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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Ausnahme gibt, muss ich es wissen.“
    „Gestern Nacht ist es Nettie gelungen, mich in einen Schlafzustand zu versetzen. Wie es scheint, hat sie dazu irgendeine religiöse Energie benutzt, keine Magie. Aber es war trotzdem ein magisches Ritual. Ich verstehe nicht, warum es bei mir gewirkt hat.“
    Cynna zuckte mit den Achseln. „Das kann ich dir auch nicht sagen. Ich sehe ebenfalls keinen Unterschied.“
    Sie stellte den Schuh wieder zurück und stand auf.
    „Ich habe Kims Muster. Ich weiß nicht, ob ich genug von Harlowes Muster finden werde, um damit arbeiten zu können, aber ich kann es versuchen.“
    „Ist es möglich, nur nach Harlowe zu scannen? Damit du nichts von dem Stab aufschnappst.“
    „Ich scanne nicht. Ich sichte.“
    „Ich kann dir nicht ganz folgen.“
    „Das sind zwei verschiedene Vorgehensweisen. Wenn man nach einem roten Schal Ausschau hält, den man versehentlich auf den Boden hat fallen lassen, das ist Scannen. Man sieht ihn schon aus der Entfernung. Man muss ihn nicht berühren oder ihn aufheben. Sichten ist mehr wie die Suche nach einem roten Schal in einem wirren Knäuel von Schals. Man muss die Schals anfassen, um den zu finden, den man sucht, und ihn aus den anderen herausziehen.“
    „Dann pass auf, was du aufhebst.“
    Ein Lächeln huschte über Cynnas Gesicht. Sie stellte sich vor das Bett. Langsam wich jeder Ausdruck aus ihrem Gesicht. Ihre ganze Aufmerksamkeit war auf ihr Ziel gerichtet. Die linke Hand hielt sie auf Taillenhöhe, die Handfläche nach außen, als würde sie etwas abwehren wollen. Den rechten Arm streckte sie gerade aus und deutete mit geschlossenen Fingern auf das Bett.
    Sie rührte sich nicht. Nur ihr Arm schwang langsam nach links, wie bei einer Statue, bei der sich nur ein Körperteil bewegt. Dann glitt der Arm wieder nach rechts. Ob sie dabei atmete, war nicht zu erkennen.
    Der Arm zögerte und stockte. Allmählich spreizten sich ihre Finger.
    Sie verdrehte die Augen, bis das Weiße zu sehen war. So plötzlich, als seien alle Muskeln in ihrem Körper gleichzeitig geschmolzen, brach sie zusammen.
    Lily machte einen Satz. Sie kam gerade noch rechtzeitig, bevor Cynnas Kopf gegen den Bettrahmen schlug. Doch die Wucht war zu groß. Lily wurde mitgerissen, halb unter der bewusstlosen Cynna begraben.
    Sie schaffte es, sich aufzusetzen, und rutschte zur Seite, sodass Cynnas Kopf auf ihrem Oberschenkel ruhte. Gerade fühlte sie nach ihrem Puls, als die whiskeyfarbenen Augen sich öffneten und Cynna sagte: „Scheiße.“
    „Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?“
    „Anscheinend hatte der Zauberer recht. Dieser Stab will nicht gefunden werden.“
    Einen Moment lang starrte Lily sie nur an. „Du hast versucht, ihn aufzuspüren. Nach allem, was ich dir erklärt habe, um es dir nicht verbieten zu müssen, hast du trotzdem versucht, diesen verdammten Stab zu finden.“
    Jetzt sah sie kleinlaut aus. „Ich, äh … dachte, du wüsstest nicht, wovon du sprichst.“
    Lily stand auf. Cynnas Kopf schlug auf den Boden. „He!“
    „Karonski hatte recht, du bist gemeingefährlich. Wie soll ich mit dir arbeiten, wenn ich dir nicht vertrauen kann?“ Am liebsten hätte sie mit der Faust gegen etwas geschlagen. „Hast du überhaupt nach Harlowes Muster gesucht?“
    „Natürlich.“ Sie hatte tatsächlich die Frechheit, beleidigt zu klingen. „Alles, was ich gefunden habe – und ich nehme an, dass es von Harlowe ist –, hing an dem bösen Zeug. Ich konnte es nicht trennen.“
    „Das ist keine Entschuldigung.“
    „Ich habe mich nicht entschuldigt, sondern es dir mitgeteilt.“ Vorsichtig rappelte sich Cynna auf. „Oje. Ich fühle mich, als hätte ich einen schlimmen Kater. Äh … ich habe mich geirrt und … vielleicht solltest du lieber, äh … prüfen, ob etwas mit mir gemacht wurde. Eigentlich ist es nicht möglich“, fügte sie hastig hinzu. „Nicht auf diese Entfernung. Aber in letzter Zeit passieren auch scheinbar unmögliche Dinge.“
    Lily war wütend genug, um sie eine Weile zappeln zu lassen. Erst nach einem längeren Kampf mit ihrer weniger professionellen Seite sagte sie schroff: „Als ich deinen Puls gemessen habe, habe ich deine Haut berührt. Da war keine Spur von Todesmagie. Der Stab hat dich wohl nur umgehauen.“
    „Und du könntest nicht zufällig eine winzige Spur übersehen haben?“
    „Wenn Todesmagie einen Geruch haben würde, dann wäre er wie das Zeug, das man in natürliches Gas gibt, damit es schlecht riecht. Dann genügt ein kleiner

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