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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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feinen Schnee ein, bis Arrow, noch immer fröhlichen Mutes, rief: „Ich ergebe mich! Ich ergebe mich!“
    Sie spürte einen Ruck am Nacken. Robert ließ von ihr ab und stand auf. Er sah gar nicht sehr amüsiert aus. Viel zu oft schon hatte er am eigenen Leib spüren müssen, wie es ist, einem Mädchen zu unterliegen, und mindestens genauso oft hatte er sich geschworen, dass es beim nächsten Mal anders herum sein würde. Er war es gewohnt, in allem immer der Beste zu sein, hauptsächlich, weil er eine sehr strenge Erziehung genoss. Seine Eltern erwarteten viel von ihm – zu viel, so dass er oft das Gefühl verspürte, diese Erwartungen nicht erfüllen zu können und zu versagen. Sein ganzes Leben war bereits verplant, und da ohnehin keine Chance bestand, daran etwas ändern zu können, gehorchte er einfach.
    Umso mehr liebte er Momente wie diese, in denen er mit Menschen zusammen war, bei denen er sich nicht verstellen musste und gelegentlich sogar sagte, was er dachte. Umso schmerzhafter war der Gedanke, dass dies der letzte gemeinsame Winter für die Freunde sein würde, da sie im Sommer mit der Schule fertig sein würden und für ihn Schritt zwei seiner Zukunftsplanung beginnen sollte, der für Arrow, Linda, Lizzy und Adam keine Zeit mehr übrig ließ. Ein Medizinstudium in Cambridge sollte dann beginnen, für das er nebenbei auch vorbereitenden Privatunterricht bekam.
    Seine Eltern hätten ihn wohl ganz von der Schule genommen, doch seine Großmutter, die sehr vermögend war, bestand auf ein soziales Umfeld für ihren Enkel. Leider war dies der einzige Punkt, bei dem sie sich je für Robert eingesetzt hatte, aber immerhin der bedeutendste.
    Das alles lag aber noch in der Ferne und deshalb galt es, Augenblicke wie diesen zu genießen und jede Chance zu ergreifen, sich gegen Arrow zu behaupten...
    Panisch tastete sie ihren Hals ab. „Wo ist mein Medaillon?“
    „Meinst du dieses hier?“ Triumphierend ließ Robert es von seiner Hand baumeln.
    „Gib es mir sofort wieder“, ermahnte ihn Arrow zornig.
    „Oho. Anscheinend habe ich wohl was gefunden, das dich nicht mehr über mich lachen lässt. Tja, unterschätze niemals die Macht eines Mannes.“
    „Gib es mir sofort wieder, Robert“, forderte sie ihn mit ernstem Ton auf.
    „Warum sollte ich?“
    „Weil es mir gehört und es dich nicht das Geringste angeht! Ich warne dich jetzt ein letztes Mal. Gib es mir wieder oder du wirst es bereuen.“
    „Na gut. Du sollst es haben.“ Er streckte ihr das Medaillon entgegen, doch als sie danach griff, zog er es wieder zurück. Dann hielt er es, belustigt über Arrows wütenden Gesichtsausdruck, hoch, um es genauer zu betrachten.
    Es war wunderschön, silberfarben und in der Mitte mit einem blauen Stein besetzt. Eine seltsame Wärme ging von ihm aus. Vermutlich war es sehr alt oder stammte aus einem fernen Land, denn etwas Vergleichbares hatte er noch nie zuvor gesehen. Beinahe wie in Trance starrte er es an.
    „Es leuchtet ja“, flüsterte Robert ehrfürchtig, und als er mit der anderen Hand den Verschluss berührte, traf ihn ein harter Schlag mit voller Wucht ins Gesicht. Dieses Mal war es jedoch kein Schneeball, sondern eine Faust.
    Robert ließ das Medaillon fallen und presste beide Hände auf die getroffene Stelle. Vor Schmerzen schreiend sank er in die Knie.
    Arrow hatte sein Auge getroffen und Linda eilte zu ihm rüber, um es mit Schnee zu kühlen.
    „Bist du verrückt geworden?“, fragte sie Arrow.
    „Ich habe ihn gewarnt und er hat nicht hören wollen. Dieses Medaillon gehört mir, niemandem sonst und es geht auch niemanden etwas an.“
    Arrow hob es aus dem Schnee, band es sich um den Hals und ließ es eilig unter ihren Kleidern verschwinden.
    „Er hat es doch nur ansehen wollen!“
    „Linda“, warf Lizzy belehrend ein, „sie hat uns schon so oft gebeten, dazu keine Fragen zu stellen und es nicht zu berühren. Ein Freund hält sich daran. Robert hätte auf sie hören müssen!“
    Arrow warf ihr einen dankbaren Blick zu.
    Als die fünf den Heimweg antraten, war die Sonne bereits verschwunden und dicke Wolken tauchten am Himmel auf. Es schneite wieder und eine beklemmende Ruhe legte sich über das Land.
    Der Vorfall hatte allen zu denken gegeben und niemand traute sich, das Schweigen zu brechen.
    Als sie das Dorf schon fast erreicht hatten, konnte Robert es nicht länger ertragen. „Wartet mal“, sagte er schwermütig. „Ich kann so nicht Heim gehen. Lizzy hat Recht. Ich hätte Arrow nicht damit

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