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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Kopf zur Seite. »Ich kann mir im Zusammenhang mit Ihnen so etwas wie geistige Größe gar nicht vorstellen, Sir. Sie sind ein Schurke, mehr nicht - und ein Dieb. Beinah hätten wir Sie in Ihrem Versteck überrascht, nicht wahr?«
    »Ich habe Sie schon auf den Klippen beobachtet. Als Sie dann herkamen, um sich unterzustellen, bin ich Ihnen gefolgt. Ich wusste einfach, dieser Sturm war einzig und allein für mich gemacht. Er hat Sie mir direkt in die Arme getrieben, damit Sie mir die Lampe geben, mir, für den sie bestimmt ist.«
    Unverhohlen gähnte Helen ein zweites Mal. »Ein scheußliches Wetter, nicht wahr, Pfarrer Older? Und Sie, als älterer Mann, Sie werden sich noch eine Lungenentzündung holen. Lassen Sie Lord Beecham und mich gehen. Und Sie, Sie werden nach London zurückkehren. Die Lampe können Sie sich aus dem Kopf schlagen. Also, verschwinden Sie.«
    Pfarrer Older verzog das Gesicht. »Dieser Ton gefällt mir nicht«, sagte er langsam, wobei er abwechselnd von Lord Beecham zu Helen sah. »Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass Sie einem Geistlichen gegenüber so unverschämt sein könnten. Und nun, Lord Beecham, werden Sie nach Shugborough Hall zurückreiten und die Lampe holen. Ihre reizende Frau Gemahlin wird derweil hier, bei mir, bleiben. Solange Sie sich beeilen und schnell genug wieder zurückkommen, werde ich ihr kein Haar krümmen.«
    Lord Beecham und Helen starrten ihn nur an.
    »Ich muss diese Lampe haben, ansonsten komme ich in Teufels Küche.«
    »Das mag sein, Sir«, entgegnete Lord Beecham. »Dennoch, es tut mir Leid, Sie werden die Lampe nicht bekommen. Gehen Sie jetzt.«
    »Sie zwingen mich, Gewalt anzuwenden, etwas, das ich zutiefst verabscheue.« Pfarrer Older hob die Pistole und zielte damit direkt auf Helen.
    »Was zum Teufel geht hier vor? Wer, verflucht noch mal, ist dieser alte Kerl da, der es doch tatsächlich wagt, seine Waffe auf meine teure Helen zu richten?«
    Lord Beecham hätte angesichts Lord Priths unerwarteten Erscheinens vor Freude in die Luft springen können. Er lächelte. Dann nahm er Helens Hand und hielt sie fest. »Guten Tag, Sir. Das ist Pfarrer Older. Er ist aus London hierher gekommen, um uns die Lampe zu stehlen.«
    »Sie meinen die Lampe, die während der vergangenen zwei Monate schon zwölf andere Idioten stehlen wollten? Dieses alte, zerbeulte Ding, das den ganzen Aufwand im Grunde genommen gar nicht wert ist?«
    »Ja, Vater, genau diese Lampe meint er. Und wie wir Pfarrer Older auch schon gesagt haben, wird er sie nicht bekommen, zudem sie gar nichts Magisches an sich hat.«
    »Sind Sie das, Lord Prith?«, langsam drehte sich Pfarrer Older um. »Wie haben Sie bloß hierher gefunden, Sir? Sie sind ja völlig durchnässt. Ich will die Lampe. In meinen Händen wird sie Wunder vollbringen. Gehen Sie dort hinüber. Los! Stellen Sie sich neben Ihre Tochter und Lord Beecham.«
    »Oh, ich denke nicht, dass ich das tun werde«, sagte Lord Prith und blickte sich kurz tun. »Sie haben Recht behalten, Flock. Hier ist schon wieder so ein Kerl, der nichts Gutes im Schilde führt. Er hat eine Pistole und er zielt damit auf meine allerliebste kleine Tochter. Was wollen Sie hm?«
    »Umlegen werde ich den Kerl«, knurrte Flock und schielte seinem Herren über die Schulter.
    »Das reicht.« Festen Schrittes ging Lord Beecham auf Pfarrer Older zu.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Lord.«
    »Jetzt hören Sie mir einmal gut zu, Sir. Sie können doch nicht einfach vier Menschen umbringen. Das gehört sich einfach nicht, vor allem nicht für einen Mann der Kirche. Sie haben eben noch behauptet, ein Geistlicher zu sein, ein Mann mit allumfassendem Wissen. Nun, dann stellen Sie uns Ihre Geistesgröße doch einmal unter Beweis. Wir haben Ihnen die Wahrheit gesagt. Die Lampe verfügt über keinerlei Wunderkräfte. Und jetzt sollten Sie wirklich verschwinden.«
    Pfarrer Older sah aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. »Das ist einfach nicht gerecht. Es ist so schwierig, ein guter Mensch zu sein, noch dazu ein Diener Gottes, ein Vorbild für jung und alt. Es war doch nur eine einzige lächerliche Brosche. Aber die dumme Kuh musste mich armen Mann ja in Grund und Boden keifen. Und dann war da noch Pfarrer Mathers. Er wollte von meinem wohldurchdachten Plan einfach nichts hören. Was hätte ich denn tun sollen? Mein Gott, ich bin ruiniert.«
    Lord Beecham fühlte, wie er innerlich erstarrte. So viele Monate waren vergangen, ohne einen Hinweis darauf, wer Pfarrer Mathers

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