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Wir sind verbannt (German Edition)

Wir sind verbannt (German Edition)

Titel: Wir sind verbannt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crewe
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Ärzte haben offensichtlich die Familien der anderen Patienten überprüft, und es hat sich herausgestellt, dass noch eine ganze Reihe mehr Leute die Symptome haben.
    »Aber ihr arbeitet doch daran, oder?«, fragte ich. »Sie werden wieder gesund?«
    Er zögerte, und ich sagte: »Dad, ich muss Bescheid wissen! Du kannst das nicht dauernd weiter für dich behalten.«
    »Das ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen, Kae«, antwortete er. »Wir konnten die Symptome kurzfristig lindern, aber wir wissen noch nicht, wie wir sie ganz beseitigen sollen. Und die Anzeichen mehren sich, dass es sich dabei um eine von Viren ausgelöste Erkrankung handelt, nicht um eine bakterielle Infektion.«
    »Na ja, das ist doch gut, oder?«, fragte ich. »Dass ihr rausfindet, um was es sich genau handelt, meine ich.«
    »Gewissermaßen«, antwortete er. »Ein Virus ist allerdings schwerer zu bekämpfen – unsere Behandlungsmöglichkeiten sind da begrenzt. Aber du musst wissen, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht.«
    Was keineswegs dazu beiträgt, dass ich mich irgendwie besser fühle. Ich wünschte fast, ich hätte nicht gefragt.

14. September
    Gestern begann das Leben sich fast wieder normal anzufühlen. Dad arbeitete wieder länger, aber in der Schule lief alles wie gewohnt. Shauna wollte Tessa überreden, bei sich zu Hause eine Party zu schmeißen, weil ihre Eltern anscheinend verreist sind. Ich habe beide Probetrainings beim Schwimmen geschafft, und Mrs Reese hat mir das Daumen-hoch-Zeichen gezeigt, als ich ging. Also bin ich jetzt, glaube ich, im Team. Und gestern Abend sind Mackenzie und ich rüber aufs Festland gefahren, um uns den neuen Christopher-Nolan-Film in dem großen Kino anzuschauen.
    Der Typ an der Getränketheke war ziemlich süß. Ich habe nach dem Film noch mit ihm gequatscht, bis Mackenzie ungeduldig wurde und sagte, wir müssten jetzt gehen.
    Auf der Heimfahrt musste ich die ganze Zeit über grinsen. Nicht etwa weil ich so auf ihn abfahre. Ich kenne ihn ja kaum. Obwohl es eigentlich ganz schön wäre, in jemanden verknallt zu sein. In jemanden, der vielleicht auch in mich verknallt ist.
    Doch dann, heute Morgen – samstags um fünf Uhr früh – bekam Dad einen Anruf und hetzte los. Er versuchte leise zu sein, aber wir sind trotzdem alle aufgewacht. Und als wir merkten, dass er fort war, konnte keiner von uns mehr einschlafen. Also hockten Drew und ich noch halb verpennt am Tisch, und Mom hat Pfannkuchen gemacht.
    Das macht sie nur zu besonderen Anlässen oder wenn sie will, dass es uns aus irgendeinem Grund bessergeht; sie sagt, es sei eine Menge Arbeit für ein Essen, das sie selbst noch nicht einmal mag. Pfannkuchen hat sie auch an dem Tag gemacht, als Dad verkündete, dass wir umziehen würden. Es war also klar, dass sie schlechte Neuigkeiten erwartete.
    »Vielleicht haben sie ihn ja gerufen, weil jemand mitten in der Nacht gesund geworden ist«, sagte ich, als würde ich das selber glauben, wenn ich es nur aussprach.
    »Wollen wir mal hoffen«, erwiderte Mom.
    Auch wenn sie die perfekte Kombination aus knusprig und weich darstellen, sind Pfannkuchen ziemlich schwere Kost, wenn man sie zwei Stunden, bevor man normalerweise wach wird, zu sich nimmt und einem ohnehin schon lauter Steine im Magen liegen. Ich schaffte nur ein paar Bissen. Drew aß seine Portion komplett auf, kaute allerdings das letzte Stück eine ganze Minute lang, bevor er es herunterschluckte. Mom aß gar nichts davon. Sie zuckte bloß mit den Schultern und tat den Rest für später in eine Tupperdose.
    Wir blieben am Tisch sitzen, bis die Sonne aufging, und ließen das Telefon keine Sekunde aus den Augen. Dann sagte Drew: »Kommt schon, Leute, es ist Samstagmorgen. Lasst uns mal sehen, was im Fernsehen läuft.«
    Mom lehnte dankend ab und sagte, sie würde versuchen noch ein bisschen zu schlafen. Jeden zweiten Samstag übernimmt sie eine Extraschicht im Tankstellencafé, aber ich glaube, an diesem Tag hatte sie keinen Dienst.
    Wir beide gingen ins Wohnzimmer, und Drew zappte die Sender durch. Nur Kindersendungen. Am Ende blieben wir auf einer Folge von Looney Tunes hängen und sahen eine Weile dabei zu, wie Bugs Bunny Elmer Fudd ärgerte.
    Manchmal finde ich dieses Zeug ja lustig, aber heute kamen mir die Witze ziemlich dämlich vor. Ich sah dauernd auf die Uhr. Ob es wohl ein gutes Zeichen war, wenn Dad so lange nicht anrief, weil er sich dann nicht beeilen musste, uns vor einer Katastrophe zu retten? Oder bedeutete es, dass

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