WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
Feinunze, der kurz nach der Freigabe des Goldpreises im Jahr 1980 erreicht wurde, war er bis zum Ende der 90er Jahre auf rund 250 Dollar gefallen. Trotz des Kriegs im Irak und anderer Krisen lag der Preis für die Feinunze |124| Gold auch Mitte 2003 erst wieder bei 345 Dollar. Das war nach mehr als 20 Jahren nicht einmal die Hälfte des damals erreichten Spitzenwertes. Auch Anfang 2006 war er trotz eines kräftigen Anstiegs mit rund 550 Dollar je Feinunze immer noch weit davon entfernt. Erst Ende 2007 wurde der alte Rekord eingestellt und im März 2008 erstmals die Marke von 1 000 Dollar je Feinunze überschritten.
Das war natürlich nur für Anleger, die seit Jahrzehnten auf ihren einst teuer eingekauften Goldhorten sitzen, eine schmerzliche Erfahrung. Wer erst 2002 eingestiegen ist, konnte sich schon 2004 über eine Verdopplung seines Einsatzes freuen und wer bis 2008 durchhielt, war noch besser dran. Dabei muss aber immer beachtet werden, dass die unterschiedliche Kursentwicklung von Euro und Dollar Gewinne oder Verluste beim Gold verstärken oder abschwächen können.
Besser als das Original: Edelmetall in Form von Papier
Gold zum Anfassen ist schön, aber aus der Sicht von Anlegern teuer und unpraktisch. Wer mit Gold Geld verdienen will, sollte deshalb das Edelmetall besser in Form von Papier besitzen.
WISO rät
Kaufen Sie statt Gold Aktien von Goldminen, Goldoptionen, Goldzertifikate oder Fonds, die in Goldwerte investieren. Das spart Mehrwertsteuer und Lagerkosten, vermindert das Diebstahlrisiko und ist viel bequemer.
Dass sich ein solches Investment mehr als lohnen kann, lässt sich an der Wertentwicklung von Fonds ablesen, die in Goldwerte investieren. So konnte ein erst 2005 aufgelegter World Mining Fund (MLIIF), der in Aktien von Goldminen investiert, bis Anfang 2008 seinen Wert verdreifachen – was natürlich keine Garantie dafür ist, dass es immer so weitergeht. Auch über einzelne Goldminenaktien können Anleger indirekt an der Entwicklung des Goldmarktes teilnehmen.
Gold-Zertifikate Für Privatanleger sind Goldzertifikate eine günstige Alternative für ein Investment im Goldmarkt. Sie werden wie Wertpapiere gehandelt |125| und bilden die Preisschwankungen des Goldes (zum Beispiel zum Spotpreis in London) eins zu eins nach. Andere Goldzertifikate setzen zum Beispiel auf den Amex Gold Bugs Index als Basiswert, der sich wiederum aus Goldminen zusammensetzt, die ihre Produktion für maximal zwei Jahre auf Termin verkauft haben.
Interessant sind auch sogenannte Endloszertifikate, um nicht am Laufzeitende wieder ein neues Goldzertifikat kaufen zu müssen. Beachten Sie auch bei diesen Investments das Währungsrisiko, denn der Goldpreis wird in Dollar notiert!
Boomt die Nachfrage nach bestimmten Anlagen, lässt sich die Branche viel Neues einfallen. Anlegern werden jetzt von Investmentbanken sogenannte Express-Zertifikate mit »Handbremse« angeboten. Sollte am Stichtag der Goldpreis über dem Startniveau liegen, erfolgt eine vorzeitige Rückzahlung des eingesetzten Nennwertes plus einem Aufschlag in Euro pro Zertifikat. Erst nach einem Kursrückgang von vorher festgelegten Prozentpunkten schreiben Anleger rote Zahlen. Das Zertifikat macht daher vor allem für vorsichtige Anleger Sinn. Wer der Ansicht ist, dass Gold weiter mit kräftigen Preissteigerungen glänzen wird, sollte besser ein Papier ohne Handbremse beziehungsweise Gewinnlimit wählen.
Zertifikate sind in der Regel nicht mit Gold abgesichert. Gerät ein Institut etwa durch die amerikanische Hypothekenkrise in finanzielle Probleme, kann es den Wert des Gold-Zertifikats möglicherweise nicht mehr zurückzahlen.
Gold-Fonds Investmentfonds, die in Gold investieren, setzen zumeist auf Goldminen. Das tut die Branche vor allen nach starken Kurseinbrüchen. Manager scheuen Aktien und schichten um. Dabei ist nicht nur Gold zur Absicherung gefragt, sondern auch andere Rohstoffe. Die Frage, ob man als Anleger jetzt noch zu den Höchstkursen einsteigen soll, ist schwierig. Denn auch der Goldpreis reagiert zyklisch: entdecken die Anleger die Aktie wieder und erholen sich Dollar und Ölpreis, wird auch die Nachfrage nach Gold nachlassen, was zu sinkenden Kursen führt. Wer zu Höchstpreisen einsteigen will, müsste demnach auch pessimistisch für die US-Wirtschaft sein.
Gold-Termingeschäfte Aufgrund von limitierten Ressourcen weist der Goldpreis auch langfristig ein enormes Ertragspotenzial auf, sagen die Rohstoff-Optimisten. Deshalb
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