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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Mann an, der in dem anderen Bett lag. In einem Zimmer, das Motelzimmer genannt wurde. Motelzimmer waren schrecklich langweilig, aber Harlowe wurde gejagt und musste sich verstecken. Das verstand Gan. Auch er musste sich verstecken, weil die Menschen ihn jagen würden, wenn sie wüssten, dass er hier war. Aber das würde vielleicht ganz schön lustig werden.
    Nicht in diesem Motelzimmer, sondern in dem anderen Versteck, zusammen mit den Dozens , hatte Gan sich prächtig amüsiert. Zeigen durfte er sich zwar nicht, aber er hatte ihnen Streiche gespielt und beim Reden, Streiten und Ficken zugesehen. Manchmal hatte er auch Sachen geklaut. Die Gang hielt viel vom Stehlen, obwohl sie alle nicht wussten, dass Gan das Geld und die Waffen beschafft hatte. Für sie war Harlowe der Mann, der die Fäden in der Hand hielt.
    Aber in einem Motelzimmer gab es außer fernzusehen nichts für ihn zu tun. Er seufzte und drückte wieder die Knöpfe der Fernbedienung.
    „Lass das!“, fuhr Harlowe ihn an.
    Harlowe war alles andere als lustig. Im Moment brachte er gerade niemanden um, deswegen machte er Pläne. Papiere lagen auf dem Bett verstreut. „Ich kann den Ficksender nicht finden“, erklärte Gan.
    „Welchen Ficksender? Es gibt Hunderte!“
    Das hob Gans Stimmung. „Hundert? Dann wird aber viel gefickt.“
    „Dummer kleiner Perverser. Keine hundert Sender übers Ficken. Hunderte verfickte Sender.“
    Gans Stirn legte sich in Falten. „Das ergibt doch keinen Sinn.“ Auf der Erde konnte er nur die Worte, aber nicht ihre Bedeutung hören, und das machte ihm zu schaffen.
    Aber Harlowe hatte schon wieder das Interesse verloren und las aufmerksam seine Papiere durch. „Das muss halb so groß sein …“, murmelte er.
    Gan zappte sich weiter durch die Kanäle. Er fand immer noch keinen, in dem gefickt, dafür aber einen, in dem geschossen wurde. War das Krieg? Gans Ohren stellten sich auf. Er war sehr begierig zu erfahren, wie die Menschen ihre Kriege führten. „ … bildet eine Wagenburg!“, schrie die Person im Film. „Schnell! Sie sind schon fast da!“
    „ … und wenn ich den Schreibtisch loswürde“, murmelte Harlowe, „könnte ich den Thron ans Fenster stellen. Was soll ich auch mit einem Schreibtisch?“
    Gan versuchte zu verstehen, was auf dem Bildschirm vor sich ging. Zwei Gruppen von Menschen schossen aufeinander. Eine Gruppe ritt auf Pferden, die andere nicht. Die Leute auf den Pferden schrien sehr viel und gewannen anscheinend. Einige von ihnen hatten Schusswaffen, andere Pfeil und Bogen.
    Dann kamen noch zwei Personen zu Pferd dazu und feuerten Pistolen ab. Viele von den anderen Pferdepersonen fielen auf die Erde und waren tot, und der Rest ergriff die Flucht. Und anschließend war die andere Gruppe froh.
    „Das schaffe ich nicht alles über Nacht.“ Harlowe klang entschlossen und zufrieden. „Das Oval Office wird für den Thron vorerst reichen. Danach kann ich das Weiße Haus immer noch umbauen lassen.“
    „Wer war der Maskierte?“, fragte eine Frau im Fernsehen einen von den Männern.
    Jetzt schossen sie nicht mehr, also wechselte Gan den Kanal. Bald würde alles besser werden, sagte er sich. Erst letzte Nacht hatte Xitil Gans Hand benutzt, um Anweisungen für Harlowe zu schreiben – Anweisungen, die von Ihr kamen.
    Gan hatte seinen Part erfüllt. Er hatte Lily Yu nach Dis gebracht und ein bisschen Blut getrunken – und oh, wie war es köstlich gewesen! Sprudelnd und mächtig … aber nicht mächtig genug, um sie in Besitz zu nehmen. Nicht ohne Ihre Hilfe, aber Sie konnte nicht direkt eingreifen. Damit würde Sie den Pakt brechen.
    Also musste Sie sich eines Werkzeugs bedienen. Erst wenn Harlowe das getan hatte, was von ihm erwartet wurde, würde Gan in Lily schlüpfen können. Und dann würde er viel Spaß haben.
    Doch während er einem Mann im Fernsehen beim Kochen zusah – das taten die Menschen nämlich mit toten Tieren, bevor sie sie aßen –, fragte er sich, ob Xitil wusste, dass das Werkzeug ihres neuen Verbündeten total durchgeknallt war.

 
    13
    „Drei Fotos hat er uns nicht geschickt. Drei Opfer, von denen wir nichts erfahren sollen.“
    „Das wissen wir nicht mit Sicherheit.“
    Ungeduldig warf Lily einen Blick über ihre Schulter. Baxter saß an seinem Schreibtisch, ein abgewetztes, zerschrammtes Relikt aus den fünfziger Jahren, das in dem modernen Gebäude, das das FBI in San Diego beherbergte, völlig fehl am Platz wirkte. Darauf befand sich ein Durcheinander von Aktenmappen, ein

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