Woher, wohin, was ist der Sinn?
Augenblicke in deinem Leben, da kommt dir das eigentlich Alltägliche und Vertraute plötzlich ganz komisch vor, irgendwie fremd und unbegreiflich: Bei Tage der Himmel, die Sonne, das Meer, die Berge und Bäume – in der Nacht der Mond und die Sterne im Weltall. Du findest das alles nur merkwürdig. Auch das, was die Menschen erfunden und gemacht haben: Häuser und Autos, Schiffe und Fahrräder, Kleidung und Möbel, Bleistifte und Fußbälle. Die Lebewesen, die du kennst und eigentlich normal findest, sind plötzlich wie unbekannt: Kühe und Spatzen, Schweine und Katzen, Affen und Ameisen, Giraffen und Kohlmeisen. Und dann die Namen und Wörter für all das: A-ben-teu-er-rei-se und Ze-bra-strei-fen. Sogar die anderen Menschen, sogar du selbst erscheinst dir fremd und du fragst dich: Was soll das alles? Warum ist das so und nicht anders? Ist das vielleicht alles nur Zufall und ohne Sinn?
Warum? Diese Frage stellst du, seitdem du sprechen kannst und eigentlich schon vorher: Warum ist das so? Warum heißt das so? Warum musste das passieren? Die Welt, die Sprache und die Ereignisse, alles stellt der Mensch bereits als Kind infrage. Und dieses Fragen wird kein Ende haben bis zum Ende seines Lebens. Und der Tod ist eines der größten Fragezeichen im Leben.
Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf der Erde, das fragt und auch weiß, dass er fragt. Der Mensch ist neugierig – ein Denker und Sucher. Er kann sich wundern über alles, staunen oder erschrecken, warum etwas gerade so ist und nicht anders – und sich fragen, warum es überhaupt ist.
Hinter aller Neugierde, hinter allem Wunsch, zu staunen und zu verstehen, steckt ein unstillbarer Drang, eine Sehnsucht nach Sinn. Um zu leben, braucht der Mensch wenigstens eine kleine Portion Sinn. Die Frage nach dem Warum wird zur Frage nach dem Wozu. Und die Fragen lauten dann: Wozu lebe ich? Worin finde ich Sinn, was ist für mich sinnvoll, was ist der Sinn meines Lebens?
Auf der Suche nach dem Sinn: Wozu lebe ich?
Wenn du über den Sinn deines Lebens nachdenkst, geht es nicht nur um die nächsten Tage, Wochen oder Monate. Es geht um dein ganzes Leben, von der Geburt bis zum Tod und darüber hinaus, um deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Deine Antwort auf die Frage nach dem Sinn wirkt sich auf dein Leben aus, auch auf die nächsten Tage, Wochen oder Monate.
Mit der Frage nach dem Sinn des Lebens ist es wie mit allen großen Fragen: Jede Antwort darauf weckt neue Fragen. Sie ist wie ein Schneeball, der einen Berg herunterrollt und eine Lawine auslöst. So kommt die Frage nie zu einem Ende. Jede Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ist aber auch wie ein Mosaikstück in einem Kaleidoskop, das zusammen mit anderen ein wunderbares Muster ergibt. Wir müssen das Kaleidoskop des Lebens nur schütteln, es gegen den Himmel halten und staunend hindurchschauen.
Versuche doch einmal, dein Mosaikstück in Worte zu fassen. Stell dir vor: In diesem Augenblick kommt ein kleines Kind zu dir und fragt dich: Warum bin ich auf der Welt? Was ist deine Antwort?
DU BIST AUF DER WELT, UM
Du kannst auch einmal eine kleine Umfrage durchführen. Frage deine Eltern oder andere Erwachsene, deine Freunde und Freundinnen: Was ist für dich der Sinn des Lebens? Vergleiche die verschiedenen Antworten! Warum kommen die anderen gerade auf ihre Antworten?
Immer schon haben die Menschen über diese große Frage nachgedacht und kluge Antworten darauf gefunden. Ganze Bücher wurden darüber geschrieben, doch niemand hat eine letzte Antwort gefunden. Was erwachsene Dichter und Denker antworteten, habe ich für dich hier zusammengefasst. Was könnte deine Antwort sein? Was gefällt dir gar nicht? Kreuze drei, zwei, ein oder kein Kästchen an: Je besser es dir gefällt, desto mehr Kästchen!
Der Sinn des Lebens ist:
nach dem Sinn des Lebens zu fragen und ein Leben lang danach zu suchen.
das Leben voll auszukosten, jeden Augenblick zu genießen, die Lebensfreude zu spüren, jeden Tag zu nützen, bewusst zu erfahren und zu gestalten.
die Schönheit und Wahrheit in dem zu erfahren, was von Menschen geschaffen wurde: zum Beispiel in einer Geschichte, einem Bild oder einer Musik.
das Leben im Zusammenhang von etwas Größerem zu erfahren, sich selbst als Teil von einem Ganzen zu verstehen, das mehr ist als das eigene Leben.
und bleibt ein Rätsel, das wir nicht lösen können, ein ewiges Geheimnis, das uns aber Tag für Tag beschäftigt.
dafür zu sorgen, dass das wunderbare
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