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Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Titel: Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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eigentlich morgen das Leichenmahl?«, fragte Taylor freundlich.
    Cathleen blieb im Türrahmen stehen. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn misstrauisch an. »Welches Leichenmahl?«
    »Für Marcy. Die Autopsie ist durch, wir können die Leiche freigeben. Ich vermute, Sie haben schon Vorbereitungen treffen lassen wegen der Beerdigung?«
    Cathleen sagte erst mal nichts. Er wusste genau, dass sie durchrechnete, wie viel es sie kosten würde, die Trauergäste zu verköstigen. Er wurde wütend. Am liebsten hätte er sie in diesem Moment einfach erschossen.
    »Das Leichenmahl ist eine Tradition in Nevermore.« Taylor wollte verdammt sein, wenn er sie nicht dazu brachte, das für Marcy zu tun. Sie hatte ihren Schwiegervater und ihren Ehemann unter die Erde gebracht, und für beide hatte sie ein Leichenmahl im Café abgehalten. »Schließlich möchten wir uns alle von ihr verabschieden.«
    Offensichtlich beschloss Cathleen, dass sie an diesem Tag schon genug Schlachten gewonnen hatte. Widerstrebend nickte sie. »Natürlich gibt es ein Leichenmahl. Das Mädchen war ja Familie.« Sie sah ihn mit gekräuselten Lippen an. »Und jetzt kann ich also das Café wieder öffnen, ja?«
    »Ich kann Sie nicht daran hindern.«
    Das gefiel ihr. Lächelnd drehte sie sich um und marschierte hinaus.
    »Göttin, vergib mir. Aber ich hasse diese Frau.« Taylor überprüfte seinen Pistolengurt. Alles in Ordnung. Er nahm seinen Hut, der auf dem Schreibtisch lag, und setzte ihn auf.
    Arlene kam gerade, als er das Büro verließ.
    »Was um alles in der Welt wollte denn Cathleen Munch hier?« Sie sah seine Miene, öffnete ihre große rote Handtasche und förderte eine Thermoskanne mit Kaffee zutage sowie eine Packung Aspirin. Beides drückte sie ihm wortlos in die Hand.
    Dankbar küsste Taylor sie auf die Wange. »Ich möchte Sie heiraten, Arlene.«
    »Zu spät. Aber wenn es mal nicht mehr so läuft, sage ich Ihnen Bescheid.«
    Arlene war seit fünfunddreißig Jahren glücklich verheiratet – da standen seine Chancen schlecht. »Jimmy ist ein elender Glückspilz.«
    »Oh ja, das ist er.«
    Taylor fühlte sich schon besser.
    Kopfschüttelnd blieb Arlene im Flur stehen. »Ich muss wirklich früher kommen. Immer verpasse ich das Beste.«
     
    Gray saß nach wie vor am Strand; diesmal sah er Lucy beim Schwimmen zu. Offensichtlich konnte sie nicht genug vom Wasser bekommen – oder sie hatte einfach keine Lust mehr auf ihn. Okay, sie ging ihm nicht direkt aus dem Weg und war immer noch umgänglich. Aber sie hatte sich einen Badeanzug gewünscht. Diesen Wunsch hatte er ihr erfüllt, wenn auch widerwillig. Doch auch wenn ihr Körper jetzt etwas mehr verhüllt war, hatte das wenig Auswirkung auf seine rasende Lust.
    Hüter.
    Erschrocken blickte er in den lilafarbenen Himmel. »Ember?«
     
    Ach, da sind Sie. Es ist Zeit, nach Hause zu kommen. Wir haben zu tun.
    »Und was ist mit Lucy?«
    Ihr Leiden ist vorbei, jetzt muss sie sich erholen. Ihr Körper ist geschwächt von den vielen Schmerzen.
    »Vielleicht wäre es besser, hierzubleiben, bis sie wieder völlig hergestellt ist.«
    Besser für Sie vielleicht.
    Gray seufzte. »Ich schicke sie als Erste zurück.« Er zögerte. »Sind Sie etwa in meinem Schlafzimmer?«
    Ja, mit dem Sheriff. Tut mir leid wegen der Tür.
    »Wegen der Tür?«
    Doch Embers Stimme war nicht mehr zu hören. Erstaunlich, was diese Frau alles draufhatte. Einmal mehr fragte sich Gray, welche Art von Magierin sie war.
    Wie lange hatten er und Lucinda sich in dem Traum aufgehalten?
    Von plötzlicher Sorge getrieben, rief er Lucinda zurück an den Strand.
    Es war Zeit, in die Realität zurückzukehren.
    Wo sein Bedauern lebendig war.
     
    Als Gray aufwachte, fühlten sich seine Augen an wie Sandpapier, und seine Kehle war vollkommen ausgetrocknet. Mit einer Hand hielt er das Kissen umklammert, auf dem eigentlich Lucindas Kopf ruhen müsste. Panisch schoss er in die Höhe.
    »Alles gut, Partner«, hörte er Taylor sagen. Er stand mit einem Glas Wasser neben dem Bett. »Ember ist mit Lucinda ins Bad gegangen, um sie herzurichten. Sie sah schlimm aus.« Er reichte Gray das Glas und rümpfte die Nase. »Dir könnte eine Dusche auch nicht schaden.«
    Gray stürzte die kalte Flüssigkeit hinunter. »Wie lange waren wir weg?«
    »Drei Tage. Grit hat sich schon Sorgen gemacht.«
    »Es war nicht wie damals«, sagte er. Taylor wusste von Grays Traumausflügen, und er wusste auch, dass Grits plötzlicher Verfall diese Ausflüge beendet hatte. Er hatte

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