Wirklich alles über Männer - wie sie kommen - wie sie bleiben
Soziologieprofessor Dr. Blossman: Nur noch ein Fünftel der Männer heiratet heute »nach unten«. Aber glaub mir: Die Frauen, die sie gewählt haben, sind garantiert nicht sofort in die Vollen gegangen. Heldenverehrung kommt einfach besser. Halte dich deshalb zunächst zurück, dann kannst du demnächst die Eheringe aussuchen.
Kritisiere nicht seinen Kleidungsstil
Männer sind einfach unglaublich. Sie tragen ihr verratztes Lieblings-T-Shirt auch noch, wenn es auseinanderfällt. Das Oberhemd,das schon zu Roland Kaisers besten Zeiten peinlich war, führen sie vor wie Haute Couture. Speckige Jeans, zerfledderte Jogginghosen und Muttis gute Popelinejacke – ein Weihnachtsgeschenk! – tragen sie so lange auf, bis der Arzt kommt. Tja, textilen Stil haben nur gaaanz wenige Männer. Beim ersten Date geben sie sich noch Mühe, aber später kommt das ganze Elend aus dem Schrank. Eine Augenweide ist das nicht. Eher eine Parade des schlechten Geschmacks. Äh, welcher Geschmack noch mal?
Verständlicherweise reagieren Frauen empfindlich auf Muff und Schmuddel. Auch modische Entgleisungen beleidigen ihr ästhetisches Empfinden, schließlich haben sie den Stil erfunden. Eifrig bastelten sie an phantasievollen Lendenschurzen für den Steinzeitgatten, der dafür kaum ein Auge hatte. Hauptsache praktisch, hieß es für den Keulenmann. Und heute? Wöchentlich holen sich Millionen Frauen Anregungen in diversen Fachmagazinen, studieren die neuesten Looks, die hippsten Farben, die angesagten Accessoires. Auch wenn sie sich nicht alles leisten können, was ihnen auf Hochglanz getrimmt entgegenspringt, versuchen sie zumindest, nett und adrett auszusehen. Das sind sie sich und ihrer natürlichen Eitelkeit schuldig. Männer dagegen betrachten Modezeitschriften als Weicheierlektüre.
Männer und Frauen bewerten Kleidung ganz unterschiedlich.
Eine Spiegel -Studie von 2011 besagt, dass für 92 Prozent der Frauen Kleidung wichtig oder sehr wichtig ist. Für einen Mann ist Kleidung im Allgemeinen Nebensache. Zwar kam eine Studie des Marplan-Instituts zu dem sensationellen Umfrageergebnis, dass 72 Prozent der Männer es wichtig finden, modisch gekleidet zu sein. Na, großartig. Und wieso sehen sie dann aus, als hätten sie sich im Dunkeln vom Grabbeltisch bedient? Kann ich dir sagen. Wenn du Männer fragst, ob sie gesunde Ernährung für wichtig halten, kämst du auf ähnlich beeindruckende Ergebnisse. Nur, dass sie trotzdem lieber Burger und Bier zu sich nehmen als Gemüse und Salat.
Außerdem sind männliche Vorstellungen von »modisch gekleidet« ein Klopper. Jacketts mit Schulterpolstern, groß wie Medizinbälle? Kein Problem. Zu kurze Hosen? Prima Gelegenheit, die ausgeleierten Ringelsocken spazieren zu führen. Motto-T-Shirts der Sorte »Hopfen und Malz, ab in den Hals«? So was von lustig aber auch. Keine Verirrung ist zu absurd, als dass sie nicht den Weg in den Kleiderschrank des Mannes finden könnte. Der braucht mal eine anständige Styleberatung, meint Frau. Da sie ja Expertin ist, zieht sie vom Leder. Was sie jedoch erntet, ist nicht Dankbarkeit, sondern die Hasskappe.
Männer wollen sich nicht umziehen lassen –
weil sie nicht umerzogen werden wollen.
Wer den Kleidungsstil des Liebsten runtermacht, wird schnell im Altkleidercontainer entsorgt. Wieso? Weil das wie ein Signal wirkt. Wie die erste Zündungsstufe eines Umerziehungsprojekts. Wenn ihr schon meine Klamotten nicht gefallen, nörgelt sie demnächst auch an allem anderen rum – denkt der Mann. Dann setzt es das K. o.-Argument: »Wenn du mich magst, dann magst du auch meine Klamotten!« So unwichtig ihm seine Hosen, Hemden und Jacketts auch sind, irgendwie hängt seine Identität daran. Die muss er verteidigen, unbedingt. Sonst kommt er sich wie ein Schwachmat vor.
An die letzte textile Razzia kann er sich noch gut erinnern: als Mami ihm die Cowboystiefel und die zerfetzten Jeans verboten hat. Dabei hatten die anderen Jungs in der Schule auch so was irre Cooles an. Nur er nicht. Er schlich wie der letzte Bubi über den Pausenhof. Ein Trauma. Mit den Bügelfalten drängte ihm Mami zugleich den Brav-Faktor auf: »Junge, zieh was Anständiges an, und benimm dich gefälligst anständig!« Damit wurde er der Outcast, der Loser seiner Clique. Sein Raubein-Image will er sich deshalb auf jeden Fall bewahren. Für ihn steht fest: Sucht erst einmal eine Frau seine Oberbekleidung aus, sieht er bestimmt aus wie Mamis Liebling.
Schritt 6: Hände weg von seinem
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