Woher, wohin, was ist der Sinn?

überlegt, was »Ewigkeit« wohl bedeuten könnte und wie er sich das Leben Gottes in Ewigkeit vorstellen kann. Ewigkeit, kannst du dir das vorstellen? Wenn du möchtest, schließe einmal die Augen und versuche, dir Ewigkeit vorzustellen.
    Jede Antwort ist der Anfang einer neuen Frage
    Gregor hat dann als Antwort auf seine Frage formuliert: »Gott lebt nicht so wie wir Menschen, sein Leben ist ein anderes. Ich stelle mir Gott als Geist vor, der in den Herzen der Menschen für immer wohnt. Und die Menschen wohnen nach dem Tod bei Gott. Ich kann mir allerdings nicht richtig vorstellen, dass Gott schon immer da war und immer da sein wird. Darüber muss ich noch weiter nachdenken.«

    Gregor hat eine Antwort gefunden, die ihn zufriedenstellte. Vielleicht hast du eine andere Antwort gefunden. Was hältst du von Gregors Antwort? Gregor hat gleichzeitig mit seiner Antwort auch eine neue Frage entwickelt, über die er nachdenken möchte. Vielleicht geht es dir ähnlich. Antworten bringen häufig neue Fragen hervor. Antworten finden und neue Fragen stellen, das kann sehr spannend sein.
    Stefanie ist nach einiger Zeit des gemeinsamen Nachdenkens zum Ergebnis gekommen, dass ihr die Frage »Werde ich immer Antworten auf meine Fragen finden?« gar nicht mehr so wichtig ist. Vermutlich lag das daran, dass sie nun weiß, wie sie mit Fragen umgehen und wie sie nach Antworten suchen kann. Den anderen Kindern ging es ähnlich und sie haben festgestellt: Je spannender die Frage war, über die wir uns unterhalten haben, desto neugieriger gingen sie auf die Suche nach Antworten. Darum formulierte Stefanie am Ende ihre Frage neu: »Werde ich immer Fragen haben, die mein Leben spannend machen?« Manuel fragte: »Werde ich immer spannende Fragen finden?« Und Gregor fragte: »Welche Fragen werde ich stellen in meinem Leben und wie werden sich die Fragen verändern?«
    Wenn dich Gregors Frage auch interessiert, dann kannst du ein Tagebuch deiner Fragen und Antworten anlegen. Du wirst sicher immer wieder gerne darin lesen und kannst erkennen, wie sich deine Fragen und Antworten im Laufe deines Lebens verändern.

    ZUM WEITERDENKEN UND WEITERFRAGEN:
     
    Zum Abschluss habe ich einen Buchtipp für dich. In dem Buch »Hallo, ist da jemand?« von Jostein Gaarder geht es auch um Fragen und Antworten. Zwei Kinder, die sich auf außergewöhnliche Weise kennengelernt haben (wie das war, verrate ich dir jetzt nicht), rätseln über den Ursprung der Welt und des Lebens und sie stellen auch Fragen nach Gott. Dabei wird deutlich, wie wichtig gute Fragen sind. Mika, einer der beiden, kommt aus einer Gegend, in der es üblich ist, sich zu verneigen, wenn gute Fragen gestellt werden. Man verneigt sich allerdings nur bei guten Fragen, nicht bei guten Antworten. Denn, so Mika: »Eine Antwort ist immer ein Stück des Weges, der hinter dir liegt. Nur eine Frage kann dich weiterführen.«

REINHOLD BOSCHKI
Wann hat die Zeit angefangen und wann hört sie wieder auf?

    Die Zeit ist eine sehr seltsame »Sache«: Sie kommt und vergeht, sie tickt in der Uhr und klingelt im Wecker, sie läuft uns davon und manchmal bleibt sie scheinbar stehen. Hin und wieder haben wir Zeit, oft haben wir keine Zeit. Man kann sich Zeit lassen oder es ist höchste Zeit. Es gibt Zeiten der Langeweile und Zeiten im Stress.
    Immer wieder sprechen wir über sie oder manchmal sogar mit ihr: »Ach, du liebe Zeit!« »Es ist Zeit, ins Bett zu gehen.« »Ich habe jetzt keine Zeit.« »Du hast die Zeit vergessen.« »Denk an die Zeit.« »So eine blöde Zeit.« »Wenn ich mal Zeit habe ...«
    Doch was genau ist die Zeit? Woher kommt sie? Hat die Zeit einmal angefangen und hört sie vielleicht wieder auf? Warum gibt es abgemessene Zeit?
    Um solche und andere Zeitfragen zu beantworten oder wenigstens um die Fragen besser zu verstehen, ist es lohnend, sich einmal Zeit zu nehmen und über die Zeit nachzudenken.

    Was ist Zeit?
    Die Zeit begleitet uns ständig. Selbst wenn wir uns im Dunkeln verstecken oder unter die Bettdecke kriechen, ist sie da. Wir können sie nicht loswerden und sie nicht abschütteln. Im Leben gibt es sehr unterschiedliche Zeiten: Wir kennen Arbeitszeit, Schulzeit, Urlaubszeit, Freizeit, glückliche und traurige, schöne und weniger schöne Zeit. In schönen Momenten wünschen wir uns, dass die Zeit nie vergehen würde oder dass wir die Zeit festhalten könnten.

    Zeitforscher sagen: Die Gegenwart ist nur ein ganz, ganz kurzer Augenblick  – nur wenige Bruchteile einer