Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)
seinen, und er genoss die plötzliche Wildheit dieses Kusses, der so viel mehr verhieß.
Sie strauchelten ineinander verflochten ins Innere, Abel bugsierte sie, die Balkontür mehr schlecht als recht hinter ihnen zutretend, in sein kleines Schlafzimmer, drehte sie, dann landete Judas rücklings auf der Matratze, während sich der Körper des anderen über ihn breitete. Seine Arme und Beine verselbstständigten sich, wanden sich um Abel, zogen ihn heran. Er fühlte eine Woge der Erregung durch seinen Körper in seinen Schoß schießen, presste Abel an sich und spürte das Aufwallen durch den Stoff ihrer Hosen erwidert.
„Ich will dich!“, keuchte er, während seine Hände wie von selbst den Körper des anderen ertasteten, die Wärme der Haut erahnend. „So sehr!“, beteuerte er.
Abel senkte sich auf ihn, küsste ihn, immer und immer wieder, während sein Denken vom Rausch ersetzt wurde. In diesem Augenblick fand er Abel einfach nur wundervoll, die Antwort auf sein Sehnen und die Erfüllung so nah. Und es war ihm völlig egal, ob Sehnsucht und Erregung ihm bei dieser Folgerung alle logischen Einwände und Bedenken hatten vergessen lassen.
Abels Hände wanderten über ihn, begannen ihn zu erforschen, was einen Tumult in seinem Nervenkostüm auslöste. Freche Finger krochen streichelnd und neckend unter seinen Pullover, ertasteten die Formen seines Körpers, während ein heißer Mund seinen Hals hinab glitt und seine Kehle liebkoste. Judas strampelte und begann, sich ziemlich kopflos an dem lästigen Kleidungsstück zuschaffen zu machen. Abel erhob sich kurz, gab ihm Gelegenheit, sein Oberteil abzustreifen und unkoordiniert irgendwo in den Raum zu pfeffern. Die Blicke, die ihn trafen, erzeugten Schwindel in Judas.
„Komm!“, keuchte er und griff nun seinerseits nach Abels Hemd. Abel nickte kurz und zog es ich in Windeseile über den Kopf. Judas Augen klebten auf ihm, er zog scharf die Luft ein. Es war nicht bloß der Anblick dieser trainierten Männerbrust, sondern auch der Duft und die Wärme, die der andere ausstrahlte, die ihn bannten. Und der Ausdruck in Abels Gesicht.
Etwas zittrig griff er wieder nach ihm, zog ihn erneut auf sich und tauchte ein in das Durcheinander der seine Sinne betörenden Eindrücke. Das Gefühl der lebendigen Haut auf seiner, die Bewegungen der Muskeln, das Gewicht des anderen Mannes ließen ihn einfach nur immer mehr wollen, mehr Berührungen, mehr Nähe, mehr ... alles.
Und das bekam er auch, die Hände schienen überall zu sein, Abels Zunge glitt tiefer, neckte seine Brustwarzen, tauchte feucht in seinen Nabel. Zu irgendeiner gezielten Erwiderung war Judas schlichtweg nicht in der Lage, er konnte nur seufzen und seine Hände in alles graben, was sie erwischten. Aber instinktiv wusste er, dass Abel auch nichts anderes von ihm forderte. Das hier war sein erstes Mal, wie auch immer sich das genau mit Inhalt füllen würde, aber das erste Mal richtig ... und es war sein Geschenk.
Eine Hand machte sich an seinem Gürtel zu schaffen, er fühlte kühle Luft an seiner Haut und dann ein unbändiges, nicht in Worte zu fassendes Entzücken, als Abel seine Erregung ertastete und unter dem Stoff sanft zu streicheln begann. Er musste einen Anflug von Scham niederkämpfen, als er bemerkte, dass sein Geschlecht bereits feuchte Tropfen seiner Sehnsucht absonderte, nur um zu bemerken, dass Abel diese Schwäche zu nutzen wusste, um seine intimen Liebkosungen zu würzen.
Sein Körper wand und krümmte sich, sein Geist wurde von Nebel umfangen. „So gut!“, hörte er sich stöhnen. „Das ist so gut!“
„Genieße es“, wisperte Abel. „Mein rotzfrecher Weihnachtsengel ...“
Im Normalzustand hätte Judas eine schnittige Erwiderung parat gehabt. Aber er war nicht im Normalzustand. Er war im absoluten Ausnahmezustand. Sein Körper wölbte sich und zuckte, während die Lust immer mehr Besitz von ihm ergriff.
Fiebrig tastete er nach Abel, klammerte sich in ziellosem Drängen an dessen schlanke Hüften, die ihm geschmeidig entgegen drängten. Gerne hätte er den anderen mit etwas Raffinesse verwöhnt, aber das bekamen sein rasender Geist und seine zitternden Hände nicht hin. Als er den geschwollenen Schritt unter seiner Handfläche spürte, hätte er am liebsten geschrien vor Begeisterung. Das, was sich da so hart und verlangend abzeichnete, galt ihm, ihm! Er wurde begehrt, als attraktiv empfunden, unfassbar! Und das von diesem hinreißenden Mann! Der ihn gerade so verwöhnte
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