bord des Flottenflaggschiffs zu ergeben weigerte. Er wusste, dass die Schlacht verloren war, dass er der einzige Überlebende auf seinem Schiff war, womöglich der einzige Überlebende einer Flotte aus dreihundert Schiffen. Er war Stunden zuvor schwer verwundet worden, zeigte sich aber nicht bereit, sein Schiff jemandem zu übergeben, von dem man ihm erzählt hatte, es wäre der Feind.« Cole unterbrach sich. »Ich ertappte mich dabei, wie ich den jungen Mann bewunderte. Er wusste nicht, was auf Braccio II geschehen war. Er wusste nichts von irgendwelchen Missetaten der Raumflotte. Falls er einen Planeten angriff, dann weil Kommandeure, denen er vertraute, ihm gesagt hatten, dass die Leute auf dem Planeten es nicht besser verdient hätten. Ich bin sicher, man hatte ihm gesagt, er würde Station Singapur angreifen, um einen ruchlosen Überraschungsangriff auf die Raumflotte zu rächen.
    Als ich diesen jungen Mann anblickte, wurde mir klar, dass er nicht der Feind ist. Er tat genau das, was jeder von uns jahrelang getan hatte: Er folgte Befehlen, weil er an deren Berechtigung glaubte.«
    Cole blickte von Jacovic zu Christine und dann zu Walli und schließlich zu jedem Besatzungsmitglied, das sich auf die Brücke gedrängt hatte.
    »Wie dieser junge Mann nicht der Feind ist, so wenig ist es die Raumflotte.« Er entdeckte einige verblüffte Gesichter. »Die Raumflotte ist das Werkzeug des Feindes. Ich denke mal, ich wusste es schon die ganze Zeit lang: Die Republik ist der Feind. Ich habe mein Ultimatum, sich aus der Region der Inneren Grenze herauszuhalten, nicht an die Raumflotte gerichtet; ich habe es an die Republik gerichtet.
    Nun, es hat nicht funktioniert. Der Feind ist hierhergekommen, um uns für unsere Unverfrorenheit zu bestrafen, und obgleich wir das Glück hatten, diesmal zu siegen, wird er nicht hinnehmen, dass das auch weiter gilt. Er wird zurückschlagen, und darüber müssen wir diskutieren. Wir können entweder dort Stellung beziehen, wo wir sind, und uns der Angriffe durch immer größere Streitkräfte erwehren, bis wir letztlich verlieren - oder wir tragen den Krieg zum Feind.«
    »In die Republik?«, fragte Pampas.
    »Direkt nach Deluros VIII«, antwortete Cole.
    »Na verdammt!«, rief Walli. »Das wird aber auch Zeit!«
    »Auf die Gefahr hin, die Walküre zu enttäuschen, so wird das kein Frontalangriff werden«, sagte Cole. »Wie wäre das möglich? Ich fordere Sie auf, gegen die mächtigste politische Größe in der Geschichte der Milchstraße vorzugehen. Nicht mal Christines Computer könnte noch einen Zahlenwert dafür ausklamüsern, wie hoch die Chancen gegen uns stehen. Wenn also jemand hierbleiben möchte, hat er einen Standardtag lang Zeit, seine Sachen zu packen und auf die Station zu ziehen.«
    »Haben Sie schon mit dem Oktopus gesprochen?«, fragte Rachel.
    »Er kommt mit uns. Das Gleiche tun natürlich Laffertys Leute. Wir werden also nicht nur ein Schiff sein. Wir werden die Innere Grenze organisieren und innerhalb der Republik noch mehr Unterstützer gewinnen.«
    »Der Republik«, wiederholte jemand düster.
    »Der Republik«, bekräftigte Cole. Er wartete, ob aus den Reihen seiner benommenen Mannschaft weitere Fragen kamen. Das geschah nicht. »In Ordnung«, sagte er. »Die Versammlung ist beendet. Sie haben einen Standardtag Zeit, um Ihre Entscheidungen zu treffen.«
    Die Mannschaft ging auseinander, und Cole suchte die Messe auf, um Kaffee zu trinken, und Sharon gesellte sich dort zu ihm.
    »Du suchst dir nicht gerade kleine Ziele aus, das muss ich dir zugestehen«, sagte sie.
    »Das neue Ziel hat sich selbst ausgesucht«, wandte er ein. »Ich habe ihm den größten Teil meines Lebens lang loyal gedient.« Er verzog das Gesicht. »Dabei komme ich mir wie ein verdammter Idiot vor.«
    »Warten wir doch ab, wie viel klüger du dir vorkommst, wenn wir erst mal drei Millionen Kriegsschiffen gegenüberstehen.«
    Auf einmal lächelte er. »Dreitausend, drei Millionen - wenn man so klein ist wie wir, welchen Unterschied macht es dann ?«
    »Ich denke, genau das habe ich

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