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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sie den Club mit einem fremden Mann verlassen wollte, ist er zu ihnen gegangen und hat sie gefragt, was los sei. Harlowe hat ihn nur angelächelt und ihm versichert, dass alles in Ordnung sei. Und Sanderson hat es ihm abgekauft. Das ist es, was ihm jetzt zu schaffen macht. Dass er es vollkommen in Ordnung fand, dass sie mit einem Fremden mitging.“
    Rule wusste, worauf sie hinauswollte. „Helen hat mit Abel etwas ganz anderes gemacht. Harlowe hat nicht Sandersons Erinnerungen gelöscht.“
    Sie zögerte, sagte dann aber ruhig: „Es ist eher das, was sie mit deinem Bruder gemacht hat, als sie seine Einschätzung der Dinge verändert hat.“
    Er holte scharf Luft. Je angestrengter man versuchte zu vergessen, desto schmerzhafter wurde die Erinnerung. „Ja. Das könnte sein.“
    „Die Wirkung scheint bei Sanderson ziemlich schnell nachgelassen zu haben. Zwei Stunden später schon stand er vor Kims Tür und wollte nach ihr sehen. Sehr lange hat er nicht daran geglaubt, dass ‚alles in Ordnung ist‘.“
    Cynna schien weiterhin skeptisch zu sein. „Ihr zieht recht viele Schlussfolgerungen aus den spärlichen Fakten, die wir haben. Telepathie ist nicht die einzig mögliche Erklärung. Es gibt auch noch andere Gaben.“
    Lily sah sie an. „Als da wären?“
    „Nun, Charisma. Das kommt nicht so selten vor wie Telepathie, und du weißt, wie man einen guten Überzeugungszauber mit einer wirklich starken Gabe kombiniert …“
    „Scheiße, scheiße, scheiße!“ Lily schlug sich auf den Oberschenkel. „Das habe ich ganz vergessen. Karonski sagte so etwas. Dass Harlowe möglicherweise die Gabe des Charismas hat, aber nicht sehr ausgeprägt.“
    „Das steht nicht in seinem Bericht.“
    „Wir kamen ganz nebenbei darauf zu sprechen. Es war wohl nur eine Vermutung, glaube ich. Aber an den genauen Zusammenhang erinnere ich mich nicht mehr.“
    Doch jetzt erinnerte sich auch Rule. „Es war, nachdem er und Croft manipuliert worden waren. Als wir uns in ihrem Hotelzimmer trafen. Er beschrieb das Treffen und sagte, Harlowe habe wohl ein leichtes Charisma.“
    „Das würde so einiges erklären. Zum Beispiel, warum eine religiöse junge Frau ihn abschleppt …“
    „Und warum ein Mann, der halb in sie verliebt ist, nichts dagegen unternimmt.“
    „He, he!“ Cynna hob die Hand. „Ich weiß, ich war es, die damit angefangen hat, aber man braucht schon eine sehr mächtige Gabe und einen außergewöhnlichen Überzeugungszauber, um das normale Verhalten von Menschen und ihre Moral so stark manipulieren zu können. Ein leichtes Charisma reicht dafür nicht.“
    „Der Stab“, sagte Rule grimmig. „Der verstärkt alles.“
    Cynna schüttelte den Kopf. „Hat Sanderson denn etwas davon erwähnt, dass Harlowe mit einem eins fünfzig langen schwarzen Holzstück herumgefuchtelt hat? Oder einer der Zeugen? Ich glaube kaum, dass sie ihn mit so einem Ding in den Club gelassen hätten.“
    „Er hätte einen Zauber anwenden können.“
    „Oder“, sagte Lily leise, „er hat ihn mit einem ‚Sieh-mich-nicht‘-Zauber belegt.“
    „Einem was?“
    „Einem Zauber, der zur Folge hat, dass die Betroffenen etwas nicht wahrnehmen können.“
    Cynna dachte nach und schüttelte wieder den Kopf. „Dämonen können sich unsichtbar machen. Aber das ist angeboren, wie Rules Wandlung. Es gibt keine Zauber, die die angeborenen Fähigkeiten von Andersblütigen kopieren. Sie wären viel zu komplex. DNA kann man auch nicht kreieren, nur manipulieren. Nur zum Vergleich.“
    „Und trotzdem hat Cullen meine Wohnung gestern Abend mit einem ‚Sieh-mich-nicht‘ belegt.“
    „Ich bin beeindruckt … wenn es wirklich funktioniert hat. Aber deine Wohnung ist unbeweglich. Ein bewegliches Objekt wäre eine ganz andere Geschichte. Ein ‚Sieh-mich-nicht‘ auf einem eins fünfzig langen Holzstab, den jemand in einer vollen Bar herumträgt? Nee, daran glaube ich einfach nicht.“
    Rule und Lily wechselten Blicke. „Ich rufe ihn an“, sagte sie und zog ihr Handy hervor. „Er sagte, er würde drangehen, wenn … Mist.“ Ein weißer Sedan fuhr vor, dicht gefolgt von einem Kleinbus – beides amerikanische Marken. Die beiden Fahrzeuge parkten, je einer vor und einer hinter Rules Wagen. Die Männer in dem Sedan trugen graue Anzüge.
    Entweder war es das FBI oder das Finanzamt – und Rule ging nicht davon aus, dass die Verstorbene jetzt noch einer Buchprüfung unterzogen wurde.
    „Weaver …“
    Cynna schnitt eine Grimasse. „Nenn mich doch bitte Cynna,

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