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Wölfe der Träume (German Edition)

Wölfe der Träume (German Edition)

Titel: Wölfe der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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Detty ihn anlächelte, sehr vertraut. Doch bevor er irgendetwas Dummes tun konnte, drückte sie ihm schon die Kleiderhülle in die Hand und deutete auf das Badezimmer.
    »Du kannst dich dort umziehen.« Wütend starrte er den Wachmann an und als dieser die Frechheit besaß erneut zu grinsen, musste er sich stark zurückhalten, um ihm nicht an die Kehle zu gehen. Mit einem Ruck drehte er sich um und verschwand im Badezimmer.
    Sein Wolf stemmte sich gegen die Beleidigung und wollte ihn dazu bringen wieder hinaus zu gehen und Detty einfach zu nehmen, aber das würde ihn nicht weiter bringen. Und selbst sein innerer Incubus, dieser elende Verräter, tat nichts, um das leidenschaftliche Gemüt des Wolfes abzukühlen. Wenn das so weiter ging, würde er irgendwann eine riesen große Dummheit anstellen.
    Seufzend öffnete er die Kleiderhülle und sah sich einem schicken dunkelgrauen Anzug gegenüber. Was stimmte mit seinen Sachen nicht? Aber dann dämmerte es ihm langsam. Dieses Bordell war für die etwas zahlungskräftigere Kundschaft ausgelegt. Wenn er dort in Jeans und Shirt erschien, würden sie ihn gar nicht erst bis zu den Mädchen kommen lassen. Also ergab er sich in sein Schicksal und zog sich um.
    Selbst das Krawattenbinden hatte er noch nicht verlernt. Er hielt seinen Kamm, den er immer in seiner Hosentasche bei sich trug, unter das laufende Wasser und fuhr sich dann damit durch das Haar, um es elegant aussehen zu lassen. Ganz akzeptabel.
    Er drehte sich wieder zur Tür um und verließ das Bad. Detty hatte ihn nicht gehört und brütete immer noch über den Plänen, als würde sie sich jedes Detail einprägen wollen. So beobachtete er sie eine ganze Weile, bis sie schließlich zuerst auf ihre Uhr und dann zu ihm sah. Und ja. Die Überraschung in ihren Augen war wie Balsam für sein Ego. Er fühlte sich in dem Anzug zwar wie ein Pinguin, aber wenn er das anerkennende Leuchten in ihren Augen sah, vergas er diese Unannehmlichkeit ganz schnell wieder. Er nahm er sich vor, vielleicht öfter mal einen zu tragen.
    Sie räusperte sich und er konnte sehen, dass sie große Mühe hatte, den Blick von ihm abzuwenden. Dann murmelte sie: »Du musst vorsichtig sein. Nudge weiß ganz genau, dass ich meine Schwester befreien will.« Er nickte. Er war auf alles vorbereitet.
     
    Er betrat das große Haus durch eine Hintertür und gab dem Diener seinen geborgten Mantel. Dann wurde er weiter in einen großen Vorraum begleitet, wo mehrere Frauen auf Sofas und Sesseln verteilt saßen und sich unterhielten. Sie sahen alle gut gepflegt und sexy aus, schienen ihren Job gern auszuführen. Und doch wusste er, dass das alles nur gespielt war. Die Mädchen wurden unterdrückt und misshandelt. Eine kleine Brünette saß etwas abseits am Fenster und sah abwesend hinaus. Sie sah Detty nicht wirklich ähnlich, aber man erkannte sofort, dass sie von ein und dieselbe Art waren. Eine füllige Dame in einem viel zu engen Kostüm kam auf ihn zu und reichte ihm die Hand.
    »Herzlich willkommen. Wonach steht ihnen der Sinn? Etwas Exotisches, etwas Romantisches oder lieber etwas Feuriges? Unsere Mädchen sind sehr vielseitig.« Er sah die anderen Frauen an, die ihn neugierig musterten.
    »Unschuldig gibt es nicht mehr, oder?« Die Frau lachte laut auf.
    »Nein. Damit können wir ihnen leider nicht dienen. Aber wir haben ein Mädchen, dass dem sehr nahe kommt.« Sie deutete mit dem Kopf zum Fenster.
    »Selana. Komm her und stell dich vor.« Das Mädchen sah erschrocken auf und betrachtete Evan ängstlich. Nach einem kurzen Moment des Zögerns verließ sie ihren Fensterplatz und kam näher. Sie war zierlich und wirkte wie eine Porzellanpuppe.
    »Mein Name ist Selana. Ich ...« Evan sah die füllige Frau wieder an.
    »Die ist perfekt.«
     
    Detty wartete ungeduldig in der Seitengasse und starrte immer wieder zum Fenster hinauf. Was dauerte da so lange? Evan hätte schon längst das Zeichen geben müssen. Plötzlich zersprang über ihr die Fensterscheibe und Glas regnete auf sie herab. Keinen Moment später sah sie, wie ihre Schwester aus dem Fenster gehoben wurde.
    »Fang sie auf!« Das war irgendwie anders geplant gewesen. Die Nymphe fiel das kleine Stück und stieß einen kleinen Schrei aus, landete aber sicher in Dettys Armen.
    »Verschwindet! Lauft weg!« Verwirrt sah sie nach oben. Evan hatte eine blutende Wunde an der Stirn und wirkte geschwächt. Was war da passiert?
    »Los komm schon Evan!«
    »Verdammt! Hör wenigstens ein Mal auf mich und geh.«

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