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Wilson Cole 04 - Die Rebellen

Titel: Wilson Cole 04 - Die Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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dass sie fünfzig Millionen Kilometer von Hayakawa IX entfernt waren, dem äußersten Planeten.
    Hayakawa IX war ein Gasriese mit Ringen und elf Monden, und sieben Schiffe Coles sollten sich in den Ringen und hinter den Monden verstecken. Ein paar Hundert Millionen Kilometer hinter Cole breitete sich eine Kometenwolke aus, ähnlich der Oortschen Wolke von Sol, und er wusste, dass die Teddy R und drei weitere Schiffe dort lauern würden. Er hatte keine Ahnung, wo der Oktopus sein Schiff versteckte, musste allerdings einräumen, dass es gut versteckt war, denn seine Instrumente fanden es nicht.
    Cole wartete eine Stunde lang, nur für den Fall, dass Nachzügler das zweite Wurmloch noch nicht hinter sich gebracht hatten. Dann wendete er sein Schiff Richtung New Patagonia, auch wenn der Planet vor dem hellen Licht seines Sterns der Spektralklasse G-7 unsichtbar blieb. Cole schaltete das Triebwerk aus, aktivierte das Notlebenserhaltungssystem, stellte sicher, dass die Laserkanone Strom aus dem Nuklearmeiler erhielt, und sendete dann auf breitest möglicher Wellenlänge SOS. Er entschied, keinen verbalen Hilferuf hinzuzufügen; nach seinem Abenteuer auf Chambon V war es möglich, sogar wahrscheinlich, dass die Raumflotte sein Stimmmuster an jedes Schiff übermittelt hatte, das an der Inneren Grenze oder in ihrer Nähe operierte.
    Jetzt blieb nichts weiter zu tun, als zu warten. Eine halbe Stunde verging, dann eine ganze Stunde, dann eine zweite Stunde. Als er sich gerade schon fragte, ob er erneut SOS senden sollte, empfing er eine Antwort.
    »Achtung, Hungry Raptor. Wir empfangen Sie laut und deutlich. Können Sie uns Ihre Koordinaten in allen drei Dimensionen übermitteln?« Eine Pause. »Hungry Raptor, empfangen Sie uns?«
    Cole entschied sich dafür, nichts zu sagen, denn er wollte nicht, dass auf dem empfangenden Schiff sein Stimmmuster erkannt wurde. Also wies er einfach den Computer an, den Eingang der Meldung zu bestätigen.
    »Können Sie nicht antworten, Hungry Raptor?«
    Cole reagierte nicht.
    »Wiederholen Sie bitte«, sagte die unbekannte Stimme über Funk.
    Cole blieb still, ließ aber seinen Sender eingeschaltet, damit die Raumflotte das Signal zum Ausgangspunkt verfolgen konnte - seinem Schiff.
    »Hungry Raptor, wenn Sie antworten können, tun Sie das bitte. Wenn nicht, müssen wir davon ausgehen, dass Sie womöglich einem militärischen Angriff zum Opfer gefallen sind. Sollte das der Fall sein, seien Sie versichert, dass wir in großer Stärke vor Ort erscheinen und fähig sein werden, Sie zu beschützen, Ihre Feinde zu vernichten und alle Ihre Kranken oder Verwundeten in ein Krankenhaus auf New Patagonia zu bringen.«
    Cole wies den Computer an zu signalisieren, dass die Nachricht empfangen worden war, und krächzte ein unverständliches Wort, um zu beweisen, dass er noch lebte, während er zugleich seine Stimme verstellte. Er überprüfte die Kanone ein weiteres Mal, wünschte sich, er hätte Kaffee dabei, und setzte sich dann wieder und wartete. Ihm kam, nicht zum ersten Mal, der Gedanke, dass Krieg aus endlosem Warten bestand, immer wieder unterbrochen von kurzen Perioden voll unglaublicher Gewalt. Zwar langweilte er sich gerade, wusste aber, dass er sich diesen Zustand zurückwünschen würde, sobald das Schießen begann. Dann würde er sicher gern weiter behaglich auf seinem Platz sitzen, ohne beschossen zu werden.
    Wie ist es so weit gekommen ?, fragte er sich, während er per Monitor ins leere Weltall starrte. Ich war mehr als nur ein guter Offizier. Ich war ein loyaler Offizier. Ich hatte nie vor, mich gegen die Raumflotte zu stellen.
    Verdammt, ich war die Raumflotte! Ich fühle mich noch immer als derselbe Mann, der ich stets war, aber ich war inzwischen schon Meuterer und Pirat, und jetzt sitze ich hier und halte mich bereit, Schiffe der Raumflotte und ihre Besatzungen zu vernichten. Und weit entfernt, mich dafür schuldig zu fühlen, denke ich, dass ich im Recht bin. Ein Seelenklempner hätte seinen großen Tag mit mir!
    Fünfzehn Minuten später empfing er einen weiteren Funkspruch.
    »Unsere Instrumente haben Sie entdeckt, Hungry Raptor. Wir sehen keine Spur feindlicher Schiffe. Wir müssten an Bord kommen und Sie innerhalb von drei Minuten evakuieren können.«
    Er blickte auf den Monitor. Da waren keine Schiffe zu sehen.
    Er überprüfte den Computer der Kanone, um mal zu sehen, wo diese Schiffe waren. Der Computer war ausgeschaltet.
    Oh Mist! Natürlich finden euch der Monitor und die

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