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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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dünnemachen und nicht hier rumhängen. Komm, Tom.« McIver wandte sich zum Gehen, aber Wazari verstellte ihm den Weg.
    »Vergessen Sie nicht, daß ich ein Massaker verhindert habe, indem ich bestätigte, daß Sandors Ladung verrutscht war. Ohne mein Eintreten wäre er ein toter Mann, ohne mein Eintreten hätten Sie sich alle vor einem Komitee verantworten müssen … Sie müssen mir helfen …« Tränen rannen ihm über die Wangen. »Sie müssen mir helfen …«
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte McIver, dem der Mann leid tat, und ging hinaus. Draußen mußte er an sich halten, um nicht zu den anderen hinüberzulaufen, die ihn besorgt erwarteten.
    Lochart kam ihm nach. Er mußte sich beeilen, um mit ihm Schritt halten zu können. »Wirbelsturm?« fragte er.
    »Ja. Andy hat um Punkt 0700 auf den Knopf gedrückt. Scrag und Rudi sind vermutlich schon in der Luft.« Bald hatten sie Ayre und die Mechaniker erreicht. »Wirbelsturm!« krächzte McIver. Das Wort klang wie ein Trompetenstoß.
    »Hört sich gut an«, sagte Freddy Ayre mit ausdruckslosem Gesicht, bemüht, seine Erregung zu verbergen. Nicht so die anderen: »Woher die Verzögerung? Was ist passiert?«
    »Ich erzähl's euch später. Aber jetzt müssen wir los.« McIver ging auf die erste 212 zu, Ayre auf die zweite, und die Mechaniker kletterten schon in die Kabinen hinauf. In diesem Augenblick kam ein Befehlsfahrzeug mit Oberst Changiz und einigen Luftwaffensoldaten auf das Gelände gebraust und blieb stehen. Die Soldaten waren bewaffnet und trugen grüne Armbinden. »Ah, Captain, Sie fliegen Minister Kia nach Teheran zurück?« Changiz schien ein wenig nervös und ärgerlich zu sein.
    »Ja, ja, um 10.«
    »Ich erhielt eine Nachricht, wonach er seinen Abflug auf 8 Uhr vorverlegen möchte, aber Sie sind angewiesen, erst nach 10 aufzusteigen, so wie es in Ihrer Starterlaubnis steht. Klar?«
    »Ja, aber …«
    »Ich hätte Sie ja telefonisch verständigt, aber Ihre Anschlüsse funktionieren wieder einmal nicht, und auch mit Ihrem Funkgerät stimmt etwas nicht. Werden Ihre Geräte nicht richtig gewartet?« Der Oberst faßte die drei Helis ins Auge und begann auf sie zuzugehen. »Ich wußte nicht, daß Sie heute zahlende Fluggäste herumkutschieren wollen.«
    »Die eine soll nur einem Ground Check unterzogen und bei der anderen muß die Elektronik getestet werden – morgen ist Personalaustausch bei der Bohranlage Abu Sal, Herr Oberst«, erklärte McIver hastig und fuhr fort, um ihn noch mehr abzulenken: »Was ist denn das Problem mit Minister Kia?«
    »Es ist kein Problem«, widersprach der Oberst gereizt, sah auf die Uhr und beschloß, die Hubschrauber doch nicht zu inspizieren. »Lassen Sie Ihr Funkgerät in Ordnung bringen und kommen Sie jetzt mit mir. Der Mullah Hussain wünscht Sie zu sprechen. Wir werden rechtzeitig wieder da sein.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, Captain McIver in ein paar Minuten hinzufahren«, warf Lochart ein. »Es gibt hier nämlich ein paar Dinge, die er …«
    »Hussain wünscht Captain McIver zu sprechen, nicht Sie – und jetzt gleich! Sie kümmern sich um das Funkgerät!« Changiz wies seine Männer an, auf ihn zu warten, kletterte auf den Fahrersitz und lud McIver mit einer Handbewegung ein, neben ihm Platz zu nehmen. McIver gehorchte stumm, und Changiz fuhr los. Die Luftwaffensoldaten zerstreuten sich und schlenderten um die Helis herum. Beide 212 waren mit Ersatzteilen, noch gestern spät abends geladen, vollgestopft. Die Mechaniker gaben sich unbekümmert und schlossen die Kabinentür.
    Ayre und Lochart sahen dem davonfahrenden Wagen nach. »Und was jetzt?« seufzte Ayre.
    »Ich weiß es nicht – aber ohne ihn können wir nicht starten.«
    Bandar-e Delam: 7 Uhr 26. Die vier 212 waren aus dem Hangar geschoben und startklar. Fowler Joines und die anderen drei Mechaniker hantierten in den Kabinen herum und warteten ungeduldig. Unhandliche Treibstoffässer waren festgezurrt. Viele Kisten mit Ersatzteilen. Unter Segeltuch verborgene Koffer.
    »Na, mach doch schon«, knurrte Fowler und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Durch die offene Kabinentür konnte er Lutz, Petrofi und Kelly sehen, die immer noch im Hangar warteten. Alles war bereit bis auf den letzten Piloten, Marc Dubois, der sich schon um Minuten verspätet hatte, wobei keiner wußte, ob er von Numi oder von einem hezbollahi aufgehalten wurde. Als er Dubois endlich aus seinem Trailer kommen sah, platzte er beinahe vor Wut. Mit gallischem Gleichmut,

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