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Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition)

Titel: Wittgensteins Mätresse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Markson
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mich mehr als einmal verblüfft hat, dass sie im Keller statt im Haus sind, besonders, weil hier oben genug Platz für sie ist.
    Tatsächlich sind viele Regale hier oben halb leer.
    Obwohl zweifellos, wenn ich sage, sie sind halb leer, sollte ich wirklich sagen, dass sie halb voll sind, da sie vermutlich vollkommen leer waren, bevor sie jemand halb gefüllt hat.
    Dann wiederum ist es nicht unmöglich, dass sie einmal ganz gefüllt waren und nur halb leer wurden, als jemand die Hälfte der Bücher in den Keller räumte.
    Ich finde die zweite Möglichkeit weniger wahrscheinlich als die erste, obwohl sie nicht gänzlich unvorstellbar ist.
    In jedem Fall ist der gegenwärtige Zustand der Regale sogar eine Erklärung dafür, warum so viele der Bücher in dem Haus so arg beschädigt sind.
    Wie das Leben Rupert Brookes, zum Beispiel. Oder die Gedichte Anna Achmatowas oder die Marina Zwetajewas.
    Vielleicht, wenn da mehr Bücher in den Regalen wären, so dass nicht so viele von ihnen schief ständen, hätte die Meeresluft weniger Gelegenheit gehabt, so viele von ihnen zu ruinieren, wie sie es getan hat.
    Die Person, die die restlichen Bücher im Keller ließ, scheint daran nicht gedacht zu haben.
    Dennoch, vielleicht gab es irgendeinen ebenso wichtigen Grund dafür, die restlichen Bücher dort zu lassen.
    Vielleicht war es meine Neugier aus genau diesem Grund, die mich schlussendlich gestern in den Keller hinuntergehen ließ, um schließlich nach den acht oder neun Bücherkisten zu schauen. Tatsächlich.
    Selbst wenn ich die acht oder neun Bücherkisten nicht wirklich angeschaut habe.
    Was ich angeschaut habe, war eine der acht oder neun Kisten.
    Obwohl ich tatsächlich auch keine Ahnung habe, warum ich ständig über acht oder neun Bücherkisten spreche.
    Es gibt elf Bücherkisten im Keller.
    Man ist in vielen solchen Situationen imstande, diese Art ungefährer Schätzung zu machen. Selbstverständlich.
    Und die einem tatsächlich eine ganze Zeit im Kopf bleiben wird, selbst wenn man es besser weiß.
    Nun, wie ich es gerade veranschaulicht habe.
    All die Bücher im Keller haben deren eigenen, besonderen Geruch von Feuchtigkeit. Übrigens.
    Ich habe keine Ahnung, wie man ihn beschreiben sollte, aber es ist ein Geruch von Feuchtigkeit, den nur Bücher haben.
    Oder jedenfalls war dies unbestreitbar der Fall mit den Büchern in der einen Kiste, die ich schon zuvor aufgemacht hatte, die dieselbe war, die ich gestern wieder aufgemacht habe.
    Möglicherweise habe ich nicht erwähnt, eine der Kisten vorher aufgemacht zu haben.
    Jedoch würde man kaum von elf Kisten im Keller eines Hauses am Strand sprechen, die Bücher enthalten, ohne nicht wenigstens eine der Kisten aufgemacht zu haben, um dies herauszufinden. Allerdings.
    Tatsache ist, man sollte zweifellos alle elf Kisten aufgemacht haben, bevor man von ihnen in dieser Weise spricht.
    Also operiere ich auf der Basis einer sehr begrenzten Beweislage. In Wirklichkeit.
    Obwohl, um die Wahrheit zu sagen, mich die ganze Frage nie sehr eingehend interessiert hat.
    Tatsächlich mag das Verrücken des rostigen Rasenmähers, um ebendieselbe einzelne Kiste wieder aufzumachen, kaum mehr gewesen sein als eine Art Zeitvertreib, gestern.
    Einmal hatte ich mich unten im Keller wiedergefunden, ohne jedweden Grund, mich dort zu befinden, wie ich angedeutet habe.
    Wäre ich in einer anderen Geistesverfassung gewesen, hätte ich die Baseballbälle womöglich am Ende auch verrückt.
    Und in welchem Fall sich meine Schulter sehr wahrscheinlich auch nicht so anfühlen würde, wie sie es tut.
    Ich habe wirklich dieses Mal die Bücher durchgeschaut, allerdings, was ich bei der anderen Gelegenheit, als ich die Kiste aufgemacht habe, nicht getan hatte.
    Nun, das andere Mal hatte ich jedenfalls den Rasenmäher nicht zuerst verrückt, so dass es schwierig gewesen wäre, die Bücher durchzuschauen, auch wenn ich es gewollt hätte.
    Alles, was ich bei jener Gelegenheit machen wollte, war, herauszufinden, was die Kiste enthielt. Allerdings.
    Gestern habe ich die Bücher aus der Kiste genommen.
    Mit nur einer Ausnahme war jedes einzelne davon in einer Fremdsprache.
    Die meisten waren auf Deutsch, tatsächlich, obwohl nicht alle.
    Das eine Buch, das nicht auf Deutsch oder in einer anderen Fremdsprache war, war eine Ausgabe der Troerinnen von Euripides, das aus dem Griechischen ins Englische übersetzt worden war.
    Von Gilbert Murray.
    Ich glaube, die Person, die es übersetzt hat, war Gilbert Murray.
    Ich bin

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