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Winterliebe

Winterliebe

Titel: Winterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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schlafen, als er sie in beschämender Weise zurückwies, riss ihr der Geduldsfaden.
                  "Was ist los mit dir?” fragte sie gekränkt.
                  Er sah sie nicht an. "Nichts.”
                  "Liebst du mich nicht mehr?”
                  "Doch.” Es klang nicht sehr überzeugend.
                  "Warum gehst du dann nicht mit mir ins Bett?”
                  Adalbert schwieg.
                  Sie musterte ihn mit schmalen Augen. "Irgendetwas stimmt auf einmal nicht mehr mit dir. Ich möchte wissen, was!”
                  Adalbert sagte nichts. Er nagte an seiner Unterlippe und sah zum Fenster.
                  "Wenn da eine andere Frau im Spiel ist…” Sie bohrte ihm den Finger in die Rippen.
                  "Bitte lass das!” sagte er lustlos.
                  "Ich warne dich. Ich bin sehr eifersüchtig, und ich bin auf keinen Fall bereit, dich mit einer andern zu teilen.”
                  "Es gibt keine andere”, sagte Adalbert gepresst.
                  "Bist du sicher?”
                  "Soll ich schwören?” fragte Adalbert spröde.
                  Waltraude schüttelte den Kopf. "Nicht nötig, ich glaube dir auch so. Liebende müssen einander vertrauen.”
                  Er stand auf und zündete sich eine Zigarette an.
                  Waltraude staunte. "Du rauchst wieder?”
                  "Wie du siehst.”
                  "Warum?” fragte Waltraude verständnislos. "Du hast zum Jahreswechsel doch damit aufgehört.”
                  "Es gibt Situationen, da kommt man ohne Zigarette einfach nicht aus.”
                  "Was für Situationen meinst du?” wollte Waltraude wissen.
                  Er rauchte hastig, zog immer wieder kräftig an der Zigarette und pumpte den Rauch tief in sich hinein. Waltraude hatte ihn noch nie so nervös erlebt.
                  "Du kommst um dieses klärende Gespräch nicht mehr herum”, sagte Waltraude ernst. "Willst du mir nicht endlich verraten, was dich bedrückt? Was hast du auf dem Herzen, hm?”
                  Er zog noch einmal an der Zigarette und stieß sie dann in den Aschenbecher. "Liebende müssen einander vertrauen, sagst du.”
                  "Bist du etwa anderer Meinung?”
                  "Nein, eigentlich nicht”, antwortete Adalbert. "Ich finde es schön, dem Menschen, den man liebt, voll und ganz vertrauen zu können - und ich habe dir auch immer vertraut…”
                  Waltraude sah ihn befremdet an. "Du hast mir vertraut? Tust du es jetzt etwa nicht mehr?”
                  "Ich habe, seit wir zueinandergefunden haben, keine andere angesehen. Das fiel mir überhaupt nicht schwer…”
                  Waltraude straffte ihren Rücken. "Worauf willst du hinaus?” fragte sie heiser.
                  "Ich bin dir absolut treu gewesen.”
                  "Warum betonst du das so besonders?”, fragte Waltraude unruhig. "Sollte das nicht selbstverständlich sein?”
                  Adalbert verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Wand. "Man kommt sich ziemlich blöd vor, wenn sich herausstellt, dass man es selbst zwar mit der Treue sehr genau genommen hat, während der andere…”
                  "Während der andere - was?”
                  "Sieh mir in die Augen und sage mir, dass du dasselbe von dir behaupten kannst.”
                  "Hör mal, spinnst du?” fragte Waltraude aufgebracht. "Verdächtigst du mich etwa der Untreue? Wie kommst du dazu?”
                  "Lass uns das Rad der Zeit ein Stück zurückdrehen”, schlug Adalbert mit bitterer Miene vor. "Da war dieses Hallen-Fußballmatch. Ich lag mit einer schweren Gehirnerschütterung in der Kronwasser-Klinik - und was hast du getan?”
                  "Was soll ich getan haben? Ich habe dich so oft wie möglich besucht.”
                  "Und zwischendurch?” fragte Adalbert mit belegter Stimme. "Wenn du nicht bei mir warst - mit wem hast du dich dann getroffen?”
                  "Mit niemandem”, behauptete Waltraude nervös.
                  "Du sagst nicht

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