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Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition)

Titel: Wo der Pfeffer wächst (Sonderpreis bis zum 31.07.2012) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Moosbach
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Doch während er seine Verwandten schätzt, weil sie zugegebenermaßen auch wirklich liebenswert sind, sehe ich meine Mischpoke lieber von hinten, als von vorne. Eigentlich wäre das sogar ein ausschlaggebendes Argument für einen Ortswechsel ... Und am liebsten so weit weg von hier wie möglich. Aber das ist ein anderes, endloses Thema, welches mir schon oft genug Kopfzerbrechen bereitet hat. Jetzt muss ich mich erst einmal seelisch und moralisch auf die Bundeswehrgespräche zwischen Daniel und seinen Kumpels einstellen. Gelegentlich kann ich dem Ganzen auch aus dem Weg gehen, indem ich mich mit meinen „ Freundinnen“ Chrissi oder Kim unterhalte. Glücklicherweise treffe ich immer nur eine von ihnen, weil sie sich gegenseitig nicht ausstehen können. Das ist nicht immer so gewesen, sondern hat erst angefangen, als sie sich gegenseitig die Männer ausgespannt haben. Ich persönlich finde es auch ganz gut, mich immer nur den Liebesproblemen von einer der beiden annehmen zu müssen. Während der Gespräche mit ihnen bekomme ich oftmals Kopfschmerzen. Beide sind dauernd in drei bis fünf Männer gleichzeitig verliebt. Und jedes Mal sind es komplett andere Herzbuben, als noch in der Woche zuvor. Ich frage mich, wie so etwas geht. Einen einzigen Mann zu lieben, finde ich schon schwierig, wobei ich eigentlich gar nicht weiß, ob ich Daniel je geliebt habe. Sicher ist nur, dass ich es jetzt gerade auf jeden Fall nicht tue.
    Meine Mutter hingegen ist vor allem von Kim total angetan. Ihrer Meinung nach könnte ich mir etwas von Kims aufgeschlossener, weltoffener Art abschneiden. Einerseits mag meine Mutter damit recht haben. Andererseits sollte sie vielleicht auch bedenken, dass die Erziehung bei solchen Charakterzügen eine wichtige Rolle spielt. Kim und ihre Mutter sind nämlich ein Herz und eine Seele. Aber auf so eine Idee kommt meine Mutter selbstverständlich nicht, denn sie hat ja nie irgendetwas in ihrem Leben falsch gemacht. Somit bin ich also selbst dafür verantwortlich, eine Enttäuschung auf ganzer Linie zu sein. Kim wäre in ihren Augen eindeutig die bessere Tochter. Selbst die Tatsache, dass sie während unseres letzten Schuljahres achtzig Fehltage angesammelt und nur mit Ach und Krach den Abschluss geschafft hat, trübt die Meinung meiner Mutter nicht. Dabei hat es nicht etwa daran gelegen, dass Kim ernsthaft krank gewesen wäre. Entweder hatte sich einer ihrer Lover von ihr getrennt. Oder sie war verhindert, weil ein Hamster gestorben war, das morgendliche Outfit nicht gestimmt hatte, sie nicht ausgeschlafen oder einfach keine Lust gehabt hatte. Egal, was es auch immer gewesen war – ihre Mutter schrieb immer sofort eine Entschuldigung für sie. Und sogar während ihrer drei begonnenen Ausbildungen, von denen sie eine abgebrochen und kurz vor Abschluss der zweiten gekündigt wurde, hat sie später immer irgendwelche Mittel und Wege gefunden, um der Arbeit fernzubleiben. Meine Mutter hingegen hat sogar irgendwann mein Jugendweihe-Konto geplündert und von dem Geld einen Fernseher für mein Zimmer gekauft, damit sie mich nicht länger als nötig in ihrem geheiligten Reich ertragen musste. Wenn ich krank zu Hause lag, war das für sie eine weitaus größere Belastung, als für mich. Dabei ist es ihr wurscht gewesen, wer von uns beiden das Fieber hatte und sich die Seele aus dem Leib hustete.
     
    „Hat deine Mutter etwas von ihrem Braten für mich mitgegeben?“, fragt Daniel mit leuchtenden Augen.
    „Nein“, entgegne ich, ohne mit der Wimper zu zucken. „Sie meint, dass du gefälligst mitkommen sollst, wenn du etwas abbekommen möchtest.“
    Ätsch! Warum soll nur ich leiden? Fakt ist – keine Begleitung zur Addams-Family – kein Braten! Wer das eine will, muss das andere mögen.

3
     
    Allein die Fahrt zur Spaß Bar ist für mich schon eine Tortur. Daniel lässt die Fensterscheiben runter und probiert nebenbei seinen neuen Subwoofer aus. Gleichzeitig zuckt das Auto wegen der vielen Schlaglöcher von einer Fahrbahnseite zur anderen und manchmal auch über die gesamte Straßenbreite, wenn es die Verkehrssituation zulässt. Die Straße, die direkt zur Spaß Bar führt, ist die Schlimmste, denn sie besteht von vorne bis hinten nur aus Feldsteinpflaster. So oder so ist diese Fahrbahn der blanke Hass, doch mit einem tiefer gelegten Fahrwerk und einem juckenden Hintern lässt sich meine Abneigung sogar noch steigern.
    Nachdem Kaff-Einödenheim Daniels neuen Subwoofer kennengelernt hat und wir endlich einen

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