Woelfe der Macht
sehr bemühen, wieder auf die Beine zu kommen.
»Sie ist eine ausgezeichnete Schwimmerin. Sie wird schon längst wieder aus dem Wasser heraus sein.« Alex sah sich wütend zu Josh um.
»Du Hurensohn! Du weißt gar nichts! Sie ist viel zu geschwächt, um sich wieder an Land zu kämpfen!« Josh kniff seine Augen zusammen.
»Wie meinst du das?«
»Derek ist vorgestern in ihr Hotelzimmer eingebrochen und hat auf sie eingestochen. Zwei Mal. Sie wäre beinahe gestorben.« Josh wurde blass.
»Wieso hat mir das niemand gesagt?« Alex sah ihn verächtlich an.
»Wenn du dich etwas mehr unter Kontrolle hättest, würdest du jetzt mit Cass zuhause sitzen und sie hätte Gelegenheit gehabt, es dir zu erzählen.«
»Sie wollte nicht mit dir weg?« Alex stieß ein freudloses bitteres Lachen aus.
»Sie wollte dir noch eine Chance geben.« Als er die ersten Sirenen hörte, stieß er Josh zurück und sagte giftig: »Du bist an allem Schuld. Du und ihre Dickköpfigkeit!« Damit ließ er den Kopf sinken und ging wieder zur Brüstung, um zu sehen, ob er irgendwo etwas von ihr entdeckte.
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30. Epilog
Josh sah durch die Windschutzscheibe seines Wagens und konnte nur Schnee erkennen. Weit und breit war alles Weiß. Wie war er nur auf die blödsinnige Idee gekommen, ausgerechnet im tiefsten Winter Richtung Norden zu fahren?
»Verdammt!« Nachdem niemand Cassandra gefunden hatte, weder tot noch lebendig, hatte die Polizei nicht mehr sehr zuversichtlich gewirkt. Sie waren der Meinung, dass durch die starke Strömung die Leiche wahrscheinlich bereits ins Meer gespült worden war und jede weitere Suche sinnlos wäre.
Also hatten sich Josh und seine Männer aufgemacht, um nach ihr zu suchen. Wäre sie an Land gekommen, hätte sie schon längst bescheid gegeben, dass alles in Ordnung war und so sank die Hoffnung mit jedem neuen Tag. Schließlich hatten alle im Rudel einsehen müssen, dass Cassandra nicht wieder kommen würde.
Nach der Beerdigung eines leeren Sarges war er auf dem Weg in die Hütte von Cassandras Pflegeeltern. Sie hatte die Hütte früher ein paarmal erwähnt und immer davon geschwärmt, welche schönen Erinnerungen an ihre Kindheit dieser alte Bau innewohnte.
Das war seine letzte Verbindung zu Cassandra. Hier konnte er sich in aller Ruhe von ihr verabschieden. Die anderen Rudelmitglieder verdrängten die Tatsache einfach und machten ganz normal weiter, aber an Joshs Gewissen nagte immer noch der Umstand, dass er sie betrogen hatte und sie deswegen ausgezogen war.
Wäre sie im Herrenhaus geblieben, wäre es nie so weit gekommen. Alexej hatte im direkt nach dem Unfall bei der Brücke gesagt, dass Derek sie schon im Hotel angegriffen und fast getötet hätte. Das wäre nie passiert, wenn sie bei ihm gewesen wäre.
Durch diese Verwundung war sie anschließend wahrscheinlich zu schwach gewesen, um sich an Land zu kämpfen, wenn sie den Aufprall auf das Wasser überhaupt überlebt hatte. Wenn sie durch den Sturz ihr Genick gebrochen hätte und anschließend ins Meer gespült worden wäre, könnte selbst eine Unsterbliche sterben, wenn ein Hai oder ein anderes Wesen sie in die Fänge bekam. Irgendwo hier muss sie doch sein.
Plötzlich kam der Wagen von der Fahrbahn ab und rutschte einen Abhang hinunter. Etwa auf der Hälfte des Abhangs krachte das Auto gegen einen Baum oder einen großen Felsen. Josh wusste es nicht mehr. Sein Kopf wurde beim Aufprall gegen das Lenkrad geschleudert und er verlor sofort das Bewusstsein.
Als er wieder zu sich kam, war dunkelste Nacht. Durch den Schneesturm konnte er nichts weiter ausmachen, als die Motorhaube. Laut fluchend machte er sich von seinem Gurt los und suchte nach seinem Handy. Kein Empfang! Das war nicht sein Tag.
Er sah sich noch einmal um und überlegte, was er jetzt tun könnte. Einfach im Wagen bleiben, bis der Sturm nachließ? Nein. Dank des Schneesturms wäre er im Handumdrehen eingeschneit und würde erfrieren. Im schlimmsten Fall mehrmals. Allerdings sah die zweite Möglichkeit genau so schlecht aus: Draußen erfrieren. Er seufzte resigniert und zog sich seine Jacke über, die er auf dem Beifahrersitz hatte liegen lassen. Während der Fahrt hatte er die Heizung angehabt und außerdem störte ihn das dicke Material beim Fahren, weswegen er sie schon vor Beginn der Fahrt ausgezogen hatte. Mittlerweile war sein Körper recht ausgekühlt. Wie lange war er eigentlich bewusstlos gewesen?
Er öffnete mit etwas Mühe die Wagentür und stieg aus dem Auto. Der
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