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Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Titel: Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls , Karo Stein , Raik Thorstad , Nico Morleen , Isabel Shtar
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Dem kann ich nicht viel entnehmen. Es kann alles heißen. Von „Lass mich in Frieden“ bis „Was ist schon passiert? Nichts Wichtiges, oder?“
    Umso überraschter bin ich, als sich das Grunzen zu einem bitteren Lachen ausweitet: „Wie käme ich dazu? Was geht es ihn an, mit wem ich die Nacht verbringe?“
    Okay, das sind entweder sehr liberale Spielregeln oder etwas anderes ist im Busch.
    Ich fühle mich in eines meiner Bücher versetzt. In eine der Situationen, in denen ich schnaube und der Meinung bin, dass sich die Charaktere dämlich verhalten. Mein Verstand sagt mir, dass Dirk gute Gründe für seinen finsteren Tonfall und seine Bemerkungen hat. Gründe, die mir entgegen kommen dürften. Dennoch wage ich nicht zu hoffen.
    Ich brauche mehr Details. Ich möchte mich so gern an Dirk lehnen und es gut sein lassen. Er will es. Kein Mann der Welt ist so anschmiegsam, wenn er es nicht ernst meint. Hoffe ich. Oder schließe ich fälschlicherweise von mir auf andere?
    „Er ist dein Freund“, fische ich vorsichtig nach näheren Angaben. Ich zittere innerlich. Mein Herz schlägt so schnell, dass es mir unheimlich ist.
    Dirks Arm löst sich von meinem Bauch. Zögernd drehe ich mich zu ihm um, während er das Gesicht unter den Duschkopf hält. Er spuckt einen Schwall Wasser aus, bevor er mich aus kalten Augen mustert: „Wenn er mein Freund ist, warum ist er dann mit seinem neuen Stecher in Palau? Ein Urlaub, für den ich übrigens in Vorkasse gegangen bin?“ Unverheilte Wunden machen seine Stimme harsch, bevor sein Ausdruck milder wird. Er runzelt die Stirn: „Hatte ich das nicht erwähnt?“
    Nein, du Rindvieh, hast du nicht! Du hast mir nicht gesagt, dass du Single bist.
    Ich sollte ihm sagen, dass es mir leidtut. Aber das wäre gelogen. Natürlich bin ich traurig, dass Dirk verletzt wurde. Sehr sogar. Das ändert allerdings nichts daran, dass ich innerlich einen Freudentanz aufführe, dass Ingo weg vom Fenster ist.
    Ha, fast zwei Jahre lang musste ich akzeptieren, dass dieser Kerl wie eine Klette an Dirk hing, wenn sie gemeinsam im Laden waren. Ich hätte ihm am liebsten Hausverbot erteilt. Jetzt ist er Geschichte und der Platz an Dirks Seite ist frei. Und Gott steh mir bei, ich will diesen Platz.
    Dirks Unterarme legen sich auf meine Schultern. Er streichelt abwesend meinen Nacken, bevor er nachdenklich murmelt: „Er war immer eifersüchtig auf dich, weißt du? Er hat immer behauptet, wir würden uns mit Blicken gegenseitig ausziehen. Er hat mir vorgeworfen, dass ich nur auf meine Chance warte, mit dir anbandeln zu können.“
    Trotz seiner Berührung und des warmen Regens der Dusche überkommt mich eine Gänsehaut. War meine Gier so offensichtlich? Oder hat Ingo mit seinen Vorwürfen einen Zufallstreffer gelandet? Und Moment mal, gegenseitig? Dirk soll seinerseits des optischen Fremdgehens schuldig sein?
    Also bitte, wir haben uns nur unterhalten. Ab und an mal etwas länger, wenn es im Laden ruhig war. Wir teilen einen Geschmack in Sachen Bücher. Ich kann mich an einen Sommertag erinnern, an dem wir uns draußen vor das Geschäft gesetzt und Eistee getrunken haben, weil es so schrecklich heiß war. Mehr ist nie geschehen.
    Während Dirk nach dem Duschgel sucht, gestehe ich mir ein, dass ich unsere Bekanntschaft herunterspiele. Er war oft im Laden. Mindestens einmal in der Woche. Öfter als jeder andere Kunde. Ich war jedes Mal so erfreut, dass ich seine Gründe nicht hinterfragt habe.
    Ich bin überfordert. Und habe Herzrasen.
    Mechanisch nehme ich Dirk das Duschgel aus der Hand und beginne es auf seiner Brust zu verteilen. Ich weiß nicht, warum ich es tue. Es erscheint mir richtig und bis zu einem gewissen Grad selbstverständlich. Er lehnt sich mir entgehen, seine Lider flattern ein wenig. Ich möchte seine Wimpern zwischen die Lippen nehmen.
    Meine Hand kreist unterhalb seines Halses, als ich mich nicht länger bezähmen kann. Ich brauche Gewissheit. Ich muss wissen, was geschieht, wenn wir die Dusche verlassen. Ich könnte es verstehen, wenn Dirk bei mir lediglich Trost gesucht hat. Himmel, ich könnte es sogar verstehen, wenn er bei mir war, um Ingo eins auszuwischen. Eine Retourkutsche für den gestohlenen Urlaub.
    All das ändert nichts daran, dass ich wissen muss, wo ich stehe. Das Drahtseil unter mir bebt und mein Gleichgewichtssinn lässt zu wünschen übrig.
    Ich bemühe mich um ein verspieltes Lächeln, um meine wahren Gefühle zu verbergen: „Ist das hier die Stelle in der Geschichte, an der

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