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Wo Tiger zu Hause sind

Wo Tiger zu Hause sind

Titel: Wo Tiger zu Hause sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Marie Blas de Roblès
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wird dich lehren, höflich zu sein, und dann musst du uns alle lutschen, wir füllen dich ab bis zum Rand! Dann denkst du nächstes Mal nach, bevor du dummes Zeug redest!« Sie hatte losgeflennt, wie sie da zwischen den Kerlen stand, sie krepierte vor Angst, die dumme Kuh, sie bettelte, aber sie hielten ihr die Pistole an die Schläfe, und sie musste alles tun, was sie von ihr verlangten. Alles. Da gab’s nix, sie zogen ihr Programm voll durch, von vorn bis hinten! Sie schrie und jammerte, sie stopften ihr sämtliche Löcher, die Cachaça floss in Strömen, sie hatten sich lange nicht mehr so amüsiert!
    Herman kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf die Schreckensbilder, die ihn heimsuchten. Das Gesicht dieser jungen Frau würde er im Leben nicht mehr vergessen, aber Elaines schob sich verschwommen darüber und wurde bisweilen so groß, dass es sein gesamtes Gesichtsfeld einnahm. Er sah sie schon zittern, ganz wie die andere, an allen Gliedern, und auf Knien betteln, den ganzen Leib verdreckt und von den Spuren der Schläge und der glühenden Zigaretten übersät. Und er ließ das laufen, begnügte sich damit zu beobachten und zu erniedrigen, immer neue Demütigungen zu erfinden, neue Qualen, er ließ Phantasien freien Lauf, die aus der tiefsten Kloake der menschlichen Natur aufstiegen. Die würde schon noch sehen, was es ihr einbrachte, die Leute mit ihrem kleinen Arsch und den Titten wie von einem Fernsehstar zu nerven, damit rumzuwackeln, als ob nichts wäre, und dabei von ihren Scheißfossilien zu quatschen! Ganz wie das andere Flittchen damals: Immer ihre bescheuerte »Demokratie« im Munde, ihre dämlichen großen Ideen, und ließ sich von ihresgleichen besteigen, von diesen Bastarden. Wie dieser Mauro, genau … Langes Haar, nichts in der Hose, aber erlaubte sich, vor echten Männern den tollen Typen raushängen zu lassen! Den müsste man gleich als Ersten rannehmen mit seinem schwuchteligen Getue und seinem Scheißwalkman, der ständig lief … Zack bum bumm … Zack bum bumm … Zum Wahnsinnigwerden!
    Als Waldemar mit dem Hund ankam, machte sie schon weniger Theater. Der war noch geiler als die Männer, dieser Dobermann! Hatte schon einen roten Ständer, als hätten sie ihn dafür dressiert! Die Bullen fesselten die Kleine in einem Koben, nach einem ausgeklügelten System, das sie zwang, auf Knien zu kauern, die Arme im Rücken gebunden, mit gespreizten Beinen, und in ihren Augen war so was, ganz wie bei Schweinen, kurz bevor man sie absticht. Und wie sie bettelte, dass sie mit ihr Schluss machten … Gab immer so einen Moment, da wollten sie lieber sterben als den Rest mitmachen, wenn es gar keine Hoffnung mehr gab zu entkommen; dann wurde es erst richtig interessant. Und während der Hund sie fickte und sie halb erstickte, Mund und Nase in der Schweinescheiße, hatten sie wieder auf sie gewichst. Als sie dann irgendwann genug davon hatten, ihr alles in die Fotze zu schieben, was ihnen in die Finger kam, sie vollzupissen und mit Stacheldraht zu peitschen, da machten sie eine Pause und rauchten erst mal eine. Keiner von ihnen hatte mehr ein Gefühl dafür, wie lange sie schon dabei waren. »Weißt du, wie man einen Jaguar abschießt, ohne das Fell zu versauen? Weißt du das, du Schlampe?«, fragte einer von den beiden Tavares-Brüdern, der Einäugige, der sich in einem Bordell in Recife die Syph eingefangen hatte. »Sie werden in einer Falle gefangen, lebendig, und dann steckt man ihnen eine weißglühende Eisenstange ins Arschloch. Das zischt, das brutzelt, das riecht nach
churrasco
! Es gibt keinen schöneren Anblick …!« Mit einer Schweißlampe brachte er vor ihren Augen den Lauf seines Jagdgewehrs zum Glühen, einer doppelläufigen Springfield. Der musste wirklich besoffen sein, dass er das tat! Und rammte ihr das glühende Ding in ihren Sozenarsch, so tief er konnte. Dann drückte er ab, in aller Ruhe, zwei Mal. Schrotpatronen.
    Danach waren sie alle schlafen gegangen. Aber er, Herman, er hatte noch genug Saft, um bis zum Abend seine Negerin zu vögeln.
    Die Genossin war in den Kalkofen der Tavares-Brüder gewandert. Kein Mensch hatte mehr nach ihr gefragt, ganz, als hätte es sie nie gegeben. Elaine würde es genauso gehen, ganz genauso … Und die anderen, na, das war nicht weiter aufregend. Kopfschuss und fertig, zwei für Mauro, und tschüs, mein Lieber!
    Herman fröstelte. Sein schweißgetränktes Hemd klebte an der Metallwand. Bilder von Schnee- und Schlachtenlandschaften

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