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können mit der TAN eine Transaktion durchführen. Im schlimmsten Fall kann das Konto so bis an die Grenze des Dispokredits geplündert werden.
Inzwischen haben nahezu alle Banken Sicherheitshinweise auf ihren Webseiten veröffentlicht. Vom Bundesverband Deutscher Banken gibt es einen umfassenden Sicherheitsratgeber für das Online-Banking (unter www.bdb. de zum Bestellen oder Downloaden).
Beim Bekanntwerden der letzten Attacken gelang es auch in Zusammenarbeit mit deutschen und ausländischen Providern, die gefälschten Webseiten schnell vom Netz zu nehmen oder den Zugang zu sperren. Trotz schneller |243| Gegenmaßnahmen dürften solche Fake-Webseiten jedoch auch in Zukunft zumindest für einige Stunden erreichbar bleiben – Zeit genug für leichtgläubige Konteninhaber, ihre vertraulichen Daten preiszugeben.
Beispiel
Hier ein Beispiel für eine Phishing-Mail, verschickt 2008, die nicht – wie in den Anfängen der Internet-Gauner – sofort durch dilettantische Gestaltung und miserables Deutsch auffällt:
VOLKSBANKEN-RAIFFEISENBANKEN
Sehr geehrter Kunde, sehr geehrte Kundin,
Wir möchten Sie bitten, unten auf den Link zu klicken.
Neuer Zugang zum Online-Banking.
Wir bitten Sie, eventuelle Unannehmlichkeiten zu entschuldigen, und
danken Ihnen für Ihre Mithilfe.
***** Bitte antworten Sie nicht auf diese Mail *****
Diese Nachricht wurde automatisch generiert
Wer hier klickt, ist schon mit einem Fuß in der Falle.
Die wichtigste Maßnahme zum Selbstschutz ist, entsprechende E-Mails zu ignorieren. Die Banken versichern, dass sie solche Mails nicht versenden. Grundsätzlich sollten alle Online-Banking-Kunden die Webseite ihrer Bank nicht über Links in Mails oder auf anderen Webseiten aufrufen. Am sichersten ist es, die Webseite über die Adressleiste des Browsers einzutragen oder aus den (selbst angelegten) Favoriten oder Bookmarks aufzurufen. Darüber gibt es weitere Sicherheitshinweise, die aber auch in die Irre führen können.
Online-Banking-Seiten sind verschlüsselt. Das wird in der Adressleiste durch das »https.//« zu Beginn der Internetadresse ausgewiesen. Achten Sie also unbedingt auf das zusätzliche »s« nach den ersten vier Zeichen der Adresse. In der Statusleiste findet sich dann das Symbol eines Schlosses oder Schlüssels. Aber Vorsicht: Dies alleine bietet aber immer noch keine völlige Sicherheit vor einer gefälschten Webseite. Die Webseite der Gauner kann selbstverständlich ebenfalls »verschlüsselt« sein: Die Webseite enthält Sicherheitsinformationen, die nichts anderes machen als zu bestätigen, dass man sich auf einer gefälschten Webseite befindet. Erst wenn man das Sicherheitszertifikat der Webseite prüft (durch Doppelklick auf das Schlüssel- oder Schlosssymbol oder über das Kontextmenü »Eigenschaften« durch einen |244| rechten Mausklick), kann der Nutzer feststellen, ob es wirklich auf die Institution ausgestellt ist, die man erreichen möchte.
Aber auch das ist nicht immer ein sicherer Beweis: In den USA gab es bereits Angriffe, die nach einem Klick auf einen Link in der Mail tatsächlich auf die Webseite der Bank führten. Im Vordergrund öffnete sich aber ein gefälschtes Fenster, das versuchte, die brisanten Daten zu entführen. Ein Zertifikatscheck hätte hier gezeigt, dass die Webseite im Hintergrund wirklich die richtige war – das gefälschte Pop-up-Fenster wirkte unverdächtig.
Untauglich als Sicherheitsmerkmale sind die Anzeigen von Links in der Statuszeile des E-Mail-Programms oder im Browser: Sicherheitslücken beim Internet Explorer, aber auch bei seinen Konkurrenten Netscape, Firefox oder Opera ermöglichen es den Gaunern, die wahre Identität einer gefälschten Webseite zu verbergen.
Das PIN/TAN-System, so die Aussage des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (www.bsi.de), kann bei richtiger Benutzung als grundsätzlich sicher eingestuft werden. Daher versuchen die Phisher auch nicht das System selbst anzugreifen, sondern mit gefälschten E-Mails Nutzer des Systems zur Herausgabe ihrer Zugangsdaten zu überlisten. Also können Online-Banking-Kunden weiterhin auf das System mit PINs und TANs vertrauen, die von immer mehr Instituten durch sogenannte iTANs ersetzt werden. Statt einer beliebigen TAN sind nunmehr speziell zugewiesene (indizierte) TANs zu verwenden.
Es gibt derzeit zwei Sicherheitsstandards beim Online-Banking. Das ältere und bisher immer noch gängigste System ist die sogenannte
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