Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
Die Stimme im Kopfhörer war jetzt schärfer. »Alle Hubschrauber, die von Bandar-e Delam nach Iran-Toda unterwegs sind, kehren zum Stützpunkt zurück. Verstanden?«
    Dann wieder die Stimme, und ihrer aller Lächeln verging: »Flugsicherung Abadan an Oberst Zataki. Können Sie mich hören?«
    »Ja, sprechen Sie.«
    »Wir hatten da eine flüchtige Spur auf dem Radarschirm, wahrscheinlich bedeutungslos, aber es hätte ein Heli sein können, wahrscheinlich mehrere Helis eng beieinander mit Kompaßkurs 090 Grad« – die Stimme wurde vorübergehend schwächer – »und damit kämen sie direkt zu …«
    Auf dem Flugfeld. »… Iran-Toda. Das Nicht-Ansuchen um Triebwerkstart und Nicht-Halten von Funkkontakt stellt eine grobe Übertretung dar. Bitte geben Sie mir die Kennungen und die Namen der Piloten bekannt. Iran-Todas UHF ist immer noch außer Betrieb, sonst hätten wir schon Kontakt mit ihnen aufgenommen. Wir empfehlen, daß Sie jemanden hinunterschicken, um die Piloten zu verhaften und sie sofort wegen Verstoßes gegen die Vorschriften vor das Komitee der Flugsicherung von Abadan zu stellen. Haben Sie verstanden?«
    »Ja … ja, ich verstehe. Danke. Augenblick.« Zataki übergab Numi das Mikrophon. »Ich fahre zu Iran-Koda! Wenn die Burschen zurückkommen, bevor ich sie erwische, sind sie verhaftet! Sagen Sie der Flugsicherung, was sie wissen wollen!« Er stürmte hinaus und ließ drei Männer mit Maschinengewehren auf der Basis zurück.
    »Flugsicherung Abadan, Bandar-e Delam«, begann Numi, »die Kennungen der vier 212 sind: HVV, HGU, HKL und HXC. Die Namen der Piloten sind Rudolf Lutz, Marc Dubois …«
    In Lutz' Cockpit. »… Sandor Petrofi und Ignatius Kelly, sie alle auf Befehl von Oberst Zataki zeitweilig von IranOil zu Iran-Toda abgestellt.«
    »Danke, Bandar-e Delam, halten Sie uns auf dem laufenden.«
    Die dicht nebeneinanderfliegenden Helis hatten schon fast den Küstenstrich erreicht. Iran-Toda lag zu ihrer Linken, etwa 800 Meter entfernt, aber Nebel und Dunst ließen Lutz nichts erkennen. Er beschleunigte ein wenig und ging dann von Süd- auf Ostkurs. Dies war nun der direkte Weg über die Werksanlagen hinweg, aber er gewann die nötige Höhe, um über die Baulichkeiten zu setzen. Danach ging er wieder tiefer, behielt den Kurs bei und steuerte etwas über 15 Kilometer weit landeinwärts. Sie flogen über unbewohntes Gebiet; hier gab es keine Siedlungen. Wie im Plan vorgesehen, nahmen sie jetzt Kurs nach Süden, auf den Golf zu.
    Sogleich verschlechterte sich die Sicht. Fast genau vor ihnen, in gut 90 Kilometern, lag die Insel Kharg mit ihrer ungemein starken Radaranlage, und danach, in weiteren 330 Kilometern Entfernung, Bahrain. Flugdauer: mindestens zwei Stunden, bei diesem Wind noch mehr, denn der 35-Knoten-Südostwind wurde zu einem 20-Knoten-Gegenwind.
    In dieser Suppe lauerten Gefahren, aber die Piloten dachten, es müßte ihnen gelingen, unter dem Radar durchzurutschen, falls die Schirme besetzt waren – und Jägern auszuweichen, wenn welche auftauchen sollten.
    Lutz bewegte den Steuerknüppel von einer Seite zur anderen, wackelte mit seinem Heli und berührte sekundenlang den Sendeknopf seines Funkgeräts.»Delta 4, Delta 4«, sagte er deutlich; das war der Code, um Al Schargas mitzuteilen, daß alle vier Helis aus Bandar-e Delam in Sicherheit waren und jetzt die Küste verließen.
    Al Schargas   – im Büro der S-G. Gavallan hatte das Krankenhaus angerufen. »Captain Starke, bitte … Guten Morgen, Duke, ich bin's, Andy. Ich wollte Ihnen nur sagen, daß wir vor einer Minute ›Delta 4‹ von Rudi empfangen haben. Ist das nicht wunderbar?«
    »Wunderbar, großartig! Jetzt fehlen nur noch fünf.«
    »Sechs – Sie haben Erikki vergessen …«

61
    Lengeh: 8 Uhr 04. Scragger wartete immer noch auf dem Polizeirevier. Niedergeschlagen saß er auf einer Holzbank vor dem Corporal, der von seinem hohen Schreibtisch hinter einer brusthohen Trennwand auf ihn herabblickte. Noch einmal sah Scragger auf die Uhr. Er war schon um 7 Uhr 20 gekommen, aber der Unteroffizier hatte erst um 7 Uhr 45 aufgesperrt und ihn höflich aufgefordert, auf der Bank Platz zu nehmen und zu warten. Es war die längste Wartezeit seines Lebens.
    Lutz und die Jungs aus Kowiss müssen jetzt schon in der Luft sein, dachte er bekümmert, wie wir auch, gäbe es nicht diese verdammten Pässe. Noch eine Minute, dann gebe ich auf, ich kann einfach nicht länger warten – wir brauchen immer noch eine Stunde, um von hier

Weitere Kostenlose Bücher