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Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore

Titel: Wizards of Nevermore Bd. 1 - Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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in Nevermore bekommt niemand unter achtzehn Jahre Alkohol.«
    »Hast du etwa so lange gewartet?«
    Taylor wandte den Blick ab und versuchte sein Lächeln zu verbergen. Er war sechzehn gewesen, ein überheblicher Junge, der zu viel prahlte und zu wenig seinen Verstand benutzte. Er hatte gleich mit Tequila angefangen. Natürlich kotzte er sich noch am selben Abend die Seele aus dem Leib und fiel auf der Couch in Brans Hinterzimmer ins Koma. Am nächsten Tag schüttelte Bran ihn wach und gab ihm eine schlimme Mixtur zu trinken, von der zugegebenermaßen sein Kater verschwand. Bran war ein Zauberer, ein mächtiger Aquamant, aber als einer der wenigen gehörte er keinem Geschlecht an. Seine Kneipe und seine Wohnung befanden sich auf einem alten Flussschiff. Das Dragon’s Keep ankerte am Ufer des Lake Huginn.
    Und Bran schien irgendwie nicht zu altern. Er war ein fitter, durchtrainierter, grauhaariger Fünfzigjähriger. So hatte er immer ausgesehen, und das würde sich vermutlich auch nicht ändern. Er konnte es nicht beweisen, und der Mann hatte sich nie dahingehend geäußert, aber Taylor ging insgeheim davon aus, dass Bran unsterblich war. Magische Wesen lebten ohnehin meist länger als normale Menschen – das rührte von den Energien her, zu denen sie Zugang hatten. Aber unsterblich waren sie in der Regel nicht. Nur sehr wenige waren das.
    »Da kommt ein Auto.« Ant deutete mit dem Kopf in Richtung Fenster neben der Eingangstür. »Sieht nach Rens Wagen aus.«
    Taylor nahm seine Kaffeetasse mit nach draußen auf die Veranda und sah den Wagen näher kommen. Zu seiner Überraschung hatte Ren diesen Trent im Schlepptau. Offensichtlich hatte der Junge heute seinen freien Tag, denn er sah von Kopf bis Fuß aus wie jemand aus der Gothicszene: schwarz umrandete Augen, schwarzes T-Shirt, Sicherheitsnadeln im Kragen.
    Ren ließ das Fenster herunter. »Ich dachte, du wärst schon längst im Büro.«
    »Nein. Was gibt’s?«
    »Kobolde.« Er streifte Trent mit einem Blick. »Bei Atwood wimmelt es von ihnen.«
    »Kann keiner von euch mehr ein Telefon bedienen?«, fragte Taylor. »Leitungen sind jedenfalls vorhanden.«
    »Ich habe versucht, hier anzurufen, bevor ich das Büro verließ«, erklärte Ren. »Aber es war dauernd besetzt.«
    Trent lehnte sich aus dem Fenster auf der Beifahrerseite. »Mein Onkel scheißt sich ein. Ist gleich zu Ember gerannt und hat geschrien wie ein kleines Mädchen.« – »War Ember schon bei ihm drüben und hat ein Juju gesprochen?«
    Trent schüttelte den Kopf. »Sie sagt, und ich zitiere wörtlich: › Oh nein, Mann. Mit Kobolden lass ich mich nicht ein.‹«
    Taylor lachte. »Alles klar. Wir treffen uns bei Atwood. Jemand soll Gray anrufen. Wir brauchen seine Magie, um die Spalte zu versiegeln, aus der die kleinen Monster gekrochen sind.«
     
    »Kobolde?« Lucinda lag im Bett und fühlte sich etwas ausgelaugt. Trotzdem musste sie aufstehen. Die ehelichen Pflichten warteten. »Echt?«
    »Ja. Ich hatte gehofft, wir würden davon verschont bleiben. Aber die Stadt ist so aus dem Gleichgewicht geraten … da ist es ein Wunder, dass das nicht schon eher passiert ist.« Gray durchsuchte seinen Kleiderschrank nach etwas zum Anziehen. Er kam gerade aus der Dusche, sein Haar war noch feucht. In all dem Durcheinander entdeckte er eine ausgeblichene Jeans. Sein Schlafzimmer war, wie jedes andere Zimmer in diesem Haus, immer noch ein totales Chaos. Wie er die Jeans hatte finden können, blieb für Lucinda ein Geheimnis.
    »Ha!« Triumphierend hielt er ein frisches blaues Hemd hoch und zog es an. Grinsend drehte er sich zu ihr um.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich bei seinem Anblick, und sie fühlte, wie etwas Warmes, Wunderbares sie umfing. Bei Gray fühlte sie sich geborgen. Und stark. Und … geliebt.
    »Hey, stimmt was nicht?« Er setzte sich zu ihr aufs Bett und legte eine Hand auf ihren Oberschenkel. »Geht’s dir gut?«
    »Besser als gut«, erwiderte sie. Keine Liebe, dachte sie verzweifelt. Nur sensationeller Sex. Sensationeller Sex und Sicherheit, das zusammen fühlte sich an wie … nun, sie wusste es nicht. Es war auch ihr Gefühl der Dankbarkeit, das alles überstrahlte, darum ging es ihr so gut. Aber das L-Wort war hier nicht gefragt.
    Sie würde auf keinen Fall ihre Ehe aufs Spiel setzen, indem sie sich in diesen Mann verliebte.
    »Ich dachte, ich räume mal das Haus auf. Irgendwo muss ich anfangen. Was hältst du vom Wohnzimmer?«
    Gray runzelte die Stirn, und sie spürte einen Stich der

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