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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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dann zu Hause, auf dem Gut“, sagte er zu Rule. „Wir haben noch eine Menge zu tun, um uns auf das Großtreffen der Clans vorzubreiten.“
    „Wenn Nettie ihm leichte Arbeit gestattet, meinen Sie wohl“, sagte Lily.
    Mit einer lässigen Handbewegung wischte Isen ihren Einwand beiseite. „Er ist einer von den Clanmitgliedern, die am schnellsten heilen. Nettie wird ihm keine lange Bettruhe verordnen – falls du ihn nicht allzu sehr erschöpfst, wenn du ihn erst einmal wieder in den Fingern hast.“ Er kicherte, als er Lilys Gesichtsausdruck sah, und ging zur Tür.
    Dann hielt er noch einmal inne, drehte sich um und sah sie an. „Ich weiß nicht, ob ich es bereits erwähnt habe, aber ich bin verdammt froh, dass mein Thronfolger wieder bei mir ist. Das verdanke ich dir und Cullen und dieser anderen Frau. Ich werde dir nicht danken, denn ich weiß, du hast es nicht für mich getan. Aber du sollst wissen, dass die Nokolai dir dankbar sind. Und ich auch. Dass mein Sohn wieder bei mir ist …“ Tränen schimmerten in seinen Augen. Er blinzelte sie nicht fort, sondern blickte Rule durch sie hindurch an. „Dafür gibt es keine Worte. Keine.“
    Rule war zu verblüfft, um zu antworten, bevor die Tür hinter seinem Vater zugefallen war. Langsam löste sich der Knoten in seinem Hals.
    Offenbar war er nicht der Einzige, der Schwierigkeiten mit den richtigen Worten hatte.
    „Bist du fertig?“, fragte Lily. „Wir haben beschlossen, dich durch die Küche rauszuschmuggeln.“
    „Wir?“ Vorsichtig rutschte er von der Bettkante. Hier und da zwickte es noch, aber das war nichts gegen den stechenden Schmerz in seiner Seite. Er legte die Hand auf den Verband. Der Dämon hatte ihn übel zugerichtet. Nettie hatte ihn zusammengeflickt, während er schlief, aber die Wunde war noch nicht wieder richtig zusammengewachsen.
    „Hier.“ Lily schob ihm einladend den Rollstuhl zu, der morgens gebracht worden war. „Die Küche war Netties Idee. Es war ein Gemeinschaftsprojekt, herauszufinden, wie wir dich am besten von hier wegkriegen, ohne dass die Blutsauger von der Presse Wind davon bekommen. Dein Vater lenkt sie ab, indem er unten in der Lobby so tut, als würde er auf dich warten. Er wird sie beschäftigen, während wir verschwinden.“
    Missmutig musterte Rule den Rollstuhl. „Den brauche ich nicht.“
    „Tu es mir zuliebe. Wenn es nach mir ginge, würdest du noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben.“
    „Wenn es nach mir ginge …“, begann er – und stockte dann, als die Erinnerung wiederkam.
    Als Nettie ihn nach der Operation geweckt hatte, hatte er sich geweigert, im Krankenhaus zu bleiben. „Sie wollte es so“, hatte Lily daraufhin gesagt. Die Anspannung war ihr ins Gesicht geschrieben. „Ich habe es ihr versprochen.“
    „Wem versprochen?“, hatte er gefragt.
    „Mir selbst. Meinem anderen Ich.“
    Die, die er hatte schützen wollen, als er den Dämon angegriffen hatte … die, die gestorben war, um ihn zu retten. Das wusste Rule instinktiv, auch wenn Lily – diese Lily, die auch die andere war, die er in der Hölle gekannt hatte – es nicht gesagt hatte. Sie hatte sich geopfert, damit sie das Tor hatten öffnen können. Aber sie hatte es nicht für die anderen getan. Sondern für ihn.
    Diese Lily lächelte ihn nun verschmitzt an. „Das werde ich auszunutzen wissen, das weißt du“, sagte sie leichthin. „Bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Immer wenn du nicht brav sein willst, werde ich dir Schuldgefühle einreden. Nimm Platz.“ Sie rüttelte an dem Rollstuhl.
    Und er folgte ihr.
    Aber sie setzte sich nicht sofort in Bewegung. Stattdessen hörte er, wie sie tief Luft holte und langsam wieder ausatmete. „Nicht, dass du welche haben müsstest. Du warst ja noch nicht einmal bei Bewusstsein. Ich war diejenige, die nichts dagegen unternommen hat.“
    Rule konnte sich nicht umdrehen. Seine Seite schmerzte zu sehr. Aber er griff nach hinten und legte seine Hände auf ihre. Er wusste, dass sie sich schuldig fühlte. Er wusste nicht, warum das so war, aber er hatte in den letzten drei Tagen zu oft diesen Ausdruck von Leid in ihrem Gesicht gesehen.
    Sie schob den Stuhl an. „Habe ich dir schon erzählt, was Max über Gans Schwanz sagt?“
    Fürs Erste wohnte die kleine Dämonin bei Max, der seinen Gast recht erfreut willkommen geheißen hatte, als sie ihn gefragt hatte, was er über multiple Orgasmen wisse. Gan hatte eigentlich ihren Körper in eine mehr menschenähnliche Form bringen wollen, sich aber bisher

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