Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
einmal, wie man das anstellt, sonst hätten sie es schon längst gemacht. Haben Sie in letzter Zeit irgendwelche Dämonenhorden gesehen, die die Landschaft verwüsten?“
Er überraschte sie, indem er mit einem Grinsen antwortete. „ Touché . Wenn es kein Dämon ist, den Sie wegen des Höllentors befragen wollen, dann muss es sich um jemanden aus dieser Welt handeln. Sie kennen einen Meister, nicht wahr?“
„Jeder weiß, dass es keine echten Dämonenmeister gibt.“
„Jeder weiß, dass es keine echten Zauberer gibt.“
„Sie reden zu viel.“
„Das macht meinen Charme aus.“ Er rückte näher. „Wirst du uns helfen?“
Eigentlich hätte sie am liebsten Nein gesagt. Herrgott, sie wollte Jiri nicht finden müssen. Und auf die Hölle war sie auch nicht scharf. „Du wolltest es erst nicht tun.“
Er schnaubte. „Ich bin ein egoistischer Mistkerl. Was hast du für eine Entschuldigung.“
„Dass die Idee verrückt ist?“
„Und das ist ein Nachteil, meinst du?“ Er warf einen Blick auf die geschlossene Badezimmertür. „Sie wird sich auf den Weg machen. Sie wird einen Weg finden, ihn zurückzuholen, mit oder ohne meine oder deine Hilfe.“
„Ja, wahrscheinlich.“ Cynna glaubte nicht, dass Lily sich etwas vormachte. Sie wusste, dass die Chance sehr klein war. Aber für ihre Entscheidung war das nicht von Belang.
Wie es wohl war, wenn man jemanden hatte, der einem so viel bedeutete? Und jemandem anderen so viel zu bedeuten?
Rule war ihr nie auf diese Art wichtig gewesen. Sie hatte sich Hoffnungen bei ihm gemacht, das ja. Sie wollte wieder mit ihm zusammen sein, und das nicht nur des überwältigend guten Sex wegen. Himmel, was ein Lupus so alles anstellen konnte … aber das war nicht der einzige Grund gewesen. Sie wollte, dass er sah, wer und was aus ihr geworden war. Dass er es für gut befand. Auch wenn es ihr unangenehm war, das zuzugeben.
Aber Rule war ihr wichtig. Und sie verdankte ihm viel.
Cullen schob sich näher. So nah, dass sie feststellen konnte, dass er sich an diesem Morgen nicht rasiert hatte. Nah genug, dass sie den dunklen Rand um seine Iris sah und den Pulsschlag an seinem Hals. „Abgesehen von der Frage, wie man ein Höllentor öffnet, weißt du mehr über Dis und Dämonen als ich. Unsere Chancen stünden besser, wenn du mit von der Partie wärst.“
„Hat es sehr wehgetan, das laut auszusprechen?“
„Ich bin hart im Nehmen. Das halte ich schon aus.“ Er ließ einen Finger ihren Hals hinunterwandern. „Und, was sagst du?“
Ihr Herz schlug heftig. Und er wusste es, verdammt noch mal. „Bietest du mir Sex im Tausch dafür an, dass ich meine Karriere in die Tonne kloppe, vielleicht sogar im Gefängnis ende?“
Er sah ihr in die Augen und lächelte, und das war noch verführerischer als das Streicheln seiner Finger. „Nimm es als Bonus. Für uns beide.“
Sie trat einen Schritt zurück. Es fiel ihr schwerer, als ihr lieb war. „Habe ich das Wort ‚Idiot‘ auf meiner Stirn stehen?“
Die Badezimmertür öffnete sich. Als Cynna den Blick dorthin wendete, musste sie sich auf die Lippen beißen.
„Hat die Mami dir denn erlaubt, dich zu verkleiden, Süße?“, fragte Cullen.
„Halt den Mund, Cullen.“ Lily schlurfte ins Zimmer.
Cynnas Lippen zuckten. „Tut mir leid, ich hätte dir etwas in deiner Größe besorgen sollen.“
Lily winkte ab. „Unwichtig. Und jetzt melde ich mich ab.“
„Du könntest doch einfach gehen.“ Cynna gefiel die Idee, Lily aus dem Krankenhaus zu schmuggeln.
„Erst brauche ich meine Rezepte. Ich habe keine Zeit für eine Infektion.“ Sie schaffte es bis zum Sessel, setzte sich und streckte die Hand nach der Klingel aus, um die Schwester zu rufen. Dann sah sie Cynna an. „Ich muss jetzt planen, und dazu muss ich wissen, wo du stehst. Das FBI wird nicht in Rules Verschwinden ermitteln. Und sie werden es nicht gut finden, wenn wir dazwischenfunken.“
„Ach nee, sag bloß.“ Cynna runzelte die Stirn. „Eines gibt mir doch zu denken. Bei Ruben hat es sich so angehört, als sei es sicher, dass Rule tot ist, dabei ist er nicht dumm. Er muss doch sehen, dass noch nicht alle Fragen beantwortet sind. Nun, wenn wir ihm unsere Überlegungen mitteilen, wird er vielleicht …“
„Wir werden ihm gar nichts sagen.“
„Wie bitte? Moment mal. Einen Moment. Das war nicht abgemacht. Ich verstehe, warum du misstrauisch bist, aber da liegst du falsch.“
„Du arbeitest schon lange für ihn.“
„Lange genug, um zu wissen, dass er
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