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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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wahrscheinlich in keiner Minute daran gedacht hatte, dass jemand mit ihr befreundet sein wollte. Auch wenn sie einen Fehler begangen hatte, so konnte man ihn ihr nicht ewig vorwerfen. Selbst die anderen im Rudel suchten die Schuld viel mehr bei Josh. Immerhin war er verheiratet. Er hatte einen Schwur abgelegt, dass er Cassandra immer treu sein würde.
    »Ist das dein ernst?«
    »Klar. Ich bin auch mit der Rudelführerin meines alten Rudels in Kontakt. Sie hat mir den Ausspannversuch verziehen.« Maya lächelte gewinnend. Verräterischer Glanz breitete sich in Lydias Augen aus. Tränen! Maya hätte sie am liebsten in den Arm genommen. Verstohlen wischte Lydia die Tränen weg und sah zum Fenster.
    »Ich hab auch schon überlegt, mich bei Cassandra zu entschuldigen.«
    »Dann mach das. So kannst du wenigstens ohne ein schlechtes Gewissen gehen.« Sie selbst wusste nur zu gut, wie sich ein verschlepptes, schlechtes Gewissen anfühlte. Und nach ihrer Entschuldigung bei Vivien hatte sie sich viel besser gefühlt. Lydias Handy klingelte und ihr Gesichtsausdruck wurde weicher.
    »Hallo Christopher.« Vielleicht war es gar keine so schlechte Lösung, dass Lydia ging. Immerhin hatte Maya auch nur so ihren Sylvester wieder gefunden.
     
    Am nächsten Morgen stand Christopher in aller Herrgottsfrühe vor dem Herrenhaus und wartete darauf, dass Lydia herauskam. Sie hatten extra verabredet, dass er draußen stehen blieb und niemanden im Haus weckte. Ein Gefühl der Vorfreude erfasste ihn. Endlich würde er sie wiedersehen. Nach all den Jahren.
    Plötzlich öffnete sich die Eingangstür und Lydia zog einen großen Koffer hinter sich her. Über der Schulter trug sie eine Laptoptasche und eine kleine Handtasche. Als er sie erneut von oben bis unten musterte, konnte er feststellen, dass sie sich in den Jahren nicht verändert hatte. Ihr weiblicher Körper, mit diesen perfekten Rundungen, schmiegte sich perfekt in den Stoff des cremefarbenen Kostüms, dass ein Stück unter ihren Knien endete. An ihren Füßen trug sie modische, halbhohe Absatzschuhe. Sehr elegant.
    Er lief sofort auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie sehr sie Körperkontakt hasste. Vor allem mit Männern. Also sah er sie nur lächelnd an und sagte: »Guten Morgen, Lydia. Schön dich zu sehen.« Ihr Blick wurde weicher und sie reichte ihm die Hand.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen.« Er nahm ihr den schweren Koffer ab und trug ihn zum Auto, wo er ihn sorgsam in dem Kofferraum verstaute. Lydia hatte sich in der Zwischenzeit auf den Beifahrersitz gesetzt und starrte gerade aus. Fragend sah er zum Herrenhaus. Keiner war da, um sie zu verabschieden. Wurde sie hier so sehr gehasst? Stirnrunzelnd stieg er auf der Fahrerseite ein und startete den Motor.
    »Können wir noch schnell am Alexandria-Hotel halten? Ich will mich noch bei Cassandra entschuldigen.« Damit hatte er nicht gerechnet, aber das war kein Problem.
    »Klar. Der Flug geht erst in einer anderthalben Stunde. Wir haben also noch genügend Zeit.« Lydia nickte abwesend und sah starr nach vorn.
    Die Fahrt zum Hotel dauerte nicht lange. Er hatte ganz vergessen, wie klein Alexandria im Vergleich zu Los Angeles war. Und er hatte die kühle, feuchte Luft ganz vergessen. Selbst im Dezember war es in LA angenehm warm. Hier waren maximal noch 6 °C. Er fröstelte. Zum Glück würden sie bald wieder in angenehmen 17 °C sein. Er liebte LA. Und Lydia würde es auch lieben.
    Als er das Auto schließlich vor dem Hotel parkte, saß Lydia nervös neben ihm und sah immer wieder zum Eingang des Hotels. Ihre Hände zitterten und er hätte sie gern etwas beruhigt. Aber sie hätte das sicher nicht gewollt.
    »Du musst das nicht tun. Wir können auch einfach zum Flughafen fahren.« Nun sah sie ihn das erste Mal direkt an, seit sie sich am Herrenhaus begrüßt hatten. Ihre Augen konnten ihre Angst nicht verbergen, und dennoch schien sie entschlossen zu sein, das durchzuziehen.
    »Nein. Ich muss es tun. Das bin ich ihr schuldig.« Sie atmete tief ein und griff dann nach dem Türöffner. »Wünsch mir Glück.« Und schon war sie weg.
    »Viel Glück«, flüsterte er ihr nach. Wohlweißlich, dass sie es nicht mehr hören konnte.
     
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6. Kapitel
     
     
    An der Rezeption stand ein gut gekleideter Hotelier, der bei ihrem Anblick wohlwollend lächelte. Seine dunklen Haare waren mit viel Gel nach hinten gekämmt und er hatte etwas Schmieriges an sich. Solche Typen hasste Lydia. Sie

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