Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
schon über Monate zusammen im Bett gewesen, ohne Kondom. Und bei Cass schien sich noch kein Nachwuchs einzustellen. Aber vielleicht dauerte es ja auch. Seine Schwester Emily hatte fast fünf Jahre für ihr erstes Kind gebraucht. Ob Cass diese Zeit überstehen konnte? Er hatte sie schon ein paar mal beobachtet, als sie mit Charlott gespielt oder sich um sie gekümmert hatte. Sie wäre eine wundervolle Mutter.
"Ich bin müde." Cass erhob sich von seinem Schoß und streckte die Arme über den Kopf.
"Kommst du mit ins Bett oder musst du noch arbeiten?" Sie grinste verführerisch.
"Ich glaube nicht, dass mich noch etwas im Arbeitszimmer halten könnte wenn ich mir dich nackt in meinem Bett vorstelle."
Josh kam in die Bibliothek des Herrenhauses. Geschockt blieb er stehen, als er die Meute gackernder Frauen sah, die sich um einen der Tische versammelt hatten. Das war Cassandras Weiberabend. Anscheinend veranstaltete sie heute ihren Junggesellinnenabschied. Überall, auf sämtlichen Tischen, lagen Hochzeitszeitschriften herum und auf einem standen geleerte Sektgläser neben Schüsseln und Tellern mit Essen. Im CD-Spieler lief Bon Jovi mit "It´s my life" und rosa Partyhüte lagen auf dem Boden.
Gerade als er sich lautlos umdrehte und ungesehen aus dem Raum entkommen wollte, schrie Annika entzückt auf: "Da ist ja der Bräutigam!" Er hasste diese Hexe. Alle Frauen kamen auf ihn zu und gratulierten ihm zu seiner ausgezeichneten Wahl. Dann ließen sie ihn wieder stehen und gingen zu Cass, die gerade Telefonierte.
"Großer Gott. Nichts rotes! Ich hab rote Haare und möchte bei der ganzen Hochzeit kein rosa, rot oder orange sehen." Sie trug ein weißes Babydoll-Oberteil und kurze Jeans, die mehr von ihren Beinen zeigte, als sie verhüllte. Wären die anderen Frauen nicht hier, würde er sie auf der Stelle vernaschen.
"Aber, aber. Man kann dir deine schmutzigen Gedanken geradezu vom Gesicht ablesen." Annika stand immer noch neben ihm und hob ihr Sektglas zum Gruß.
"Ist es so schlimm, dass ich meine Verlobte will?" Annika kicherte.
"Nein, nein. Ich freue mich für sie, dass sie so einen... hingebungsvollen Mann abbekommen hat." Dann wurde ihr Gesichtsausdruck grimmig und sie sagte im bedrohlichen Ton: "Tu ihr nicht weh. Sie ist meine beste Freundin und hat etwas Glück verdient. Wenn ich erfahre, dass du sie betrügst oder ihr auf irgendeine Weise schmerzen zufügst, werde ich ein paar sehr schlimme Zauber wirken. Verstanden?" Er hob spöttisch eine Augenbraue.
"Willst du mir drohen, Hexe?" Sie lächelte ihn nun wieder zuckersüß an.
"Drohen ist so ein hartes Wort. Ich habe dir nur einen wertvollen Ratschlag gegeben." Damit trank sie ihr Glas aus und ging zum Tisch, um es wieder aufzufüllen. Danach gesellte sie sich wieder zu den anderen Frauen. Warum musste Cass unbedingt eine Hexe zur besten Freundin haben? Aber er konnte sich sowieso nicht vorstellen mit einer anderen ins Bett zu gehen, wenn er Cass haben könnte. Sie war die Erfüllung seiner Träume.
Als Josh später am Abend, beziehungsweise am frühen Morgen wieder die Bibliothek betrat, waren die anderen Frauen schon weg. Nur Cass saß in Gedanken versunken an einem der Tische und blätterte lustlos in einer Zeitschrift. Annika setzte sich mit einem Glas in der Hand zu ihr.
"Hey Süße. Was bedrückt dich denn?" Cassandra sah auf und lächelte Annika an.
"Ach nichts." Sie schlug die Zeitung zu und stand auf.
"Du kannst ruhig nach Hause gehen. Ich räum hier noch etwas auf." Annika stand plötzlich neben ihr.
"Cassy. Was ist los? Ich bin doch nicht blind." Josh öffnete die Tür etwas weiter um Cass besser verstehen zu können. Hatte sie es sich anders überlegt? Bekam sie kalte Füße? Cass strich mit ihren Fingern über die Tischkante und schien wieder wie benommen zu sein.
"Ich muss die ganze Zeit an meine Mutter denken." Ihre Stimme zitterte.
"Ich hab sie gerade erst wieder bekommen und sie verkriecht sich in diesem Kloster." Annika nahm Cass in den Arm und drückte sie tröstend an sich als diese in Tränen ausbrach.
"Ach Cassy. Sie will dir sicher nicht weh tun." Cass schluchzen wurde etwas leiser.
"Ich wünschte, sie würde zu meiner Hochzeit kommen." Dann lachte sie kurz auf.
"Ich bin so egoistisch. Bei Carmens Hochzeit war sie ja auch nicht. Vielleicht ist es auch besser, wenn sie nicht kommt." Sie befreite sich aus Annikas Umarmung und wischte ihre Tränen ab.
"Ich gehe morgen zu meiner Schneiderin und hole das Brautkleid ab. Möchtest du mitkommen?" Annikas
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