Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
von allen Pflichten. Du musst mich nur heiraten und wenigstens einmal mit mir tanzen. Danach kann jeder wieder das tun, was ihm gefällt … und vor allem mit wem es ihm gefällt.“
„Und wenn sich doch mal einer von uns ernsthaft verliebt? Meinst du, dass wir dieses Ehe-Ding zwischen uns beiden dann umgehen können?“ Adam schien das Thema ziemlich ernst zu nehmen.
„Hey“, sagte Arrow begeistert, „dies ist das Land der Drachen, Einhörner und ständig feiernden Zwerge – hier ist alles möglich!“
Und so willigte Adam mit einem etwas unguten Gefühl ein.
Dewayne war gar nicht begeistert von der Idee. „Aber du liebst ihn doch gar nicht – und selbst wenn doch, wird er dich nie lieben können!“
„Na und?“, entgegnete Arrow herrisch. „Liebe oder Nicht-Liebe hätte dich ja auch nicht davon abgehalten, mich zu heiraten und wenn ich mich recht erinnere ging es nur darum, dass ich glücklich heirate. So verkünde ich dir nun mit Stolz – einen besseren Ehemann gibt es für mich nicht!“
Bei der Planung der Trauungszeremonie und der anschließenden Feierlichkeiten ging Arrow allerdings keine Kompromisse ein und so wählte sie den Sumpf der Erinnerungen als Ort der Eheschließung.
Viele Fragen rangen sich darum, weshalb es ausgerechnet ein so trostloses Fleckchen sein musste, doch die Antwort kannten nur Arrow und Anne. Niemand sonst wusste, wie viel Magie in diesem Sumpf steckte und wie viel Persönliches von einem jeden der Anwesenden.
Nirgendwo sonst auf der ganzen Welt würde sie ihrem Vater bei einem solch entscheidenden Ereignis noch einmal so nahe sein können. Die Erinnerungen an ihn und auch seine Erinnerungen waren dort allgegenwärtig und das machte ihn zu einem Teil der Hochzeitsgesellschaft. Zu keinem anderen Zeitpunkt in ihrem Leben hatte sie ihn je so gebraucht.
Und auch Keylam wollte sie nicht missen müssen. Arrow wusste, dass er ihr von irgendwo aus zusehen würde. Sein Erinnerungs-Selbst sollte sehen, dass sie in den besten Händen war, aber er sollte auch sehen, dass er noch immer eine so große Rolle in ihrem Leben spielte, dass es für sie nicht infrage kam, jemals wieder eine ernsthafte Beziehung eingehen zu wollen. Das war ihr wichtig. Sie brauchte ihn jetzt – sie brauchte sie beide.
Ihr Herz klopfte so stark, dass Arrow fürchtete, es würde ihr vor Aufregung aus dem Hals springen.
Ein hübsches Kleid hatte Neve ihr für die Zeremonie ausgesucht. Kunstvoll wurde Arrows Haar gelockt und der Staub von Sternregen über sie verteilt. Anne hatte von irgendwo her eine Halskette mit den Perlen des Morgentaus hergezaubert. Ein kleiner Strauß Vergissmeinnicht in der Hand rundete das Bild ab.
Es gefiel Arrow wirklich, trotzdem fragte sie sich inzwischen immer wieder, ob es denn überhaupt eine Bedeutung hatte.
Zitternd betrat Arrow das Floß, welches sie vom Ufer des Sumpfes auf die kleine Insel in der Mitte geleiten sollte.
Die Sonne war bereits untergegangen. Arrow hatte darauf bestanden, in der Dunkelheit getraut zu werden. Andererseits hätte sie auf die Anwesenheit der Zwerge verzichten müssen und das wäre für sie gar nicht infrage gekommen.
Die Luft hatte sich bereits abgekühlt, trotzdem wurde Arrow ganz heiß. Regelmäßig zu atmen, machte ihr Probleme und so hatte sie große Mühe, sich zu konzentrieren.
Wie von Zauberhand stiegen ganz plötzlich Irrlichter aus dem Sumpf auf. Es war ein überwältigendes Farbenspiel und vor allem ein Moment, der jeden Betrachter tief bewegte.
Arrow hatte nicht gewusst, dass man die Lichter auch ohne die Betäubung des Irrgrases sehen konnte, und so genoss sie ganz gebannt das überraschende Schauspiel.
Als das Floß anlegte, wurde sie von der Hochzeitsgesellschaft bereits mit leuchtenden Augen erwartet. Ein Elfenchor sang mit lieblichen Stimmen ein Lied, das Arrow das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Dewayne begleitete sie zu Anne, die die Trauung vollziehen sollte, und zu Adam, der sichtlich angespannt auf seine Braut wartete. So wie ihn die Elfen herausgeputzt hatten, gab er einen ganz umwerfenden Bräutigam ab. Er trug einen fein bestickten Gehrock und seine engelhaften braunen Locken fielen ihm leicht ins Gesicht und über die Schultern. Auch hatte Adam inzwischen etwas an Gewicht zugelegt, sodass er sehr gesund aussah.
„Du bist wunderschön“, flüsterte er Arrow aufgeregt zu.
„Danke, gleichfalls“, flüsterte sie zurück.
Kaum, dass alle sich in Position gebracht hatten und Anne mit der Rede beginnen
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