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Wo die toten Kinder leben (German Edition)

Wo die toten Kinder leben (German Edition)

Titel: Wo die toten Kinder leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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muss absolut sicher sein. Alle, die mir und den Meinen im Weg stehen, müssen beseitigt werden.“
„Die Studentenverbindung“, setzte er an. „Sie könnte…“
„Nein“, unterbrach sie ihn mit einer Schärfe, die in sein Bewusstsein schnitt. „Die Studentenverbindung hat neue Aufträge erhalten. Sie ist bereits aktiv, allerdings nicht mehr bei unserem Hauptproblem. Das übersteigt deren Fähigkeiten, wie wir gesehen haben.“
Er räusperte sich. „Asmodeo ist schuld. Er hat das Mädchen befreit.“
Die Hand krampfte sich zusammen und ein roter Schmerz jagte in seinen Arm. „Asmodeo tut hier nichts zur Sache. Er geht dich nichts an, hörst du? Ich will das Mädchen, ich will die Dämonin.“
Cunningham biss sich auf die Lippen und ignorierte das sengende Pochen in seiner Schulter. „Sie sind zusammen geflohen. Niemand weiß, wo sie sich verstecken. Asmodeo, die Dämonin und dieser Johannes.“
Die Stimme von Elisabeth wurde sanft. „Johannes. Johannes Hohenberg. Ich kenne seine Familie. Ich kenne sie gut.“ Kratzend fuhr die Hand mit dem silbernen Fingerschmuck über seinen Nacken. „Mach dir keine Gedanken, mein lieber Charles. Der Rabe und ich, wir werden Lilith finden. Und du…“, sie machte eine Pause.
„Ich werde sie umbringen“, vervollständigte er ihren Satz.
Sie lachte. „Nun, eher umbringen lassen. Aber ich weiß, was du sagen willst, mein lieber Charles. Du darfst nur eines nicht vergessen. Wir müssen Lilith alleine erwischen. Ohne Asmodeo. Wir müssen die beiden trennen. Und Lilith stirbt.“
Wieder streichelte sie ihn. Diesmal hatte ihre Berührung eine andere Qualität. Sie war unmissverständlich und fordernd.
Er war ihr Sklave und würde alles tun, was sie von ihm verlangte.
Das war der Preis, den er zahlte.
     

TEIL I – NOIRMOUTIER
Kapitel 1 - Pausiert
1
     
Ich setzte Schritt vor Schritt und das Wasser spritzte an meinen Beinen hoch. Ich konnte die Wellen hören, wie sie sich rhythmisch am Ufer brachen und sich mit meinem Atem vermischten. Der Wind wehte von der See her. Er zerzauste mein Haar. Mit einer energischen Geste strich ich es nach hinten.
Vor mir lag der leere Strand, der sich fast bis an den Horizont erstreckte. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Ich blinzelte und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
Möwen flogen über mich hinweg. Sie flogen Richtung Wasser. Sie waren auf der Jagd. Einige Kilometer entfernt bewegten sich kleine Punkte. Es waren Fischer, die mit ihrem Boot hinaus zu den Austernbänken fuhren.
Ich kannte die Gegend wie meine eigene Westentasche. Seit fast einem Monat joggte ich tagtäglich hier entlang. Jede Bucht, jede Erhebung der Dünen waren mir ebenso vertraut wie die Gezeiten des Meeres.
Es war das erste Mal, dass ich in Frankreich am Atlantik war. Zuvor war ich allerdings schon einmal auf dieser Insel gewesen. Das klingt jetzt widersprüchlich und ist es auch.
Ich erinnerte mich, wie es mir gelungen war, in Asmodeos Bewusstsein, in seine Gedanken zu gelangen und ihn auf eine Reise hierher, nach Noirmoutier, mitzunehmen. Engumschlungen waren wir an der gleichen Stelle in der untergehenden Sonne entlang geschlendert, bis der Nebel zurückgekommen war und uns aus unserem Paradies herausgerissen hatte.
Asmodeo.
Er hatte mich zunächst vier Jahre lang in meinen Träumen besucht und war dann in mein Leben getreten.
Asmodeo war atemberaubend schön, reich und die Liebe meines Lebens.
Asmodeo war aber noch mehr. Er war ein Dämon.
Ich merkte, wie ich langsamer wurde und zwang mich, meine Geschwindigkeit zu erhöhen. Meine Füße gruben sich bei jedem Satz tief in den weichen Boden. Es fiel mir schwer, in diesem Tempo weiterzulaufen. Dennoch genoss ich es, mich zu überwinden, mich zu verausgaben und meinen Körper zu spüren.
Aus den Augenwinkeln nahm ich einen Schatten wahr. Er bewegte sich um ein Vielfaches schneller als ich. Mir war klar, dass ich keine Chance hatte.
Keine Chance, zu entkommen.
Schwer atmend fuhr ich herum, um mich meinem Verfolger zu stellen.
Es war ein Hund. Ein rotbrauner Hund. Er hetzte auf mich zu. Er war mächtig und schwer, ich schätzte ihn auf nahezu fünfzig Kilo. Sein Maul war halb geöffnet, seine Lefzen hoben sich bei jedem Satz und ließen scharfe Reißzähne aufblitzen. Seine bernsteinfarbenen Augen waren auf mich fixiert.
Er war eindeutig stärker als ich.
Jetzt setzte er zu einem weiten, hohen Sprung an und flog mir wie ein Geschoss entgegen.
Obwohl ich damit gerechnet hatte und mich ihm

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