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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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war‘s?«
    »Ich habe auf null gewartet«, keuchte Elena.
    »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einfacher ist überraschend zu stechen. Weniger Schmerz, weniger Verkrampfung, mehr Genuss.«
    »Beim Genuss muss ich dir recht geben. Jetzt lässt der Schmerz schon wieder nach.«
    Lea hielt einen kleinen Handspiegel zwischen ihre Beine und Elena konnte ihren neuen Schmuck bewundern. Als sie nickte, legte die Piercerin ihn wieder zur Seite und holte etwas aus einer Lade des Rollcontainers.
    »Ich klebe dir noch einen kleinen Verband über. Das ist nur zum Schutz, den kannst du jederzeit abmachen. Und ich geb dir den Folder mit. Da steht nochmal alles wegen Desinfektion, Händewaschen, täglich bewegen und so weiter drin, nur als Gedankenstütze. Du kennst es ja bereits.
    In vier bis sechs Wochen ist das Piercing verheilt. Bis dahin beim Sex und ähnlichem vorsichtig sein. Vor allem aber Hände waschen und nur mit Kondom.«
    »Klar«, sagte Elena nickend und stieg von der Liege.
    Ihre Knie zitterten noch immer, doch sie fühlte sich so frei wie die Vögel und Schmetterlinge, welche die tätowierte Ranke an ihrer Seite umschwirrten. Umständlich schlüpfte sie in ihren Seidenstring und legte ihn vorsichtig auf das Piercing. Die Haut darunter pochte und brannte, doch es war ein angenehmes Ziehen, dass sich umgehend in Erregung verwandelte. Als sie ihre Hose geschlossen hatte, war jedoch leider kaum noch etwas davon zu spüren.
    »Danke, das war echt toll«, meinte die Schwarzhaarige.
    »Freut mich«, antwortete Lea, die noch schnell zusammengeräumt hatte und den Vorhang wieder öffnete.
    Im Studio war es bereits ruhig. Nur das leise Surren einer Tätowiermaschine war noch im Obergeschoss zu hören. Die Lichter im Verkaufsraum waren bereits gedimmt und auch keine Kunden mehr zu sehen.
    »Ist es schon so spät?«, fragte Elena.
    »Ja, ich freu mich schon auf den Feierabend«, antwortete Lea, »War ein anstrengender Tag.«
    »Kann ich mir vorstellen. Ich hab die nächste Zeit frei. Darauf freue ich mich schon lange.«
    »Glaub ich. Wie lange?«
    »Ein paar Wochen.«
    Lea war hinter dem Tresen verschwunden und tippte etwas in die Kasse ein.
    »Das wären 85€ bitte.«
    Elena gab ich einen 100€ Schein und bekam das Wechselgeld.
    »Das war es auf jeden Fall wert«, sagte sie.
    »Mir hat das auch Lust darauf gemacht, aber leider ist mein Kitzler zu klein dafür. Aber vielleicht die Klitorisvorhaut, wer weiß«, meinte Lea und lächelte.
    »Was machst du jetzt noch?«, fragte Elena aus dem Nichts.
    Die Piercerin war etwas überrascht von der Frage, antwortete aber dann gleich: »Nichts, wieso?«
    »Ich würd dich gern auf einen Drink einladen. Bin nämlich am Überlegen wegen einem neuen Tattoo und würd mir gern mal was von dir ansehen.«
    Lea überlegte nur kurz.
    »Klar, warum nicht. Ich hab meine Mappe mit. Wo willst du hin?«
    »Es gibt ein Pub das heißt Shamrock. Ein nettes kleines Lokal gleich um die Ecke.«
    »Ich muss nur schnell noch oben Bescheid geben. Warte kurz.«
    Lea lief die Treppen hinauf und kam nach wenigen Augenblicken wieder zurück. Sie ging hinter den Tresen und tauchte gleich darauf mit einem Rucksack und einer Winterjacke wieder auf.
    »Von mir aus können wir gehen.«
    Elena öffnete ihr die Tür und gemeinsam traten sie in die Kälte der Nacht. Lea verschloss das Geschäft und folgte der Schwarzhaarigen, die langsam die Straße hinab schlenderte.
    »Also«, sagte die Piercerin, als sie Elena eingeholt hatte, »Was steckt wirklich hinter der Einladung? Ich meine, wir kennen uns kaum.«
    Die Schwarzhaarige seufzte leise.
    »Es ist etwas sehr egoistisches«, antwortete sie schließlich, »Ich bin zwar öfter und auch länger in der Stadt, aber ich kenne hier niemanden. Um ehrlich zu sein, ich denke nicht, dass ich überhaupt Freunde habe. Aber ich möchte das gerne ändern und du bist eine sehr interessante Frau.«
    »Ok«, stotterte Lea, die mit so einer Antwort nun gar nicht gerechnet hatte, »Warum nicht. Man kann nie genug Freunde haben.«
    Die letzten Meter legten sie schweigend zurück und erreichten schließlich das Pub. Die Fassade glich einem typisch irischem Pub mit dunklem Holz und Guinness-Werbung darauf. Im Inneren hatte man den Stil fortgesetzt. Überall Holz. An den Wänden gab es typisch irische Verzierungen wie Rugby-Trikots, Kleeblätter und natürlich noch mehr Guinness-Werbetafeln.
    Das Pub war gut gefüllt und die beiden Frauen hatten Mühe in den hinteren Teil zu gelangen.

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