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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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ihm.
    »Sie können warten oder mitkommen, ganz wie Sie wollen«, sagte Nathan. »Aber wir gehen rein.«
     
    »Sie hat recht.« Der Mann mit der Glatze stemmte eine Faust in die Hüfte. Alex sah ihn an. Eine Polizeimarke. An seinem Gürtel. Deswegen kannte sie ihn. Sie hatte ihn heute Abend mit Nathan am Tatort gesehen.
    Oh, Gott! Wer war eigentlich nicht in diese Affäre verwickelt? Gehörte Hodges etwa auch dazu? Und wie stand es mit John Holt? Alex hätte sich am liebsten übergeben.
    Nun lieferten sie sich ein Wortgefecht. Alex schluckte den Kloß im Hals hinunter und zwang sich zuzuhören.
    »Die Sorge um sie kannst du mir überlassen.« Coghan.
    Der Glatzkopf wandte sich um und starrte Alex finster an.
    »Hier geht’s um das Geschäft.« Die Frau deutete mit dem Finger auf Coghan. »Nicht um dich. Das hat nichts mit deiner Schlampe von Frau zu tun oder mit deiner persönlichen Rache. Ich habe keine Lust darauf …«

    Klatsch.
    Coghan hatte sie mit dem Handrücken auf den Mund geschlagen. Sie stürzte zu Boden, Blut rann ihr aus der Nase. Geschockt sah sie ihn an.
    »Um Himmels willen, Craig.« Wieder der Glatzkopf. »Was soll das jetzt?«
    »Ihr beide haltet euch da raus! Das ist ganz allein meine Sache! Nehmt euern Anteil, und verpisst euch!«
    »So einfach ist das nicht«, meinte der Kahle. »Melanie will auspacken, Craig. Weißt du, was das heißt? Die Kacke ist am Dampfen, und wir haben überall Fingerabdrücke hinterlassen. Wir müssen raus, die Bude abbrennen und dann nichts wie weg. Je mehr du die Sache in die Länge ziehst, desto gefährlicher wird’s für uns alle.«
    Die Frau rappelte sich auf und lehnte sich benommen gegen die Duschkabine. Keiner der beiden half ihr. War sie auch bei der Polizei in Austin? Oder bei der Bundespolizei? Alex suchte bei ihr nach einer Waffe, irgendeiner verräterischen Wölbung unter ihrer Kostümjacke. Womöglich gelang es Alex ja, sie auf ihre Seite zu ziehen …
    Peng!
    Durch den Raum gellten Schreie. Alex ging unter dem Waschbecken in Deckung.
     
    Ein Schuss!
    Mit rasendem Puls rannte Nathan durch das Gestrüpp. Ebenso hektisch versuchte er einen Plan zu fassen. Mehrere AK47 hinten in der Küche. Aber kein Mann an der Haustür. Das hieß, sie war vermutlich fest verriegelt. Nathan bahnte sich den Weg durch die Dunkelheit, vorbei
an Büschen und Bäumen, und rannte mit wild schlagendem Herzen auf das Haus zu.
    Da war es! Ein zweistöckiges Sandsteingebäude. Innen brannte Licht, und er erkannte eine weitläufige Diele und eine gewundene Treppe.
    »Gehen Sie auf die Rückseite, und behalten Sie die Wachen im Auge«, sagte er zu Holt, der nach vorne gebeugt und die Hände auf die Schenkel gestützt nach Luft japste. »Hodges und ich gehen von vorne rein. Wir dürften in der Unterzahl sein, wenn also einer von denen das Weite sucht, lassen Sie sie laufen, außer sie haben Alex dabei.«
    Holt trabte los, während Nathan und Hodges im Schutz von Büschen auf den Eingang zuliefen. So kamen sie an die Tür. Abgeschlossen.
    Nathan hörte einen Schrei, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er warf sich gegen die Tür. Ohne Resultat.
    »Klang, als wäre das von oben gekommen«, flüsterte Hodges und rannte zum nächsten Fenster. Er stieß mit dem Gewehrkolben gegen das Glas, das klirrend zu Boden fiel.
    »Gib mir Deckung«, knurrte Nathan und hechtete hinein.
     
    Der Glatzkopf lag mit dem Gesicht auf dem Fliesenboden. Um seinen Kopf bildete sich eine Blutlache. Die Frau drückte sich in eine Ecke, möglichst weit von der Leiche weg. Es sah aus, als wollte sie in der Wand verschwinden. Sie starrte Coghan mit weit aufgerissenen Augen an. Sie atmete panisch.

    Coghan richtete die Waffe auf die Frau. »Setz dich hin, und halt’s Maul.« Dann drehte er sich um und richtete die Waffe auf Alex. Sie sackte in sich zusammen.
    Die Blonde nutzte die Gelegenheit und stürzte auf die Tür zu. Coghan beachtete sie nicht.
    Beim Anblick der Pistolenmündung versagte Alex die Stimme. Sie hielt den Atem an. Machte sich ganz klein. Das Klirren der Handschellen kam ihr wie ein Donnerschlag vor. Wie ein Hühnchen auf der Stange.
    Er ging rückwärts, bis er im Türrahmen stand. Lächelnd legte er an.
    »Adios, Schlampe.«
     
    Peng!
    Alex’ dröhnten die Ohren. Sie wartete darauf, dass der Schmerz einsetzte. Doch er kam nicht. Vor dem Badezimmer waren Schritte zu hören. Weitere Schüsse. Eine bekannte Stimme …
    »Oh, mein Gott!«
    Sie öffnete die Augen. Und konnte es gar

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