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Winterherzen 01 - Sarahs Geschichte

Winterherzen 01 - Sarahs Geschichte

Titel: Winterherzen 01 - Sarahs Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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konnte nichts einnehmen.“
    Er erstarrte, blickte in ihr bleiches Gesicht und schluckte schwer, als ihm bewusst wurde, was er da gesagt hatte und wie sehr es sie verletzt haben musste. Er wusste, dass sie ihn liebte, und er wusste auch, dass sie ihn niemals vorsätzlich betrügen würde. Er trat auf sie zu, streckte eine Hand nach ihr aus, doch sie wich zurück.
    „Ich war heute bei Dr. Easterwood“, fuhr sie mit tonloser Stimme fort. „Als ich die Grippe hatte und keine Pillen nehmenkonnte, ist es wohl zu einem Eisprung und zur Empfängnis gekommen …“
    Sie hat den Mut aufgebracht, dachte er zerknirscht, es mir noch am selben Tag zu sagen. Und er hatte sie beschimpft, obwohl es eher seine Schuld als ihre war. Er hätte bedenken müssen, dass sie die Pillen nicht hatte nehmen können. Kaum hatte sie sich besser gefühlt, hatten sie sich gleich wieder geliebt. Ist es da passiert? fragte er sich. Oder in der folgenden Nacht, als er sie mehrmals geliebt hatte? Oder am nächsten Tag, als er überraschend eine Geschäftsreise hatte antreten müssen und sie zum Abschied auf dem Schreibtisch im Hinterzimmer ihres Geschäfts verführt hatte?
    „Es tut mir leid“, sagte er sanft. Er sah, wie steif sie sich hielt, so als wollte sie sich gegen weiteren Schmerz wappnen, und er verspürte einen seltsamen Stich in der Herzgegend. In diesem Moment, trotz seiner Verzweiflung, erkannte er, dass er sie liebte. Behutsam griff er erneut nach ihr, und diesmal ließ sie sich in die Arme nehmen.
    Er zog sie an sich, streichelte über ihren Rücken. Sie weinte nicht. Es beunruhigte ihn mehr als heiße Tränen. Ihr Körper wirkte steif, und sie erwiderte die Umarmung nicht. Er strich ihr weiterhin über den Rücken, murmelte ihr sanfte Worte zu, und allmählich entspannte sie sich und hob die Hände zu seinen Schultern.
    Schließlich glaubte er, dass sie sich genügend beruhigt hatte, um über die beste Lösung sprechen zu können, und er fragte: „Hast du einen Termin vereinbart?“
    „Dr. Easterwood möchte mich zweimal im Monat sehen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich meine einen Termin für eine … eine Abtreibung.“ Trotz seiner Einstellung fiel es ihm schwer, das Wort auszusprechen.
    Sie zuckte zusammen, hob entsetzt den Kopf. „Wie bitte?“
    In diesem Moment erkannte Rome, dass sie diese Möglichkeit überhaupt nicht in Betracht gezogen hatte. Er entfernte sich von ihr. „Ich will nicht, dass du dieses Baby bekommst“, erklärte er schroff. „Ich will es nicht. Ich will nie wieder ein Kind.“
    Sarah fühlte sich, als hätte sie einen heftigen Schlag versetzt bekommen.Sie rang nach Atem. „Rome, es ist auch dein Baby! Wie kannst du wollen …“
    „Nein“, unterbrach er sie mit schmerzverzerrter Stimme. „Ich habe meine Kinder begraben. Ich habe an ihren Gräbern gestanden und zugesehen, wie sie mit Erde bedeckt wurden. Ich kann es nicht noch mal ertragen. Ich kann kein anderes Kind akzeptieren. Versuche nicht, es von mir zu verlangen. Ich habe gelernt, ohne sie zu leben, und kein anderes Kind kann sie jemals ersetzen.“ Auch er rang nach Atem, und Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Ruhiger, leiser fügte er hinzu: „Sarah, ich liebe dich. Das ist mehr, als ich mir je wieder erhofft hatte. Dich zu haben, dich zu lieben hat meinem Leben wieder einen Sinn gegeben. Aber ein Baby … nein. Ich kann es nicht. Bekomme es nicht. Wenn du mich liebst, dann … bekomme das Baby nicht.“
    Keine Frau sollte jemals vor diese Entscheidung gestellt werden, dachte Sarah benommen. Sie verstand seine Verzweiflung. Sie erinnerte sich an sein Gesicht, als er an den Gräbern seiner Kinder gestanden hatte, und sie wusste, dass er am liebsten mit ihnen gestorben wäre. Doch dieses Wissen machte es ihr nicht leichter. Sie liebte ihn, und deshalb liebte sie auch sein Kind.
    Er blickte sie verzweifelt an, und plötzlich wurden seine Augen und seine Wangen feucht. „Bitte“, flehte er mit zitternder Stimme.
    „Ich kann nicht“, flüsterte sie tonlos. „Ich würde alles tun, worum du mich bittest, aber das nicht. Ich liebe dich so sehr, dass ich niemals einem Teil von dir schaden könnte, und dieses Lebewesen ist ein Teil von dir. Ich liebe dich seit Jahren, nicht erst seit den paar Monaten, die wir verheiratet sind. Ich habe dich schon geliebt, bevor du Diane überhaupt kennengelernt hast. Ich habe Justin und Shane geliebt, weil sie von dir waren.“ Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen,

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