Wölfe der Träume (German Edition)
abgeregt, wie er gehofft hatte.
»Alex! Ich werde nie ein Kind bekommen. Weder von dir noch von jemand anderem.« Diese Eröffnung überraschte ihn. Wie konnte sie für die Zukunft sprechen? Nicht einmal er wusste, was passieren würde.
»Warum?«
»Ich hab mich sterilisieren lassen. Ich kann keine Kinder bekommen.«
»Du hast was?« Ann sah ihn selbstbewusst an.
»Ich wollte nie ein Kind, aber ich wollte meinen Spaß. Und das war die perfekte Lösung für mich.« Außerdem wurde sie hirnlos, wenn jemand die drei Worte sagte. So hirnlos, dass sie alles vergaß, auch Kondome. Für die Pille trank sie wahrscheinlich zu viel Alkohol, vor Spritzen hatte sie Angst und der Rest war auch mit Problemen und Unannehmlichkeiten behaftet.
»Man sieht ja, wo dich dieser Spaß hingebracht hat.« Sie kniff Ihre Augen zusammen.
»Das war mein Lebensstil. Wenn ich einmal eine Beziehung habe, bin ich monogam und springe nicht gleich mit dem nächsten Mann ins Bett, der mir über den Weg läuft.« Sie stieß ihn mit den Händen gegen die Brust. »Entweder du vertraust mir, oder du lässt es bleiben. Ich hab auf diese Scheiße keine Lust mehr.« Sie stieß ihn wieder gegen die Brust. »Ich will meine Freiheiten. Ich will keine Kinder. Ich will meine Weiberabende. Entweder du akzeptierst das, oder ich bin weg.« Er nahm ihre Hände in seine und zog sie näher zu sich.
»Ich will dich nicht verlieren. Aber du bist so hübsch ...«
»Und du hast Angst, dass ich dich wie Irina damals einfach betrüge und dann verlasse?« Sein Gesichtsausdruck war grimmig.
»Ja.« Sie befreite ihre Hände und legte sie an seine Wangen.
»Ich liebe dich, und wenn mir etwas an unserer Beziehung nicht passt, dann sage ich es und du kannst den Fehler abstellen.« Er leichtes Grinsen stahl sich auf seine Züge.
»Also bin ich der Einzige, der Fehler macht?« Sie verdrehte die Augen.
»Männer sind immer die, die Fehler machen.« Sein Grinsen wurde deutlich breiter.
»Was mach ich nun eigentlich mit der Hochzeitsreise?« Ann bekam große Augen.
»Du hast eine Hochzeitsreise geplant?« Grinsend zuckte er mit den Schultern.
»Eine Honeymoon-Suite auf den Bahamas. Aber da wir nicht heiraten, werde ich sie wohl oder übel absagen müssen.« Die kleine Blondine quiekte überraschend laut auf und warf sich regelrecht auf seinen Schoß.
»Wir können doch auch einfach so fahren. Urlaub. Nur wir beide. Meer, Strand, Sonne, Sex.« Er beugte sich vor und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
»Der letzte Punkt gefällt mir eigentlich am besten.«
19. Kapitel
Evan warf sich auf seinem Bett hin und her und doch fand er keine Ruhe. Warum geisterte ihm diese Frau die ganze Zeit durch den Kopf? Was hatte er verbrochen, mit so etwas wie Sehnsucht bestraft zu werden? Er blieb auf dem Rücken liegen und starrte an die Decke.
Egal was er in den letzten Tagen versucht hatte, es vermochte ihm keine Zerstreuung zu bieten. Selbst die hübschen Frauen in seiner lieblings-Tabledancebar konnten ihn nicht reizen. Und das er schon seit Wochen keinen Sex mehr gehabt hatte, war nur schwer für ihn zu ertragen. Der Incubus in ihm verlangte geradezu nach Sex. Und doch kam ihm immer wieder ihr Bild in den Sinn, wenn er eine Andere ansah.
Mittlerweile befürchtete er schon, seine Manneskraft verloren zu haben, da sein kleiner Freund nicht einmal in der ganzen Zeit bei einer anderen Frau gezuckt hatte. Nur in seinen Träumen, wenn er Detty nackt vor sich sah und davon fantasierte, mit ihr zu verschmelzen, reagierte sein Schwanz mit einer ausgewachsenen Erektion.
Auf dem Nachttisch neben ihm vibrierte sein Handy und er runzelte verwirrt die Stirn. Wer um alles in der Welt rief um diese Uhrzeit an? Erst als er Dettys Namen auf dem Display sah, beschleunigte sich sein Herzschlag und er spürte, wie sich ein leichter Schweißfilm auf deiner Stirn bildete. Er räusperte sich und nahm dann das Gespräch an.
»Ja?« Er klang unfreundlicher als beabsichtigt. Obwohl ... Sie hatte sich über eine Woche nicht bei ihm gemeldet. Da konnte man etwas sauer sein.
»Hier ist Detty. Ich bin wieder zurück und wir können uns morgen wegen der Aktion zusammensetzen. Sei bitte gegen 20 Uhr bei mir im Büro.« Damit legte sie auf. Verwirrt sah er sein Handy an. War das alles? Sie befehligte ihn in ihr Büro und dann legte sie einfach auf? Was bildete sie sich ein? Und warum zum Teufel hatte sie so niedergeschlagen geklungen?
Am liebsten hätte er sein Handy gegen die Wand geworfen, aber
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