Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)
...
Abels Atem ging ebenfalls beschleunigt, ein Glänzen hatte sich in seinen Augen breitgemacht, dass von seiner eigenen Gier flüsterte. Und Judas genoss sie in vollen Zügen. Er verstärkte den Druck seiner Hand, schlang den freien Arm um Abels bloßen Nacken und zog ihn wieder heran zu sich. Ein Hauch nachwachsender Bartstoppeln kratzte gegen seine Wange und ließ sein Herz jubilieren.
Mann ... Mann ... Mann ... pulste es durch ihn. Das, was er wollte, so sehr begehrte, sich erträumt hatte. Abels Hand traktierte ihn weiter in einem viel zu sanften Rhythmus, bis er meinte, es schlichtweg nicht mehr aushalten zu können. Er krallte seine Hand in Abels dichtes Haar, drückte ihre Münder erneut aufeinander, zwang ihn fast, ihn zu verschlingen. Als eine freche Daumenspitze begann, verspielt um seine feuchte Eichel zu kreisen, wimmerte er beinahe.
„Bitte!“, stieß er hervor.
„Bitte – was?“, murmelte Abel heiser, während sein Unterleib gegen Judas´ forschende Hand zuckte, als drohe er, die Kontrolle zu verlieren. Judas verfluchte sich kurz, dass er wahrscheinlich infolge mangelnder Erfahrung verflixt tapsig war. Aber das galt es ja zu ändern…
„Mein Weihnachtswunsch!“, keuchte Judas. „Bitte!“
„Was war der denn noch mal?“, gurrte Abel, während sich sein Körper wieder komplett auf Judas‘ rollte, die Hand um seine entflammte Körpermitte durch den Druck seines geschmeidigen Körpers ersetzend. Aber es war nicht genug. Absolut nicht genug, auch wenn das Gefühl des Jeansstoffes auf seiner sensiblen Haut ihn weiter glühen ließ.
„Böser Weihnachtsmann, böser!“, stöhnte er. „Auch wenn ich vielleicht doch nicht so brav war ... tu’s mit mir!“
„Du willst mir deinen Körper schenken?“, krächzte Abel heiser und spannte ihn weiter auf die Folter, auch das leichte Zittern, das durch ihn lief, verriet ihn. „Dein Verlangen, deine Lust…?“
„Oh ja ... ja ... “, seufzte Judas. „Schenken ... beschenkt werden ... alles eins ... egal ... bitte ... komm.“
Abel stützte sich schwer atmend über ihm ab und schien sich voller Absicht in die Unterlippe zu beißen. Neben der Begierde lag ein Lächeln in seinem Blick.
„Mann ... pass bloß auf, was du sagst“, murmelte er. „Sonst falle ich doch noch über dich her wie der gewünschte Stier.“
Judas langte nach ihm. Er war inzwischen derart Feuer und Flamme, dass ihm das fast auch egal gewesen wäre. Ein letztes Fünkchen an Vernunft in ihm jedoch war Abel dankbar, dass er keinesfalls zu vergessen bereit war, dass das hier für ihn eine Premiere war, dass er mit einem anderen Mann jenseits ungeschickten Herumgewurstels in einem dunklen Eckchen zusammen war. Nicht nur Gegrabbel, sondern Sex. Oder Liebe machen. Das klang auf jeden Fall schöner, fand er. Und es passte auch deutlich besser zu Weihnachten. Und vielleicht auch zu ihm und Abel.
„Mach ...“, forderte er den anderen konfus auf und ließ seine Hand fest über die nackte Haut des anderen gleiten.
Abel schluckte und gab ihm mit einem leisen Seufzen einen raschen Kuss auf den Mund. „
Judas ...“, murmelte er. „Ich will ... ich will dich so sehr. Aber ... du willst echt gleich in die Vollen?“
Judas riss sich zusammen, um halbwegs vernünftig antworten zu können.
„Ja, verdammt“, sagte er. „Sicher, ein bisschen Schiss habe ich auch. Aber ich bin zweiundzwanzig und sowas von überfällig. Und ich will es ... wirklich. Mir egal, ob das unvernünftig ist! Nimm mich!“
„Nun, unvernünftig würde ich nicht sagen. Mir kommt es gerade viel zu vernünftig vor. Irgendwie wie das Klügste, das je ein Mensch zu mir gesagt hat. Aber du weißt schon ...?“, zögerte Abel immer noch, während seine hastig gehenden Atemzüge eine ganz andere Sprache sprachen.
„Dass es wehtun wird?“, begriff Judas. „Ja, ich weiß. Ich lebe schließlich nicht auf dem Mond. Und ich weiß demzufolge auch, dass der Schmerz ganz und gar nicht das Einzige ist, das man dabei empfinden kann. Wer würde das sonst freiwillig machen wollen, der kein kompletter Masochist ist? Und das bin ich nicht. Und ich habe ... habe ... alleine ... äh ... rumprobiert. Es gibt ja Mittel und Wege ... Aber jetzt will ich, dass es endlich passiert. Wirklich passiert. Du ... in mir ...“
Abel keuchte und presste sich fest gegen ihn. „Du machst mich verrückt!“, stöhnte er. „Du machst mich völlig verrückt! Und ... was den anderen Teil deines Wunsches angeht ... okay, das macht die
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