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Winterliebe

Winterliebe

Titel: Winterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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auch genug Männer, die zu eitel sind, um im Winter lange Unterhosen zu tragen.”
                  Hadubrand wusch sich die Hände. Schwester Walpurga reichte ihm das Handtuch. Er trocknete sich ab und fragte: "Wen haben wir als nächstes?”
                  "Waltraude Pessacker, Schwester Claudettes Tochter.”
                  Dr. Emmerson nickte. "Bitten Sie sie herein, Annchen.”
                  Kurz darauf saß Waltraude dem Klinikchef gegenüber. Er fragte, was sie zu ihm führe.
                  "Eigentlich nichts”, antwortete Waltraude ein wenig verlegen.
                  Hadubrand Emmerson hob irritiert die linke Augenbraue. "Nichts?”
                  "Ja”, sagte Waltraude leise, "wahrscheinlich stehle ich Ihnen nur Ihre kostbare Zeit, aber ich habe Adalbert - Herrn Siebenstern - versprochen, mich von Ihnen untersuchen zu lassen - und da bin ich nun eben.”
                  "Was haben Sie für Beschwerden?” erkundigte sich Dr. Emmerson.
                  "Na ja, jeden Monat, so etwa in der Zyklusmitte, bekomme ich ziemlich unangenehme Unterleibskrämpfe. Manchmal ist mir, als würde man mich mit einer glühenden Stricknadel durchbohren. Ich nehme an, dass ich den Eisprung besonders heftig spüre.”
                  "Viele Frauen spüren ihren Eisprung”, erklärte Hadubrand Emmerson. "Die einen mehr, die anderen weniger. Er kann sich als leichtes Ziehen im Unterleib bemerkbar machen - mal rechts, mal links. Das kommt darauf an, aus welchem Eierstock die befruchtungsfähige Eizelle gerade springt. Manchmal ist es auch nur ein vages Kribbeln oder spannungsvolles Kitzeln, doch es kann auch zu einem heftigen Stich oder einem kurzen intensiven Schmerz kommen.”
                  "Wie bei mir”, sagte Waltraude.
                  Dr. Emmerson nickte. "Der Eierstock steht unter dem hormonellen Einfluss der Hirnanhangsdrüse. Innerhalb von achtundzwanzig bis dreißig Tagen reift das Ei in einer kleinen Blase. Dieses Follikel wölbt sich im Laufe seiner Entwicklung an der Oberfläche des Eierstockes immer mehr, bis seine Haut schließlich so sehr überdehnt ist, dass sie platzt. Dabei kann es zu diesem typischen Mittelschmerz kommen. Nachdem das befruchtungsfähige Ei reif ist, gelangt es in den Trichter des Eileiters, von dem es mit Wellenbewegungen in die Gebärmutter befördert wird. Parallel dazu bildet sich - ebenfalls unter Hormoneinfluss - im Uterus eine Schleimhaut. Sollte das Ei nämlich befruchtet werden, kann es sich dort einnisten und findet sofort Nahrung. Wird es nicht befruchtet, stößt sich die Schleimhaut ab. Sie kennen dies als Ihre Monatsblutung.”
                  "Ich wusste, dass mit mir alles in Ordnung ist.”
                  "Ganz sicher können Sie erst sein, nachdem ich Sie untersucht habe”, erwiderte Dr. Emmerson und wies auf den Gynäkologenstuhl.
                  Es war alles in Ordnung. Erfreut - und wohl auch ein wenig erleichtert - verabschiedete sich Waltraude.

22
     
                  "Na bitte, jetzt kannst du es von Dr. Emmerson - wenn du darauf bestehst - schriftlich haben, dass ich gesundheitlich völlig okay bin”, sagte Waltraude aufgekratzt zu Adalbert. Sie betrat seine kleine Wohnung und küsste ihn wild auf den Mund.
                  "Warst du heute bei ihm?”
                  Waltraude nickte. "Ja.”
                  "Hat er dich untersucht?”
                  Waltraude lachte. "Was denn sonst?”
                  "Woher kommt dieser stechende Schmerz?” wollte Adalbert wissen.
                  Waltraude erklärte es ihm mit Dr. Emmersons Worten. "Zufrieden?”
                  "Die Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut”, brachte Adalbert zu seiner Rechtfertigung vor, "darauf kann man nicht gut genug aufpassen.”
                  Waltraude lächelte spöttisch. "Klingt aus dem Mund eines Mannes, der sich erst kürzlich beim Fußballspielen eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen hat, irgendwie seltsam, findest du nicht?” Sie legte ihren Mantel ab. "Apropos Fußballspiel. Wie sind die Aufnahmen geworden, die ich gemacht habe?”
                  "Keine Ahnung.”
                  Waltraude sah ihn verblüfft an. "Du hast sie dir noch nicht

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