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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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erstarrte.
    »Ich wusste immer, dass du das Zeug dazu hast, Kleines.«
    »Dad!«, rief Jo ungläubig und sah ihren Vater, schwer auf eine Krücke gestützt, auf sich zukommen. Er grinste übers ganze Gesicht. Neben ihm stand Nina und lächelte stolz. Jo stürmte auf Charlie zu und umarmte ihn heftig und mit feuchten Augen, sodass sie feuchte Flecke auf seiner Jacke hinterließ. Beobachtet von den ehrfürchtig schweigenden Zuschauern, lächelte sie ihrer Mutter zu. Im nächsten Moment begann das Publikum zu applaudieren.
    »Geh schon. Geh, du musst dich um dein Pferd und deinen Jockey kümmern«, sagte Charlie barsch, um seine Gefühle zu verbergen. Jo küsste ihre Mutter, die ebenfalls sehr gerührt war.
    »Ich liebe euch beide über alles«, rief Jo und rannte lachend los, um Damien zu begrüßen.
    Dieser lenkte gerade den schwitzenden Let’s Talk vom Feld. Auch sein Gesicht war nass und außerdem mit Schweiß und Schlamm bedeckt, doch seine Augen blitzten triumphierend. Erschöpft, aber überglücklich, sprang er aus dem Sattel und grüßte Jo mit der Gerte. Seine verletzten Rippen waren vergessen, als die Blitzlichter aufflammten und man ihm Mikrofone unter die Nase hielt. Jo wollte nach den Zügeln greifen, machte aber erschrocken einen Satz zur Seite, denn Kurt, puterrot vor Zorn und nach Alkohol stinkend, kam auf sie zugerannt und machte Anstalten, sich auf sie zu stürzen.
    »Du elende Schlampe, du hast dem Pferd vor dem Rennen etwas gegeben. Du verlogene elende Kuh … Dein verblödeter Jockey hat vom Reiten keine Ahnung. Er hat Valiant absichtlich den Weg abgeschnitten. Das hast du selbst gesehen! Alle haben es gesehen. Das ist Schiebung. Ich werde mich beschweren«, brüllte er, außer sich vor Zorn und Enttäuschung, und holte mit einem linken Haken nach Jo aus. Phillip schob sie rasch zur Seite und stellte sich schützend vor sie, wodurch er den Schlag ins Gesicht bekam.
    »Verdammter Bastard«, kreischte Kurt und wollte Phillip an den Kragen. Er tobte, weil es ihm nicht gelungen war, Damien vor dem Rennen außer Gefecht zu setzen. Sofort packten Sicherheitsleute die beiden Männer und brachten sie, aufmerksam beobachtet von Reportern und Kameraleuten, weg.
    Vor Freude über den Sieg und erschrocken über diesen Angriff, hatte Jo weiche Knie, als sie zu Let’s Talk hinüberging, der stolz die Decke des Siegers trug. Sie streichelte ihr Pferd und bedankte sich für seinen Mut. Anschließend umarmte sie Damien.
    Kurz vor der Preisverleihung kehrte Phillip zurück.
    »Ich hatte schon Angst, du müsstest die Nacht in einer Zelle verbringen«, flüsterte Jo erleichtert. »Hat er dir sehr wehgetan?«
    »Nur ein Kratzer«, erwiderte Phillip und bewegte vorsichtig den Kiefer. »Wie kann man nur bei einem wichtigen Rennen wie diesem derart die Beherrschung verlieren? Die Rennvereinigung wird ihn sicher auf Lebenszeit sperren. Die haben Kurt dort nämlich schon seit einer Weile auf dem Kieker. Er und ein paar Spießgesellen, deren Namen wohl nie ans Licht kommen werden, haben sich einiges einfallen lassen: Doping, Wettbetrug, Bestechung … und Überfälle auf Jockeys«, fügte er spitz hinzu. »Unser Freund Kurt ist ein vielseitiger Mann.«
    Alle versammelten sich zur Preisverleihung, und Jo griff nach Phillips Hand.
    »Ich liebe dich und möchte, dass du gemeinsam mit mir den Pokal entgegennimmst.«
    Strahlend vor Stolz folgte Phillip den anderen aufs Podium und stellte sich neben Damien und Hope hinter Jo und die Mitbesitzer von Let’s Talk. Nachdem Jo – Phillip, Elaine und ihre Eltern an ihrer Seite – den begehrten Pokal mit den drei Henkeln überreicht bekommen hatte, war sie glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben. Let’s Talk ließ die ganze Zeremonie ungerührt über sich ergehen und wedelte nur mit dem Schweif. Zuletzt trat Charlie nach vorn, und Jo glaubte, das Herz würde ihr vor Freude zerspringen.
    »Viele von Ihnen sehen in Jo nur die Tochter, die eine erfolgreiche Karriere als Fotomodell aufgegeben hat, um die Kingsford Lodge zu übernehmen, weil ihr Dad einen kleinen Zusammenstoß mit einem Baum hatte«, begann Charlie langsam, aber seine Worte waren deutlich zu verstehen. Die Zuschauer kicherten betreten, nicht wissend, was sie von dem Mann erwarten sollten, um den sich so viele Gerüchte rankten.
    »Ich erkenne in Jo eine ausgesprochen mutige, liebevolle und hartnäckige junge Frau. Sie sind heute Zeugen bei der Verwirklichung ihres größten Traums geworden, und niemand könnte stolzer

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