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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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und jetzt, wo sie sie endlich in ihren eigenen Händen hielt, schien sie tatsächlich nichts weiter zu sein als eine alte, schäbige Öllampe. Von Magie war nichts zu spüren. Sie stand nur da und sah jämmerlich zerbeult und heruntergekommen aus. Was aber hatte es mit all diesen Schriften auf sich? Warum hatte König Edward sich die Mühe gemacht, die Lampe zu vergraben? Das alles war doch völlig widersinnig.
    Es gab keine Antworten. Schon König Edward hatte keine gefunden. Zwei weitere Raubversuche konnten abgewehrt werden, und so stand die Lampe immer noch auf dem Kaminsims.

32
    Zwei Monate später
    Es war Frühling geworden. Die Wildblumen hatten gerade begonnen zu blühen, und es roch nach Pinien und nach Meer. Aneinander geschmiegt standen Lord Beecham und Helen auf den Klippen und schauten aufs Meer hinaus. Seine Hände ruhten auf ihrem mittlerweile wieder flachen Bauch. Vom Horizont her zogen Sturmwolken auf, die Wellen schaukelten sich auf und brachen schäumend an den schwarzen Felsen. Meterhohe Wasserfontänen stoben auf, und die Luft war erfüllt vom schrillen Geschrei der Seevögel.
    Lord Beecham küsste Helens Ohr. »Habe ich dir schon erzählt, dass ich bereits ein Weihnachtsgeschenk für dich gekauft habe?«
    »Bis Weihnachten sind es noch neun Monate!«
    »Ich sehe es schon vor mir. Wir sitzen vor dem Kamin und du öffnest dein Geschenk. Vielleicht gibt es Champagner. Vielleicht entwickelt dein Vater ein besonderes Weihnachtsgebräu, Champagner mit Holunderbeersaft etwa. Das gäbe sicher eine wunderbare Farbe.«
    Helen lachte.
    »Habe ich dir schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?«, flüsterte Lord Beecham ihr ins Ohr.
    Helen drehte sich in seinen Armen um und küsste ihn. Warm und süß streifte ihr Atem seine Wange. »Nicht seit heute Morgen, kurz bevor du wieder eingeschlafen bist. Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob du überhaupt zurechnungsfähig warst. Ich denke, ich habe dich ziemlich geschafft.«
    »Ja, aber das ist ja nichts Neues. Ich glaube sogar, ich beginne mich daran zu gewöhnen. Ich habe mir überlegt, dass ein Mann, dem es gelingt, die perfekte Frau zu finden, eine, die noch dazu eine Meisterin der Züchtigung ist, dass ein solcher Mann der glücklichste Kerl auf der ganzen Welt sein muss. Deshalb sollte er auch Tag und Nacht das allerbreiteste Grinsen auf seinem Gesicht tragen.«
    »Das sollte er«, sagte Helen und hörte nicht auf, ihn zu küssen.
    Lord Beecham presste sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Ein Segen, dass Jordan jetzt durchschläft. Endlich sind deine Augen wieder so klar wie zuvor.« Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln. »Weißt du, meine Schöne, Jordan ist wirklich wunderbar. Sogar sein Schreien hört sich irgendwie besonders an. Das behauptet zumindest der Pfarrer. Letzten Sonntag bei der Messe hat er mitten in seiner Predigt innegehalten, nur um unserem Söhnchen ein wenig zuzuhören. Ich dachte mir, vielleicht könnte Jordan noch ein Geschwisterchen bekommen. Was meinst du, Helen?« Warm berührten seine Lippen ihre Wange. »Nein«, er schüttelte den Kopf, »nicht jetzt schon. Wir sollten mindestens zwei Jahre damit warten. Nun, wie viele Kinder hättest du denn gerne, Helen?«
    Helen erwiderte seinen Kuss. Es war einfach wunderbar, hier bei ihm zu stehen und ihn zu spüren, ihn zu küssen. Immer noch, so schien es ihr, wurde die Liebe zwischen ihnen von Tag zu Tag ein wenig intensiver. »Weitere Kinder, Spenser? Ich weiß nicht. Mein Vater wünscht sich ein halbes Dutzend. Was meinst du? Können wir diese Herausforderung annehmen?«
    Lord Beecham schüttelte sich und Helen wusste nur zu gut, dass er an die lange Nacht zurückdachte, in der sie Jordan geboren hatte. »Ich weiß wirklich nicht, ob ich so viele Geburten überstehen könnte, Helen«, sagte er. »Es war schrecklich. All diese Stunden. Ich habe so gelitten. Die Erinnerungen werden vielleicht wieder verblassen, aber fünf weitere Geburten? Nun, wir werden sehen. Wir entscheiden uns für noch ein Kind, und dann sehen wir weiter. Das nächste soll ein Mädchen sein, genauso schön wie du. Und wenn sie dann auch noch meinen Verstand erbt... Oh, ich glaube, ich habe einen Regentropfen abbekommen, Liebste.«
    »Wie warm es schon ist. Aber du hast Recht. Der Sturm müsste uns jeden Moment erreicht haben. In ein paar Minuten wird es hier nicht mehr so angenehm sein.«
    Lord Beecham dachte einen Moment nach. Dann grinste er. »Lass uns in die Höhle gehen und dort das

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