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9783944842165

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Titel: 9783944842165 Kostenlos Bücher Online Lesen
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    Starke-Mädchen-Stories
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    Regine Fiedler
     
    Himmel
und Hufe

    Schenk Verlag
    Für Inga und Frauke
    Vollständige E-Book-Ausgabe des in der Schenk Verlag GmbH erschienen Werkes.
     
    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation
    in der Deutschen Nationalbibliographie;
    detaillierte bibliographische Daten sind im Internet
    über http://dnb.ddb.de abrufbar.
     
     
     
     
    ISBN 978-3-944842-16-5

     
     

    © Schenk Verlag GmbH, Passau
     
    Umschlaggestaltung: Susy Navratil
    Satz: Tibor Stubnya
     
    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
    1.
    Ich will hier weg!!! Man kann so weit gucken, es ist nicht auszuhalten. Kein Mensch weit und breit. Komme mir vor wie gestrandet! Hilfe!!!! Gruß Pia
     
    Tabea hatte wieder nicht geantwortet. Das war ja wieder typisch. Erst rumheulen, wie sehr sie Pia vermissen würde, und sich dann schon nach einer Woche nicht mehr melden.
    Pia sah aus dem Fenster. Es war viel zu windig draußen. Hier war es eigentlich immer viel zu windig. Dauernd fegte ihr der Wind so stark um die Nase, dass sie zu laufen begann. Dazu tränten die Augen. Das war also der Winter in Friesland. Pia sehnte sich zurück ins Ruhrgebiet, wo sie nicht auf freie Wiesen, sondern auf freundlich beleuchtete Häuserfronten geblickt hatte und der Sturm nicht ununterbrochen um die Häuser geweht war.
    Die Mauern ächzten, als eine Böe erneut um das Haus raste. Die Bäume bogen sich, ihre Zweige vibrierten wie dürre Finger. Pia saß am Fenster ihres neuen Zimmers. Überall roch es noch nach Farbe, die Wände im Haus waren meist noch recht kahl und ringsum schien niemand zu wohnen. Niemand wirkliches. Wirklich waren für Pia junge Leute in ihrem Alter. Und da sah es augenscheinlich sehr schlecht aus.
    Jetzt donnerte eine besonders starke Böe ums Haus, es klang fast wie ein Stöhnen. Pia quetschte ihre Nase an der Scheibe platt. Sie war tatsächlich in eine völlig trostlose Gegend geraten. Außer ein paar Bäumen war nur Weideland mit wenigen verstreuten Gehöften zu sehen. Die einzigen Erhebungen waren die dicken braunen Maulwurfshügel und natürlich der Deich hinter dem Haus.
    Am ersten Tag war Pia dort hinaufgerannt, in der Hoffnung, dahinter einen Strand und das Meer zu erblicken. Aber als sie sich hochgekämpft hatte, war das Wasser überhaupt nicht zu sehen.
    »Es ist Ebbe, Pia«, hatte Papa erklärt. »Das Wasser ist nur zweimal am Tag da .«
    Von diesem Augenblick an hatte sie beschlossen, hier wirklich alles nur doof und grässlich zu finden. Wasser, das überhaupt nicht zu sehen war und wenn, gleich wieder verschwand, war einfach zu blöd. Pia seufzte und strich sich ihre rote Haarsträhne hinter das Ohr. Sie hatte sie sich, kurz vor dem Umzug, noch in ihr schwarzes Haar färben lassen. Das musste einfach sein. Pia fand es ziemlich cool, wie das kräftige Rot jetzt ihr Gesicht umrahmte. Vielleicht auch deshalb, weil ihre Eltern das überhaupt nicht klasse fanden. Aber sie fand es ja auch nicht gut, dass sie von Gelsenkirchen nach Ostfriesland ziehen mussten und so stand es 1:1.
    Pia holte ein Bild aus der Schublade. Es zeigte Tabea, ihre Freundin und Lucky, Pias Pflegepony aus dem Reitstall. Weil Tabea sich auf keine ihrer SMS ’ der letzten Tage gemeldet hatte, war sie wahrscheinlich froh, Lucky nun für sich alleine zu haben.
    Pia schmiss das Foto zurück. Es war egal, was ihre Freundin nun machte; sie hatte damit nichts mehr zu tun. Nichts mehr. Nie mehr. Sie würde hier versauern. Kein Kino, kein Jugendzentrum, kein Café. Nichts. Absolut nichts.
    »Pia, komm, Tee ist fertig!«
    Sie schaukelte mit den Beinen und überlegte, ob sie wirklich in die Küche gehen sollte. Die hatte Mama schon sehr wohnlich eingerichtet. Pia sprang von der Fensterbank und lief nun doch nach unten in die Küche. Mama hatte zum Tee Waffeln gebacken.
    »Morgen geht es mit der Schule los, Pia«, sagte Mama.
    Pia verschluckte sich fast. Musste ihre Mutter das gerade jetzt auf den Tisch bringen? Manchmal benahm sie sich wirklich wie ein Folterknecht. Es war einfach blöd, irgendwo »neu« zu sein.
    Alle würden sie ansehen,

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