WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
SSL-Verschlüsselung (»Secure Sockets Layer«). Über eine Verbindung zwischen Kunden-PC und Bankrechner werden Daten auf einem sicheren Kanal hin und her geschickt. Dafür benötigt man PIN und TAN.
Zwar schon seit einigen Jahren auf dem Markt, aber immer noch nicht flächendeckend im Angebot ist der HBCI-Standard. Er bietet die höchste Sicherheitsstufe. Denn die Daten werden nicht nur auf einem gesicherten Weg durchs Internet geschickt, sondern alle einzeln verschlüsselt. Zusätzlich muss der Kunde eine digitale Unterschrift leisten. Technisch geschieht das zum Beispiel durch ein Lesegerät und eine Chipkarte. Auf ihr befindet sich der Verschlüsselungscode, der durch eine PIN geschützt ist. Die umständliche Eingabe einer TAN, die bei jedem Auftrag zusätzlich eingegeben werden muss, entfällt. Das Zusatzgerät, das an den Computer angeschlossen werden muss, gibt es schon ab 10 Euro. Bei manchen Banken bekommt man es auch gratis. Der HBCI-Standard wird bereits von etwa hundert Banken angeboten.
|245| Auch beim Online-Brokerage gibt es noch Lücken. Der selbstständige Wertpapierhandel im Internet mithilfe von HBCI wird noch nicht von allen Banken angeboten. Auch bei der Technik hapert es immer wieder: Es gibt Systemausfälle, fehlerhaften Logikabgleich bei der Ordereingabe, zeitversetzte Buchungen und so weiter. Zum Teil wurden deshalb auch Gerichte bemüht. Dabei wird zunehmend klar, dass die Banken das Sicherheitsrisiko beim Online-Brokerage nicht gänzlich auf ihre Kunden abwälzen können: Auch die Banken haben eine Sorgfaltspflicht, die es als Anleger jedoch immer wieder einzuklagen gilt.
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|246| Abgeltungsteuer: Wie man Steuervorteile richtig nutzt
Sparer wollen Erträge sehen, Vermögen bilden und für das Alter vorsorgen. Wäre es anders, könnten sie das Geld gleich komplett für Reisen, schicke Klamotten und trendige Restaurants ausgeben. Geldanlage ist keine Liebhaberei wie das Sammeln von Briefmarken oder Bierdeckeln. Es dient der Vermögensbildung, der Vorbereitung eines Auto- oder Hauskaufs und heute vor allem der Alterssicherung. Doch wo Geld verdient wird, sitzt immer ein ungebetener Gast mit am Tisch: der Fiskus. Egal, ob Sie neu ins Börsengeschäft einsteigen oder schon ein »alter Hase« sind, ob Sie Aktien, Anleihen oder Zertifikate kaufen, ob Sie bei der Geldanlage an Ihre Alterssicherung oder an den »schnellen Euro« denken, ob Sie mehr an Kursgewinnen oder eher an stetigen Erträgen in Form von Zinsen und Dividenden interessiert sind – das Finanzamt interessiert sich auch dafür. Ihr Anlageerfolg, die tatsächliche Rendite, hängt daher nicht zuletzt davon ab, ob Sie Ihre Transaktionen (auch) unter steuerlichen Gesichtspunkten optimieren. Wichtige Hinweise dazu finden Sie in diesem Kapitel.
Der Erfolg des Sparens, der schrittweise Aufbau einer ausreichenden Altersversorgung oder eines kleinen oder großen Vermögens hängen von der Rentabilität der Geldanlagen ab, von Zinserträgen, Dividenden und Kursgewinnen. Das Tempo der Wertsteigerung wird aber stark dadurch verlangsamt, dass Zinseinnahmen und Dividenden steuerpflichtig sind und bei Kursgewinnen Spekulationssteuer fällig wird. Nach Einführung der Abgeltungsteuer 2009 holt sich der Fiskus sein Geld gleich an der Quelle. Die Kreditinstitute sind verpflichtet, 25 Prozent vom Ertrag direkt an das Finanzamt zu überweisen (zuzüglich Solidarzuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer). Damit ist Ihre Steuerschuld dann aber auch abschließend beglichen – jedenfalls im Prinzip. Wie viel der Fiskus tatsächlich kassiert, hängt nämlich auch ein wenig |247| von Ihnen ab. Denn die Abgeltungssteuer ist zwar im Grundsatz einfach, aber schließlich ist kaum ein Gesetz wirklich einfach – schon gar nicht, wenn es um das Steuerrecht geht. Das bietet Anlegern allerdings auch die Chance, den einen oder anderen Euro vor dem Fiskus in Sicherheit zu bringen – insbesondere in der Übergangsphase zwischen altem und neuem Steuerrecht.
Die steuerliche Optimierung der Geldanlage wird nicht nur durch das komplizierte deutsche Steuerrecht erschwert. Auch die kaum noch überschaubare Flut von Anordnungen und Erlassen des Finanzministeriums und Entscheidungen der Gerichte trägt dazu bei, dass der Steuerdschungel immer weiter wuchert. Die Steuergesetze werden immer strenger, die Schlupflöcher enger, das Kontrollsystem schärfer und die Strafen für erwischte Steuersünder härter. Schummeln lohnt also nicht.
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