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Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Titel: Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls , Karo Stein , Raik Thorstad , Nico Morleen , Isabel Shtar
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Körper wird weich in meinen Armen, und er presst einmal mehr den Kopf an meinen Hals.
    Der Stress der vergangenen Wochen fällt von mir ab, als er mir in kleinen Kreisen über den Rücken fährt, und ich tue mein Möglichstes, um Dirk meinerseits mit Ruhe und Zuneigung zu überschütten.
    Als wir kurze Zeit später in mein frisch bezogenes Bett sinken, kommt mir der Gedanke, dass nicht aller Weihnachtssegen käuflich ist. Ich habe gestern Abend kein Päckchen ausgewickelt, kein Schleifenband berührt, kein Festmahl genossen und keinen Weihnachtsbaum zu Gesicht bekommen. Doch dieses Jahr macht es mir zum ersten Mal nichts aus, über die Feiertage in meiner Wohnung zu sein und meine kranken Knochen zu pflegen.
    Wie reich ich beschenkt worden bin, zeigt sich mir, als Dirk mich unter sanften Küssen auf den Rücken drängt und uns die Decke über den Kopf zieht. Er besteht darauf, dass ich im Bett bleibe, während er sich um mich kümmert. Er will für mich da sein, hat das Treffen mit seiner Mutter morgen abgesagt.
    Dirk ist mein Weihnachtsgeschenk. Man kann sicherlich eine Schleife an ihm befestigen, wenn man darauf besteht, aber man kann ihn für kein Geld der Welt kaufen. Wie ein erfülltes Weihnachtsfest auszusehen hat, ist letztendlich Definitionssache. Und vor Dirk und mir liegen heilige, selige, nicht ganz so stille Nächte.
    *~*Ende*~*
     
     
     
     
    Feuersteine
     von Chris P. Rolls (rihaij)
    Für Laura und Katrin
     
    Ein hellbraunes Auge, gerahmt von langen Wimpern. Rostigrotes Braun außen, ein weiches, helleres Braun in der Mitte. Linien, ganz zart und geschwungen. Eine Feder, ein Flügel, der sich im Wind bewegt.
    Aischa betrachtete den Anhänger in ihrer Hand. Im Prinzip ein ganz einfacher Stein, ein Feuerstein, wie sie wohl wusste. Ein Stein, der vor Jahrmillionen aus Kieselsäure-ablagerungen entstanden, in einem prähistorischen Ozean gewachsen war. In ihm eingeschlossen wurden dabei Fossilien und andere verborgene Schätze. In diesem, den sie seit vier Jahren ständig Tag wie Nacht um den Hals trug, waren es braune Strukturen, vielleicht prähistorische Mikroorganismen, die, je nachdem wie man ihn hielt, das Bild eines Auges oder auch einer Schwinge zeigten.
    Er war ihr kostbarster Besitz, wenngleich es sich nicht um einen Edel-, sondern nur um einen gewöhnlichen Feuerstein handelte, den man oft am Wegesrand aufsammeln konnte.
    Dieser war besonders und das lag nicht nur daran, dass er zu einem Schmuckstück verarbeitet, in eine dünne Scheibe geschnitten und sorgfältig poliert worden war. Er hatte eine Bedeutung, trug eine spezielle Erinnerung in sich: die an ihre Augen. Sie waren von beinahe der gleichen Farbe gewesen. Ein wunderschönes Braun, etwas rötlich um die Iris herum. Fein geschwungene Wimpern und Augenbrauen.
     Aischa hatte sich erst viel später gefragt, warum sie sich daran so gut erinnern konnte. Gewöhnlicherweise bemerkte sie die Augenfarbe ihres Gegenüber nicht. Aischa begegnete täglich vielen Menschen, achtete bei diesen jedoch eher auf deren Körpersprache. Augenfarben hatten keine Bedeutung, gaben ihr keinen Hinweis darauf, wie sie jemanden einzuschätzen hatte. Haltung, Gestik, Mimik; sie hatte mehrere Seminare besucht, um darin mehr lesen zu können. Eine nützliche Eigenschaft in ihrem Berufsleben. Es hatte ihrer Karriere gut getan, die Konkurrenz wie ihre Geschäftspartner und Kunden zu durchschauen. Es hatte ihr Erfolg beschert und das war, was für sie zählte.
    Seufzend strich sie über den glatten Stein. Er war warm, wie ihre Haut, auf der er sonst lag. Weich schmiegte er sich in ihre Hand.
    Der zarte Duft von gebratenen Äpfeln und ein Hauch von Zimt lagen in der Luft. Es roch nach Tannenzweigen, Bratwürstchen und natürlich Glühwein. Aischa seufzte erneut, schloss die Hand noch einmal um den Stein und ließ ihn mitsamt dem Lederband zurück an seinen Platz unter ihrer warmen Kleidung gleiten.
     Es war kalt an diesem Dezembertag. Frost hatte in der letzten Nacht ihr Auto mit Raureif überzogen und die übrige Welt mit seinen Kristallen verziert. Ein harter, schneereicher Winter war angekündigt worden. Wie der letzte.
    Sie hob den Blick und ließ ihn an den verschiedenen Verkaufsständen und Buden dieses Weihnachtsmarktes entlanggleiten. Sie war auch letztes Jahr hier gewesen. Dieser beschauliche Markt zog vorwiegend kleinere Handwerker an. Selbstgemachte Marmeladen, Seifen, Kerzen konkurrierten neben Kunsthandwerk aus Holz, Stoff, Wolle und Metall.
    Aischa

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