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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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nicht diese Waffe auf mich zu richten!« Mit leerem Blick sah sie erst auf die Waffe und dann in seine Augen.
    »Das ist für die letzten 50 Jahre, du altes, heruntergekommenes Schwein.«
    »Ich werde dich verfolgen! Ich werde dir keinen Moment der Ruhe gönnen. Du wirst elend zu Grunde gehen und dann warte ich auf dich. Vor dem Eingang zur Hölle! Denn dort wirst du landen. Du ...« Sie drückte ab. Einmal, zweimal, dreimal. Bis die Trommel leer war. Das Blut des alten Mannes war bis zu ihren Beinen gespritzt und sie sah angeekelt auf seine Leiche hinunter.
    Sie hatte es getan. Sie hatte ihn umgebracht. Aber es stellte sich keine Freude ein. Sie war leer. Ihr Blick fiel wieder auf die Pistole in ihrer Hand. Sie war leer geschossen. Sie hatte nicht daran gedacht, sich eine Patrone aufzuheben. Dabei hätte es funktionieren können. Er hatte ihr immer wieder gesagt, und auch einmal bewiesen, dass er Silberkugeln benutzte. Sie hätte ihr Leben endlich beenden können. Aber ihre Wut war so groß gewesen, dass sie nicht mehr daran gedacht hatte. Sie hatte alle Patronen für ihn geopfert.
    Mit einem leisen Schluchzen ließ sie die Pistole fallen und sah zur Tür. Die anderen Mädchen hatten sicher bereits die Polizei gerufen. Aber sie wollte nicht fliehen. Konnte es nicht. Sie wollte nur noch sterben. Wieso wurde sie nicht erlöst? Sie ging in eine dunkle Ecke am Ende ihres Zimmers und wickelte sich in ihre Decke.
    Das war das einzige Stück, das sie noch mit ihrer Vergangenheit verband. In dieser Decke hatte sie dabei gestanden, als ihre Mutter vergewaltig und dann zusammen mit ihrem Vater getötet würde. Wie ihre zwei Brüder verschleppt wurden. Sie verlor sich in der Vergangenheit und bemerkte nicht, wie zwei Männer auf sie zu kamen.
     
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2. Kapitel
     
     
    Josh saß neben ihr auf einem Stuhl und blätterte den Bericht durch, der die Aufstellung der verschiedenen Rudel der Gegend beinhaltete. Diesen Bericht fertigte sie monatlich an und es waren alle Neuzugänge und Verluste enthalten. Durch ihre zurückgezogene Art hatte sie früh begonnen mit anderen Rudeln Kontakt aufzunehmen und konnte so ganz nebenbei nach ihrer Verwandtschaft suchen. Seit Cassandra wieder zurück war, hatte Lydia mehr Zeit für ihre eigene Arbeit und auch für ihre privaten Nachforschungen, da sie sich nicht mehr um die Buchführung kümmern musste.
    Cassandra hatte einmal erwähnt, dass Josh völlig unfähig war, die Bücher ordentlich zu führen und Lydia musste ihr recht geben. Cassandra musste Wochen daran gesessen haben, die Fehler der letzten Jahre zu korrigieren. Außerdem war es wie ein glatter Schnitt, als Cass begonnen hatte, die Bücher zu führen.
    Aber trotz ihrer Rückkehr verbrachte Josh trotzdem immer noch relativ viel Zeit mit Lydia. Früher war er nur für die monatlichen Berichte gekommen, hatte sie durchgesehen und mit ihr durchgesprochen und war dann wieder gegangen. Seit Cass entbunden hatte, war er bedeutend öfter mit Lydia zusammen. Erst hatte sie nur vermutet, dass er sich ablenken wollte, aber jetzt ging es Cass doch wieder gut. Alle im Rudel nahmen Rücksicht und unterstützten sie, obwohl das Cass nicht immer zu passen schien. Bei den Vorbereitungen für die Taufe hatten die anderen Cass regelrecht verbannen müssen, damit sie sich nicht überanstrengte. Und das Verhältnis zwischen den beiden Frauen hatte sich etwas gebessert. Es gab keine giftigen Blicke oder böse Worte mehr. Ganz im Gegenteil. Sie waren sogar recht freundlich im Umgang miteinander.
    Lydia sah wieder zu Josh, der den Bericht aus der Hand gelegt hatte und nun gedankenverloren aus dem Fenster sah. War die Geburt so traumatisch gewesen? Er war früher immer so sorglos und witzig gewesen. Es musste früher schon einen Grund gegeben haben, warum die Männer nicht bei einer Geburt anwesend sein durften.
    »Josh? Ist alles in Ordnung? Du wirkst in letzter Zeit so abwesend.« Er wandte seinen Kopf und sah sie durchdringend an. Was war nur los mit ihm? Seine Nase blähte sich, als würde er ihre Marke einziehen wollen, was völlig irrsinnig war, weil er diese schon seit Jahrzehnten kannte. Dann stand er abrupt auf und entfernte sich ein Stück von ihr. Innerlich schüttelte sie den Kopf über sein Verhalten.
    Er hatte alle mit der überstürzten Hochzeit überrascht und Lydia war einfach nur sauer gewesen, dass Cass das geschafft hatte, was sie selbst immer anvisiert hatte. Aber wer war sie, dass sie seine Entscheidung kritisieren konnte? Trotzdem

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