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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ja?“
    „Ach ja. Ich vergaß. Versuch mal, Karonski zu erreichen. Finde heraus, warum er annimmt, dass Harlowe die Gabe des Charismas hat. Ich muss die Kollegen informieren und einweisen. Mal sehen, was sie an Ausrüstung mitgebracht haben. Rule …“
    „Ich rufe Cullen an.“
    „Danke. Nimm meins. Dann nimmt er vielleicht eher ab, weil er etwas von mir will.“ Sie gab ihm ihr Handy und ging den Neuankömmlingen entgegen.
    Rule sah Lily hinterher, während er Cullens Nummer wählte. Sie hatte ihm einmal gesagt, dass jemand mit ihrer Größe lernt, sich schnell zu bewegen, wenn er nicht abgehängt werden will. Keine schlechte Metapher für die Art, wie sie das Leben im Allgemeinen in Angriff nahm, dachte er. Ihr Gang war flott, effizient und vollkommen unbefangen. Und sehr weiblich.
    Und die Art, wie ihr Haar bei jeder Bewegung mitschwang. Er liebte ihr Haar. Dunkel wie ein geheimer Wunsch, glänzte es in der Morgensonne, die gerade erst am Horizont aufgegangen war …
    „Dich hat’s wirklich schwer erwischt, was?“, fragte Cynna.
    Rule sah sie scharf an. Während das Telefon am anderen Ende der Leitung klingelte, dachte er an alles, was er Lily nicht gesagt hatte. Alles, was er nicht sagen konnte. Sie hatte den Verdacht, dass er ihr etwas verschwiegen hatte, das mit Cullens Suche nach dem Stab zu tun hatte. Und sie hatte recht. Aber das war nicht das schlimmste seiner Versäumnisse.
    Letzte Nacht hatte er sie nicht angelogen. Aber wenn man bewusst etwas verschwieg, war das auch Betrug.
    Das Band der Gefährten hielt sie zusammen, so unvermeidlich, wie die Schwerkraft sie an die Erde band. Aber es gab auch noch andere Dinge wie Zuneigung, Loyalität und Pflicht. Und manchmal verursachte die Schwerkraft auch Lawinen und sogar Erdbeben, wenn sich Erdplatten verschoben und einen unerträglichen Druck auf den Boden ausübten, der eben nicht so fest war, wie er aussah … „Ja“, sagte er schließlich, „mich hat’s erwischt.“
    Alle Forschheit fiel von ihr ab, und auf einmal wirkte das Muster auf ihrem Gesicht wie eine Maske. „Ich verstehe. Nun, ich brauche mein Handy. Es ist in deinem Wagen, in meiner Tasche.“
    „Hier.“ Er gab ihr die Schlüssel und runzelte die Stirn, als sie davonging. Nach so vielen Jahren konnte es Cynna eigentlich nichts mehr ausmachen, dass er nicht mehr für unverbindlichen Sex zur Verfügung stand. Aber offenbar hatte es sie doch getroffen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Und erst recht nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Endlich hörte er anstelle des Klingeltons Cullens Stimme. „Hast du deine Meinung schon geändert, Süße?“
    „Nein“, sagte Rule trocken. „Ich denke immer noch so wie letzte Nacht.“
    „Oh, du bist es. Wenn du anrufst, um mir wegen des Aufspürzaubers auf den Geist zu gehen …“
    „Nein, aber ich würde gern wissen, wie er wirkt.“
    Es folgte eine kurze Stille, dann sagte Cullen mürrisch: „Gar nicht. Nicht richtig zumindest. Ich habe dir ja gesagt, dass es im Wesentlichen ein Erdzauber ist. Es ist einfach unglaublich, wie viele verdammte Kirchen ihre Energien aus der Erde beziehen – was ihre Gemeindemitglieder sicher erstaunen würde. Die Erdenergie mischt sich mit spiritueller Energie, und so kommt es jedes Mal, wenn ich mich nähere, zu einer verdammten Interferenzwelle. Ich wusste, dass das passieren würde, also habe ich versucht, den Zauber an die Luft zu binden; aber Luft ist riskant, und mit der Luftverschmutzung …“
    „Schon verstanden.“ Dem Kleinbus waren drei Leute entstiegen. Lily sprach mit ihnen. Cynna hielt ihr Handy ans Ohr.
    „Du hast uns verloren.“
    „Zwei Mal“, gab er zu. „Dann habe ich euch wiedergefunden, aber einmal wart ihr für fast eine Meile vom Radar verschwunden.“
    „Das klingt nicht gut.“ Rule sah jetzt, dass sein Wagen von zwei FBI-Fahrzeugen blockiert wurde. Er zupfte an dem Amulett, das Cullen ihm gestern Abend unter den Fahrersitz gelegt hatte, wo das Risiko, dass Lily es sehen oder berühren würde, gering war.
    Sie war so verdammt stur. Und unglücklicherweise entging ihr so wenig. Cullens Amulett sollte es ihren Bodyguards ermöglichen, ihr diskret folgen zu können – eine ausgezeichnete Idee, wenn der Zauber auch tatsächlich funktionierte.
    Rule ließ die Hand in seine linke Hosentasche gleiten und berührte den kleinen goldenen Knopf. Er sah ganz gewöhnlich aus, doch er war aus echtem Gold – zwanzig Karat, sehr weich und rein. „Vielleicht sollten wir den

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