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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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genoss Let’s Talk die volle Anteilnahme der Menge. Besorgt betrachtete Jo Damien durch ihr Fernglas, der während der Darbietungen des Pferdes ruhig sitzen blieb. Dann schleuderte Let’s Talk ein letztes Mal die Mähne, und Pferd und Reiter gesellten sich zu den anderen dreiundzwanzig Teilnehmern an den Start.
    Jo hatte Startposition zwanzig gezogen, was einen eindeutigen Nachteil für Let’s Talk bedeutete. Allerdings vertraute sie darauf, dass er sich dank seiner langen Schritte und seiner guten Kondition in der Mitte des Feldes behaupten würde.
    »Wir können nur beten, dass Damien nicht die Nerven verliert. Er sieht ziemlich blass aus«, flüsterte Jo Phillip ins Ohr und kaute nervös an ihren Nägeln. Der Überfall auf ihren Jockey machte ihnen noch immer schwer zu schaffen.
    »Wenn sie alles wie immer machen …« Phillip klopfte Jo auf die Schulter. Sie hielt den Atem an, als sich die Startmaschine hinter dem letzten Pferd schloss.
    Begleitet von den lauten Rufen der Menge, stürmten die vierundzwanzig Pferde los. Die Luft schien zu knistern. Jo drückte die Daumen und beobachtete, wie die Pferde die Gegengerade entlangpreschten. Gemeinsam mit den übrigen Zuschauern feuerte sie Let’s Talk und Damien an. Ruby Red kämpfte mit Valiant um die Führung, während Damien auf Let’s Talk weit hinten im Feld zurückgeblieben war. Als die Pferde zum ersten Mal den Zielstrich passierten, löste sich Let’s Talk aus dem Gewühl und rückte auf den fünften Platz vor. Er kam auf der Außenbahn langsam näher an die Führenden heran, doch der Abstand zwischen ihm und dem nächsten Pferd betrug noch immer anderthalb Längen. Die Menge war verstummt, als die Pferde sich von der Haupttribüne entfernten. Kurz wandte Jo den Blick von den Tieren ab, als ein Jubelruf ertönte und zwei rot gewandete Rennbahnmitarbeiter zum Scherz um die Wette über die Ziellinie liefen. Dann starrte sie wieder durch das Fernglas auf das Pferd am äußeren Rand der Bahn. Der Schweiß rann ihr den Rücken hinunter. Let’s Talk holte rasch auf.
    »Eine gewaltige Kraftanstrengung von Let’s Talk, doch er ist zu weit zurück, während Valiant in Führung liegt«, rief der Platzsprecher.
    Jo war aufs Äußerste angespannt, als die Pferde die letzte Kurve umrundeten und auf die Zielgerade einbogen. Das Johlen der Zuschauer war ohrenbetäubend. Inzwischen hatte Let’s Talk sich auf den vierten Platz vorgearbeitet. Mit langen Schritten preschte er über die Bahn und schob sich auf den dritten Platz vor. Schließlich hatte er sogar den zweiten Platz hinter Valiant erobert. Jo traute ihren Augen nicht.
    »Das ist ein Wunder«, verkündete der Rennkommentator. »Solch eine Kraft … So etwas hat diese Rennbahn noch nicht gesehen. Das Pferd ist nicht aufzuhalten. Wir werden Zeugen eines historischen Augenblicks.«
    Jo stockte der Atem, und die dahingaloppierenden Pferde verschwammen vor ihren Augen. Die beiden Führenden flogen Seite an Seite dahin, und Jo konnte fast hören, wie Damien Let’s Talk zu mehr Tempo antrieb. Das große, mutige Pferd ermüdete zwar allmählich, ließ sich aber nicht unterkriegen. Die Schritte des Tieres wurden länger, und es schob sich weiter nach vorn. Die Menge jubelte.
    Im nächsten Moment ertönte ein Schreckensschrei, denn Dennis Cook hatte Valiant absichtlich auf die Nebenbahn gelenkt, um Let’s Talk abzudrängen. Aber zu spät. Let’s Talk gelang es rechtzeitig, Abstand zu gewinnen, und Valiant geriet durch das Manöver aus dem Tritt.
    Vor den Augen der gesamten Nation streckte der großartige Galopper noch einmal seine kraftvollen Beine, stürmte in einer letzten gewaltigen Anstrengung dem Sieg entgegen und gewann nicht nur knapp, sondern mit unglaublichen anderthalb Längen Vorsprung.
    Let’s Talk überquerte die Ziellinie, und Jo war heiser vom vielen Schreien. Sie ruderte mit den zu Fäusten geballten Händen und konnte kaum fassen, was sie gesehen hatte. Dann fiel sie Phillip um den Hals und küsste ihn. Sie zitterte, und die Tränen liefen ihr übers Gesicht, während ein unbekanntes Pferd namens Double Trouble den zweiten Platz machte. Kiwi Lad wurde Dritter, und Valiant schaffte es hinkend noch auf den fünften Platz.
    »Wir haben gewonnen! Mein Gott, wir haben gewonnen! Wir sind Erster geworden!«, jubelte Jo.
    Sie küsste Phillip auf den Mund und lief die Treppe hinunter, um Pferd und Reiter zu begrüßen. Ihre Knie fühlten sich an wie Gummi. Da hörte sie eine vertraute Stimme und

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