Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
vor sie hin, "... ich wollte dich fragen, ob du mich heiraten möchtest." Ihr blieb im ersten Moment die Spuke weg. Wie hatte Ann das wissen können? Und warum war Josh plötzlich so nervös? Hatte er auf einmal Angst, dass sie nicht ja sagen würde? Sie erinnerte sich an Annikas letzten Ratschlag. Da bis jetzt alles funktioniert hatte, wollte sie auch das noch ausprobieren.
"Vielleicht will ich ja erst noch ein paar andere Männer erproben, bevor ich mich entscheide." Eifersucht loderte in seinen Augen auf. Dann sah er zur Seite und erwiderte trocken: "Wenn du meinst!" Sie trat ihm mit einem ihrer Absatzschuhe gegen das Schienbein und sagte lachend: "Meine Güte! Das war ein Witz. Natürlich heirate ich dich!" So schnell konnte sie gar nicht schauen, wie er ihr den Ring ansteckte.
"Steh endlich auf. Die Leute schauen schon!" Sofort stand er wieder auf seinen Füßen und riss sie von ihrem Stuhl hoch. Dann umarmte er sie und wirbelte sie vor Freude lachend durch die Luft.
"Lass mich wieder runter. Sonst überlege ich es mir noch anders." Aber seine Freude war ansteckend. Annika hatte definitiv etwas bei ihr gut.
Auf dem Weg nach Hause, blieben sie im Park stehen und Cass setzte sich auf eine Bank. Sie lehnte sich zurück und sah in den Himmel. Plötzlich erschienen hunderte Sternschnuppen am Nachthimmel.
"Schau! Sternschnuppen." Josh setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm.
"Wünsch dir was." Cass lächelte ihn selig an.
"Ich hab schon alles, was ich mir je gewünscht habe." Damit gab sie ihm einen zärtlichen Kuss. Das war der perfekte Abschluss, eines perfekten Tages.
24. Kapitel
"Was machen wir mit deinem Bruder?" Josh ließ sich in seinen Ledersessel fallen und sah grimmig den Boden an.
"Ich weiß es nicht." Cass setzte sich auf seinen Schoß und legte ihre Arme um seinen Hals.
"Er tut mir so Leid. Stell dir vor du liebst jemanden und der wird getötet, weil er dir helfen wollte." Er schüttelte den Kopf.
"Sylvester hatte früher schon menschliche Frauen. Aber bei keiner von ihnen war er so am Boden zerstört, nachdem sie gestorben war." Nur ein Wort kam ihr in den Sinn, das diese Gefühle beschreiben konnte.
"Liebe." Mehr sagte Cass nicht. Sylvester tat ihr unheimlich Leid, auch wenn sie ihn nie richtig kennengelernt hatte. Jetzt war er nur noch ein Tier, das in Ketten im Keller lag und Tag ein Tag aus nach Maya schrie oder stumm vor sich hin vegetierte. Liebe konnte eine Erfüllung sein, aber auch ein schmerzlicher Fluch.
"Meine Mutter wird sich freuen, dass ihr Sohn wie ein Tier in Ketten gehalten werden muss." Cass blinzelte ihn verwundert an.
"Deine Mutter kommt?" Er nickte feierlich.
"Ich hab sie vorhin angerufen. Vater bleibt in Italien, aber meine Mutter und meine jüngste Schwester kommen auf jeden Fall." Sie runzelte die Stirn, als ihr auffiel, wie wenig sie doch über ihn wusste.
"Wie groß ist deine Familie eigentlich?" Josh sah nach oben an die Decke und überlegte.
"Da wir unsterblich sind, ist unserer Familie recht groß. Lass mich überlegen. Meine Eltern, Tanten, Onkel, fünf Brüder, vier Schwestern, fünf Nichten und drei Neffen,..." Cass sah ihn sprachlos an.
"Meine Eltern haben da noch wenig Kinder. Ich kenne Rudel mit über dreißig Kindern." Cass wurde sichtlich blass. Er erinnerte sich, dass sie keine Kinder bekommen konnte und nahm sie fest in den Arm.
"Keine Sorge. Meine Brüder werden sicher mehr als genug Kinder in die Welt setzen. Und die Jungs werden auch nicht lange brauchen, um unser Rudel zu vergrößern." Leicht getröstet lehnte sie sich an ihn.
Trotz seiner Worte hoffte er inständig, dass er mit Cass Kinder bekommen konnte. Normalerweise wurde das Rudel an den Sohn weitergegeben. So war es bis jetzt immer Tradition gewesen. Außerdem hatte Cass bis auf ein Mal nur menschliche Partner gehabt. Wölfe und Menschen konnten sich nicht fortpflanzen. Was ihn irritierte war ihre Fehlgeburt. Sie war definitiv von einem Wolf geschwängert worden, hatte es aber durch einen Unfall verloren. Wäre dieser Sturz nicht gewesen, hätte sie dann ein gesundes Kind zu Welt gebracht? Als Derek erwähnt hatte, dass Cass der Bastard von Carla und einem Menschen gewesen sein sollte, hatte er auch erst gezweifelt, aber dann den Worten geglaubt. Jetzt wusste er, dass Derek gelogen hatte und Cass ein vollwertiger Wolf war. Wenn auch ohne Marke. Er hatte sie überreden wollen, die Tabletten, die ihren Duft unterdrückten, abzusetzen. Aber sie hatte sich strickt geweigert.
Außerdem waren sie nun
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